Ich lag bereits im Halbschlaf und aus meinem einen Kopfhörer, den ich im Ohr hatte, lief leise Done For You von Black Veil Brides, als ich wahrnahm, dass sich die Tür zu meinem Zimmer leise öffnete und wieder schloss.
Mittlerweile war es mitten in der Nacht und die Besucherzeit war schon lange vorbei.
Schlafen konnte ich dennoch nicht.
Zu viel ging mir durch den Kopf.
Das ziemlich rasante Gespräch mit meiner Mutter, und Chanyeol.
Meine Mutter hatte mich nicht das erste Mal geschlagen, als ich kleiner war und mich nicht so benommen habe, wie es ihr gepasst hat, hatte ich auch mal eine Hand in meinem Gesicht.
Meistens folgte dann immer ein nächtelanger streit zwischen meinen Eltern, da mein Vater eine solche Erziehungsmethode überhaupt nicht duldete.
Er hatte mir erzählt, dass seine Eltern total lässig drauf waren, als er kleiner war.
Chanyeol geisterte durch meinen Kopf, da ich mir Gedanken um ihn machte, wie es ihn ging, nachdem meine Mutter ihn so angefahren hatte.
Außerdem hat er mich gefunden und 'gerettet'.
Er ist einfach aus dem Unterricht raus um nach mir zu suchen, während Chen und Kyungsoo wohl dachten, dass ich noch immer herumirren würde.
Und Chanyeol hatte mich Baekie genannt.
Okay ich gab meinen Freunden auch Spitznamen, aber Chanyeol und ich waren nichtmal Freunde.
Nur bekannte und dennoch legte er sich so ins Zeug nett zu mir zu sein, sich mit einer Lässigkeit um mich zu sorgen, wie ich sie noch nie bei jemandem erlebt hatte und das obwohl die ganze Welt gegen ihn zu sein schien.Eine Hand legte sich auf meine Schulter, doch ich war so sehr in meiner Trance zwischen Musik und Halbschlaf gewesen, dass ich nicht zuckte, was ich sonst getan hätte, aber selbst wenn ich die Augen aufgerissen hätte, hätte mich das Licht von dem kleinen Nachttisch im Krankenhauszimmer neben mir geblendet, was automatisch anging und die ganze Nacht anblieb, hatte mir eine der Schwestern erklärt.
Mich störte das nicht, solang ich wenigstens etwas die Augen zu machen konnte, aber schlaf geling mir irgendwie kein bisschen im Moment."Es tut mir Leid, dass ich deine Mutter hergeschickt habe und nicht selber gekommen bin, um nach dir zu sehen."
Erklang besorgt und von sich selber enttäuscht die Stimme meines Vaters.
Er tätschelte mir die Schulter und zog seine Hand zurück.
Ich hörte, wie er sich einen Stuhl an das Bett zog, dann war es kurz leiser.
"Manchmal denke ich, dass wir besser ohne sie dran gewesen wären." murmelte mein Vater weiter.
"Ich hab das Gefühl, dass wir beide allein und unter Männern besser dran gewesen wären, als mit dem Biest was du Mutter nennst."
Ließ er mich mit der Annahme wissen, das ich wahrscheinlich schlafen würde, aber ich hörte, trotz der ruhigen Musik in meinem Ohr, jedes seiner Worte.
"Mir ist, als würde sie dir die Schuld geben, dass sie einen Halt in ihrer damals angehenden Karriere machen musste und somit nicht so hoch gestiegen ist, wie sie wollte." erklärte er mir weiter.
Wäre ich nie geboren worden, könnte sie mir keine Schuld daran geben.
Meine Eltern hätten auch einfach auf mich verzichten können und sich stattdessen einen Hund kaufen können, der schränkte niemanden ein.
"Ich weiß, dass du schläfst und ich bin mir sicher, dass du denkst ich bin sauer auf dich, weil du dich Worten widersetzt hast, aber das bin ich nicht.
Im Gegenteil. Ich bin stolz darauf, dass du anfängst dich selber zu verteidigen.
Und ich werde dir ganz sicherlich nicht den Kontakt zu Chanyeol verbieten, wegen dem was mit der Firma seines Vaters und unserer Vorgefallen ist.
Der Junge tut dir gut und das merke ich, wenn ich dich sehe."
sprach er, ganz Herr der Lage, ruhig und gelassen.
Etwas war zwischen meinen Eltern und Chanyeols vorgefallen, so viel wusste ich bis jetzt also nun.
"Sollte ich herausfinden, dass sie dich noch einmal schlägt, suchen wir uns hier in der Stadt was eigenes kleines und ihr werde ich jeden Penny, den sie vom Unternehmen gezahlt bekommt unter der Nase wegziehen."
Machte er klar.
Das waren Töne, die ich von meinem Vater vorher so noch nie zu hören bekommen hatte.
Ich dachte immer er würde meine Mutter dennoch lieben, aber die Worte von eben hörten sich nun gar nicht mehr danach an.Appa stand wieder auf, stellte den Stuhl zurück und verließ das Zimmer wieder, während mir noch mehr Gedanken durch den Kopf dämmerten und mich vom Schlafen abhielten...
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Colourfull Desire
FanfictionMan sagt immer die Welt sei doch kunterbunt und zwischen schwarz und weiß verbirgt sich auch ein bunter Regenbogen, doch was wenn es in meinen Augen nie einen Regenbogen gab oder geben würde? Seit ich denken kann sah ich keine, wie man es beschrieb...