"Byun Baekhyun, du bist uns eine gigantomanische Erklärung schuldig." pries Kyungsoo am nächsten Morgen an.
Die Sonne schien, was hieß, dass ich seinen Vorwurfsvollen Blick nicht sehen musste.
"Die würde ich auch gerne hören." klinkte Chen sich ein und tappte mir die Schulter.
Mir schummelte sich ein Seufzen über die Lippen und hinter meiner Sonnenbrille rollte ich mit meinen Augen.
Muss ich den beiden für alles, was nicht mir entspricht eine Erklärung abgeben?
Ich bin keinem Rechtfertigung schuldig, dass Chanyeol mir in Kunst hilft.
Zumal ich nur einigermaßen was dafür konnte, denn ich hätte auch gut den Kopf schütteln können, doch etwas in mir riet mir dazu, dass ich nickte und Chanyeols Hilfe annahm, anstatt sie abzulehnen."Er hat sich einfach in das Gespräch zwischen mir und Ms Lin gemischt und meinte, dass er mir helfen könnte. Ohne zu überlegen hab ich seinen Worten zugestimmt, mehr ist da nicht." hielt ich meine Erklärung kurz und konnte ungläubige Laute der beiden mit den Ohren wahrnehmen.
"Wieso wart ihr dann solange aus dem Raum draußen?"
Ich schnaufte. "Weil er arrangiert hat, dass ich hier in der Schule einen Laptop, angepasst an meine Augen, bekomme und ich gestern darauf die Doku geschaut habt, die ihr in Farbe sehen konntet."
klang ich angepisster, als es beabsichtigt war.
Was hatten die den bitte erwartet, was Chanyeol mit mir veranstalten wollte?
"Ganz ehrlich? Langsam nervt es mich, dass ihr Chanyeol so in den Dreck zieht.
Im Gegensatz zu euch, geht er mit allem wesentlich lässiger um." keifte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Weil er nur Scheiße anstellt. Ihm ist doch alles egal." behauptete Kyungsoo und Chen gab einen zustimmenden Laut von sich.
Ich schüttelte mit dem Kopf.
"Wenn ihm alles so egal ist, wieso besteht er dann darauf, mich nicht alleine in meinem Haus zu lassen? Wieso hat er mich dann vor Kris und Sehun verteidigt? Wieso erklärt er sich bereit mir in Kunst zu helfen?" hielt ich dagegen und machte einen Schritt in die Richtung, von der ich wusste, dass Kyungsoo dort stehen würde.Ruhe folgte, was ich als Diskussion gewonnen betrachtete, da Chen und Kyungsoo jetzt wohl genauso pissig waren, wie ich auf sie, aber das war mir recht.
Sie konnten niemanden über das Beurteilen, was er mal war.
Die zwei waren meine besten Freunde, aber das gab ihnen nicht das Recht, dass ich duldete, dass sie über Chanyeol reden konnten, wie sie wollten!
"Weil du nicht mehr als sein Soziales Experiment bist Baekhyun. Verdammt siehst du das denn nicht? Er kaut dir den heilen Frieden vor und lässt dich sinken, wenn du ihm am meisten vertraust." lachte Kyungsoo bitter auf.
"Wir machen uns nur sorgen um dich Baek." versuchte Chen die Worte Kyungsoos abzuschwächen.
"Genau das ist der Punkt. Ich will nicht, dass man sich sorgen um mich macht.
Ich will normal behandelt werden und das macht Chanyeol, er fragt mich nicht tausendmal ob er mir das oder das erledigen soll. Er tut es einfach, sieht es als normal an und will sich nicht mit Hilfe aufdrängen.
Chanyeol macht sich keine sorgen um mich. Er sieht mich als normal und nicht als schwerkrank an!" machte ich den beiden klar und schlug Chens Hand von meiner Schulter."Na wenn das so ist, dann sieh zu, wie du ohne unsere Hilfe in die Schule kommst." erklang Chen kälter, als ich ihn je reden gehört hatte.
Ich hörte Schritte in der blendenden helle um mich herum, dann nahm ich nichts mehr war.
Die beiden hatten mich jetzt nicht ernsthaft stehen gelassen?
Ich hatte nur meine Meinung gesagt, wenn die zwei das nicht akzeptieren konnten, konnte ich doch nichts dafür,
Meine Welt nahm ich anders war und Chanyeol hatte mir bewiesen, dass er mir nichts böses wollte und das hatte ich meinen Freunden in den letzten Wochen oft genug mitgeteilt, wenn sie es nicht sehen wollten, dann bitte!
Sollten sie mich doch stehen lassen. Ich würde schon alleine in die Schule finden, zumindest, wenn die Sonne wieder verschwinden sollte.Vielleicht hätte ich mich doch von Suho bringen sollen, er hatte es mir angeboten, aber ich bestand darauf mit Chen zu laufen, so wie immer.
Denn Suho wäre erst abgerückt, wenn ich in dem Raum der ersten Stunde auf meinem Platz saß und meine Sachen ausgepackt hatte.
Doch ausgerechnet heute musste ich ablehnen.
Ich hatte nichtmal mein Handy in Reichweite, das hätte mir zwar auch nicht sonderlich weitergeholfen, da ich bei dem Licht der Sonne nichts erkannt hätte, aber ich hatte eine Sonderfunktion, die mir auf sprachlichem Befehl meinerseits die Zeit ansagte, das hätte mir wirklich geholfen, denn ich hatte langsam angst, dass die Sonne nicht verschwinden würde.Ich erschrak als sich ein Arm unter meinen harkte und mich grob mit sich zog.
