Etwas stimmte überhaupt nicht, als ich aufwachte, aber ich konnte noch nicht erfassen was es war.
Ich wusste, dass Chanyeol noch neben mir lag, da ich die Wärme spürte, die von seinem Körper ausging, die von seiner Haut ausging.
Wir lagen noch so da, wie wir gestern eingeschlafen waren.
Mein Kopf ruhte auf seiner Brust, mein Ohr da wo sich sein Herz befand.
Er hatte einen Arm um mich gelegt und eine meiner Hände ruhte auf seinen Bauchmuskeln.
Bisher im Moment nichts ungewöhnliches, nur waren dies alles Dinge, die ich noch mit geschlossenen Augen spürte, so wie die Gefühle die mir nur noch halb so berauschend wie gestern durch die Knochen gingen und mich leise und zufrieden seufzen ließen.Chanyeols Lippen fühlte ich noch wie Abdrücke auf der Haut meines Oberkörpers, als würden sie nur noch wie ein Lufthauch auf meiner Haut schweben, auch brachten sie nicht mehr das gewaltige Kribbeln von sich, dass schaffen nur Chanyeols Lippen und nicht meine Erinnerungen daran, wie sie sich anfühlten.
Es war wie mit einem Bild. Nur wenn man es sah, konnte man alle Einzelheiten wahrnehnen.
Wenn man es in der Erinnerung hatte, sah man die groben Auffälligkeiten, aber die Details würde man nicht sehen oder erst entdecken.Erst als ich meine Augen öffnete und erwartete einen schlafenden Chanyeol neben mir zu sehen, oder wie er mich beobachtete, wurde mir bewusst, was sich um mich verändert hatte und augenblicklich geriet ich in Panik.
Denn ich sah nichts!Nicht das Nichts aus weiß, wenn ich zu viel Licht um mich hatte und durch meine Augen nichts sehen konnte.
Das nichts um mich war Nichts.
Es war nichtmal schwarz.
Ich konnte das vor meinen geöffneten Augen nicht beschreiben, aber was ich wusste war, dass ich nichts sah, egal wie oft ich schnell und panisch blinzelte und versuchte einen Hauch meines Zimmers oder Chanyeols Wahrzunehmen, aber nichts wurde klar."Chanyeol!" Ich wollte rufen, doch durch meine Stimmbänder drang sich nur ein leiser und verzweifelter Hilferuf.
Ich sah nichtmal, ob er wach war, aber ich musste ihn wachbekommen und das so schnell, wie nur möglich.
"Werde wach!" Ich tastete nach seinen Schultern, versuchte ihn wach zu rütteln und spürte, wie er sich neben mir bewegte, mich aber nur noch näher an sich zog.
So gern ich auch mit ihm kuschelte, ich liebte Kuscheln wirklich, er musste aufstehen.
"Noch fünf Minuten..." grummelte er und suchte nach meiner Hand.Mein Atem ging im Gegensatz zu seinem panisch und unkontrolliert, ich war kurz davor durchzudrehen und er war noch völlig im Halbschlaf versunken!?
"Chanyeol, werde wach! Ich seh nichts!" Meine Stimme gewann an Kraft und sofort schreckte er hoch, war aus seinem Halbschlaf aufgetaucht.
Ich hatte meine Hände noch immer an seinen Schultern und lehnte meinen Kopf gegen seine warme Brust.
"Ich bin blind, ich seh dich nicht!"
Nun zitterte ich und tastete mit meinen Händen wie ein wahnsinniger nach ihm, obwohl ich wusste, dass er neben mir war, dass er es war, der meine Hände schließlich in seine nahm.
"Ich nehme dir deine Linsen raus, ziehe dir etwas über und dann Fahren wir mit deinem Vater sofort ins Krankenhaus."
Er hatte Mühe in seiner Stimme eine Ruhe zu behalten, die mir klar machte, dass er innerlich vor sorge sterben musste.
"Ich stehe auf und ziehe dich an die Bettkante.
Du musst deine Füße nur auf den Boden aufstellen okay? Ich bin bei dir, bleibe bei dir, aber du musst mich einen Moment loslassen okay?"
Ich nickte ins nichts, während mir Tränen unaufhaltsam an den Wangen entlang liefen und sich Chanyeol langsam von mit entfernte und zwei warme Hände mich schließlich vorsichtig zogen.
Vorsichtig stelle ich meine Beine ab und tastete mit meinen Händen nach Chanyeols Gesicht.
Ich wollte spüren, dass er genau vor mir war, obwohl er mir seine Hände auf die Schultern gelegt hatte.Eine seiner Hände fasste meine suchende und obwohl ich wusste, dass es nur seine sein konnte, zuckte ich zusammen, während er sie an seine Haut legte und mich spüren ließ, dass er vor mir war.
Ich spürte seine Wangenknochen, seine Nase, Haare, Kinn und Lippen und war mitten in meiner Panik für den Bruchteil einer Sekunde beruhigt.
"Ich bin direkt vor dir, Baekie. Keine sorge. Es wird alles wieder gut."
Doch ich schenkte Chanyeols Worten so wenig glauben, wie er selber in die legte.
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Colourfull Desire
FanfictionMan sagt immer die Welt sei doch kunterbunt und zwischen schwarz und weiß verbirgt sich auch ein bunter Regenbogen, doch was wenn es in meinen Augen nie einen Regenbogen gab oder geben würde? Seit ich denken kann sah ich keine, wie man es beschrieb...