You Hurt Me So Bad

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Langsam fing ich an Chanyeol zu verstehen, wieso er nie heiraten wollte.
Die ganze Zeremonie an sich, das trauen und eine Märchenhafte Kulisse dazu mochten vielleicht noch ganz kitschig und wunderbar sein, aber hinter jeder bunten und tollen Fassade befand sich auch die düstere und brutale Wahrheit und die bestand aus gigantischen Zankereien, die am Ende zu einer Scheidung führen würden, oder in dem Fall meines Vaters, dass ich herausfand, dass ich meiner leiblichen Mutter entrissen wurde und sich eine Frau als meine Mutter ausgab, die sogar Lucifer zu teuflisch und geisteskrank fand.Die Scheidung mit dem Rosenkrieg und all den Prozessen und Anwälten war die bittere Wahrheit nach einer Ehe von der die meisten dachten, dass sie ewig halten würde.

Nur war die Ehe meines Vaters doch irgendwann zum scheitern verurteilt.
Er hatte den Schreihals in unserem Haus noch nie geliebt und sie nur aus einer Erpressung heraus geheiratet, damit er vor seinen Eltern noch gut dastand.

"Das Haus gehört mir. Ich habe es gesehen und ich habe den Termin vereinbart, um es zu besichtigen!" rief sie ohne Rücksicht darauf, dass es mitten in der Nacht war und ich meinen Schlaf nach diesem Tag gebraucht hätte.
"Ich habe den verdammten Mietvertrag unterschrieben, das einzige was dir gehört sind die vermalledeiten Schaben in der Küche!" krachte mein Vater zurück.
Ich verschanzte mich nur noch mehr in meine Decke und wünschte mir in Momenten wie diesen einfach auch noch taub zu sein.
"Außerdem spielt auch noch mein Beitrag in den Umbau eine Rolle, damit das Haus gerecht für Baekhyun umgebaut werden konnte. Und weil ich sein leiblicher Vater bin habe ich in diesem Haus das Vorrecht." Appas Stimme war einen Ton ruhiger geworden und ich wartete nur auf eine abfällige Bemerkung mir gegenüber.
Das hämische und egoistische Lachen war dafür zumindest schon ein gutes Anzeichen.
"Der Junge ist doch alt genug! Du kannst nicht auch noch mit dreißig von ihm verlangen, dass er einen Pfleger hat, der ihn bis auf das Klo bringt!" eine Furie war ein Witz gegen diese schrille und abartige Stimme.
"Es geht mir nicht darum, dass Baekhyun einen Pfleger hat, es geht darum, dass er und Suho über die Jahre wie Geschwister geworden sind, aber da du ja liebend gerne Familien auseinander reißt, ist dir das ja eh einen Scheiß was Wert und jetzt mach, dass du aus meinem Haus verschwindest!" fuhr mein Vater sie an.
Wenige Sekunden später hörte ich Absätze über den Boden tackern.
"Das wird noch ein bitteres Nachspiel mit sich ziehen. So einfach lass ich mir keine Scheidung aufhalsen und schon gar nicht mein Haus weg nehmen." Die Frau die einst hier mit in diesen Wänden gelebt hatte, verließ mit einem lauten Türknall das Haus und ließ eine beunruhigende Ruhe zurück.

Seit Stunden hatte der Streit angedauert, ungefähr seit Suho am Nachmittag weg gegangen war, da mein Vater es ihm so aufgetragen hatte.
Ganz ruhig und Herr der Lage hatte er die Möbelpacker oder was diese Leute waren, aus dem Haus geschickt und mir noch etwas zu Essen hoch gebracht.
Er meinte er will nicht, dass ich durch das Haus tapste, wenn er sich mit seiner Ex stritt.
Vermutlich hätte sie mir dann noch nach meinem Leben getrachtet und darauf konnte ich gut verzichten.

Mein Vater hatte sich in den vergangenen Tagen nach ein paar guten Scheidungsanwälten hier auf der Insel erkundigt und war schnell fündig geworden.
Er hatte einen Termin gemacht und mich im Nachihnein über ein paar kleine Dinge informiert, die mich betreffen könnten, aber bis auf eine Befragung zu meinen Lebensumständen würde da nicht mehr zustande kommen.
Die Sache mit dem Sorgerecht war so oder so besiegelt und das wir das Haus behalten würden war mir ebenfalls klar.
Was sie verlangen könnte, wäre eine Auszahlung, aber Appa meinte, wenn sie uns fern bleiben würde, würde er das Geld gerne hinblättern.

Im Stillen der Nacht und in meinem Zimmer fragte ich mich, ob sich Chanyeols Eltern auch so gestritten hatten, als der Betrug bei ihnen bekannt wurde, der ihnen eingefädelt wurde, aber bis heute noch ungelöst blieb.
Sie war daran schuld, dass Chanyeols Familie in die Brüche ging und das nur weil sie krankhaft eifersüchtig war, weil sie damals dachte, dass mein Vater sie mit Chanyeols Mutter betrogen hätte.
Chanyeol hatte sich ganz bestimmt nicht in der Nacht in seinem Bett zusammengekauert.
Im Gegensatz zu mir war er ein wenig stärker gesinnt.
Ich schätzte ihn so ein, dass er schweigend in der Stube bei seinen Eltern saß und genaustens Mitbekommen hatte, wie sie sich stitten, wenn sie sich stritten.
Wie die Verhältnisse damals bei ihm und in seiner Familie waren wusste ich nicht und wollte ich auch nicht.

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