Ein zweiter legte sich auf meine Schultern und hielt mich davon ab, einfach abzuhauen.
Ich versuchte stehen zu bleiben, doch erntete nur abfälliges Lachen.
"Na Blindgänger?"
Kris.
Mist.
Ich stand knietief in der scheiße, denn es war leicht zu erraten, dass der andere Sehun sein musste.
Keine anderen hatten es je so übel auf mich abgesehen, wie die beiden.
Ich hatte keinen plan wieso, aber seit ich den ersten Tag hier war, und sie von meiner Eingrenzung nicht wirklich was wussten, war ich bei ihnen unten durch.
Dabei hatte ich mir nie etwas erlaubt, was sie dazu hätte bringen können mich zu hassen, dachte ich zumindest.
Aber irgendwas musste ich dennoch getan haben, doch ich war mir keiner Schuld bewusst.
"Deine Freunde scheinen sich mit dem Krüppel wie dir nicht mehr angeben zu wollen, kann ich verstehen, muss lästig sein, dass sie dir immer helfen müssen.
Wir wollen mal nicht so sein und mal einen auf Chanyeol machen.
Der hat echt mächtig nen Narren an dir gefressen."
Säuselte Sehun.
Es war einfach herauszuhören, dass er nicht auf nettes aus war.Mit aller Kraft versuchte ich die beiden mit meinen Ellenbogen von mir zu stoßen, aber nichts regte sich, bis auf abfälliges Lachen.
"Sehun? Ich versteh nicht was Chanyeol an der Blindniete hat.
Er ist so quirlig und gewalttätig." kam es von Kris.
"Wir sollten ihn hier vielleicht einfach lassen, kümmert eh keinen wo er bleibt, wenn sogar seine Freunde ihn stehen lassen." meinte Sehun boshaft und führte mir wiedermal vor Augen, das meine Freunde sich von mir abgewandt hatten.In der nächsten Sekunde stolperte ich über etwas, hörte etwas knacken und landete der Länge nach auf dem Boden, wobei ich mir an irgendetwas zu dem noch den Hinterkopf einhaute, der sofort anfing zu schmerzen.
Wieder war ruhe um mich.
Ich wimmerte und nahm war, dass es um mich noch heller geworden war.
Meine Sonnenbrille war von meiner Nase gefallen und nun sah ich absolut nur noch weiß.
Nichtmal einen Minischatten, die mir aber auch nicht weitergeholfen hätten.
Noch dazu zogen sich schmerzen durch meinen Hinterkopf und durch meinen linken Fuß, die es mir unmöglich machten aufzustehen.Der Humor von Sehun und Kris war doch abartig.
Sie schienen sich nun bestimmt darüber zu kringeln vor lachen, dass sie mich hier gelassen hatten und ich sonst wo auf dem Schulhof lag und keinen Plan hatte ob irgendjemand in der Nähe war, der das gesehen hatte.
Selbst wenn, dann hätte keiner etwas dagegen unternommen.
Immer hieß es in diesen Anti-Mobbing Kampangnen geht dazwischen und alle fanden es gut, nur tat es keiner.
Also waren diese Kampagnen eigentlich wie diese Schilder an der Autobahn, auf denen stand, dass man sich nicht ablenken lassen sollte.
Keiner würde heute noch in eine Mobbingattackte rennen und vielleicht selber noch Opfer werden, niemand würde noch in ein Handgemenge gehen um es aufzuhalten.
Im Gegensatz dazu würde man sein Handy hervor ziehen und es noch filmen.
Das könnte ja der Renner im Internet werden.
Der Humor mancher Menschen war einfach krank.
Wie konnte man sich den an sinnloser Gewalt so erfreuen, dass man eine Schlägerei oder Mobberei filmte, anstatt dazwischen zu gehen.
Chen und Kyungsoo hatten versucht bei anderen Attacken dazwischen zu gehen, gerieten aber selber ins Gefecht.
Der einzige der sich bis jetzt tatsächlich durchgesetzt hatte, war Chanyeol.
Chanyeol hatte die ganze Klasse mit seinen Worten zum schweigen gebracht und sogar Lehrer vor den Kopf gestoßen.
Kein anderer, den ich in meinem Umfeld hatte, würde dies je tun.Meine Hand tastete meinen Hinterkopf ab und erschrocken stellte ich fest, dass etwas flüssiges und warmes an ihr klebte.
Ich musste nicht mal raten, um festzustellen, das es wohl ganz bestimmt Blut sein würde, was mich nicht grade in meiner brenzligen Situation beruhigte.
Ein schluchzen entfiel mir.
Mich beschlich der Gedanke, ob ich verbluten würde, wenn mich hier niemand finden würde.
Dann würde ich sterben und...
Okay.
Baekhyun, keine Panik.
Man wird mich finden.
Eine Schule war ein öffentlicher Platz, hier müsste man mich doch finden, und das hoffentlich nicht zu spät.
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Colourfull Desire
FanfictionMan sagt immer die Welt sei doch kunterbunt und zwischen schwarz und weiß verbirgt sich auch ein bunter Regenbogen, doch was wenn es in meinen Augen nie einen Regenbogen gab oder geben würde? Seit ich denken kann sah ich keine, wie man es beschrieb...