Have I Gone Insane

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Die letzten Stunden waren die schrecklichsten und unheimlichsten in meinem ganzen Leben.
Es war schrecklich über rein gar nichts einen Überblick zu haben, keine Orientierung zu haben, auch wenn man mir gesagt hatte, wo man mich hinführte.
Ich sah nichts, hörte nur Stimmen, stellte aber unter ihnen immer wieder die von meinem Vater und Chanyeol fest, so wie die von Dr. Yeon. Die anderen kannte ich nicht.
Aber wenn sie redeten, dann immer so leise, dass ich nichts verstehen konnte und dass machte mich nur noch wahnsinniger.
Hatte ich denn nicht auch das Recht zu erfahren, wie es um mich in mein Leben und mein Augenlicht stand?
Es war immerhin mein Leben was jetzt und hier anfing in Gefahr zu raten, da sich das Ding in meinem Kopf über Nacht umentschieden hatte und mit doch an den Kragen wollte.

"Baekyun." Ich hörte Chanyeols Stimme deutlich auf der selben Höhe, wie mein Gesicht es war, aber sehen konnte ich ihn nicht.
Dabei wünschte ich mir nichts mehr, als sein Gesicht nochmal zu sehen, diese einzigartigen Schatten, die schwaches Licht auf seine Haut warfen und seine dunklen Augen.
Augen, die mich ansahen, wie keine anderen je zu vor.
Augen die zu der Person gehörten, in die ich mich verliebt hatte, die ich liebte und nicht allein lassen konnte.
"Ich nehme dich jetzt hoch und trage dich, hinter Dr. Yeon zu einem der Zimmer."
Er legte seine Hand an mein Gesicht.
Es konnte nur seine Hand sein, da ich hörte, wie sich Appa und Dr. Yeon leise unterhielten, aber wie in den vergangenen unzähligen Stunden konnte ich kein Wort von dem Gespräch verstehen, in dem es um mein Gesundheit gehen musste.

Sanft berührten Chanyeols Lippen meine Wange und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als einfach meine Augen öffnen zu können und in sein Gesicht zu blicken.
Ich wusste er war bei mir, aber dennoch vermisste ich ihn so unglaublich.

Chanyeol hob mich aus dem Rollstuhl, in dem man mich gesetzt hatte und gab den anderen beiden bescheid, dass wir zu dem Zimmer konnten, was man für mich vorbereitet hatte.
Ich verstecke meinen Kopf bei Chanyeol und ließ stumm wie in den vergangenen Stunden Tränen aus meinen Augen laufen.
Meine Angst hatte nicht abgenommen, aber man hatte mir etwas gegeben, damit ich ein wenig ruhiger wurde.
Nur verhinderte das Zeug nicht, dass sich meine Gedanken seit Stunden damit beschäftigten, dass ich wohl dem Tod in die Augen sehen müsste und das noch viel zu früh.

"Baekhyun." Vernahm ich Dr. Yeons ernste Stimme, nachdem Chanyeol mich auf etwas weichem abgesetzt hatte, was das Bett im Krankenzimmer sein musste.
"Wir haben ein kleines Problem, so würde ich das vorsichtig formulieren." Begann meine Ärztin.
Chanyeol hatte seine Hand mit meiner verschränkt, aber wo er saß konnte ich weder sehen, noch spüren.
"Laut den Untersuchungen meint es der Tumor nicht gut mit dir.
Wir müssen dich innerhalb der nächsten drei Tage operieren, sonst kann es gefährlich für dich werden."
Ich biss die Zähne zusammen und spürte, wie Chanyeol meine Hand sanft drückte.
"Das soetwas so schnell passiert ist selten. Ich habe bereits alles in Bewegung gesetzt, dass der für dich vorgesehene Chirurg seinen Weg hier her einschlägt und laut meinem Wissen wird er heute Abend hier ankommen.
Was heißt, dass du morgen operiert werden kannst." Erklärte sie weiter.
Ich sah in das Nichts vor meinen Augen und nickte nur teilnahmslos.
Es war, als würde ich nicht mehr in meinem Körper leben, sondern neben ihm, als würde ich alles nicht mehr wirklich wahrnehmen, sondern als würde es nur an mir vorbeirauschen, ohne dass ich überhaupt in der Lage war etwas zu sehen oder richtig zu verstehen.

"Wie stehen seine Chancen durchzukommen?" Fragte mein Vater voller sorge.
"Sehr gut. Es war richtig, dass Sie mit ihrem Sohn sofort hergekommen sind, bevor noch etwas schlimmeres hätte passieren können.
Jedoch sinken jetzt seine Chancen Farben sehen zu können und vielleicht auf ewig zu erblinden."
Mir zog sich der Magen zusammen.
Das hieß ich hatte Chanyeol und Appa und meine Freunde in den vergangenen Tagen tatsächlich wohl zum letzten Mal in meinem Leben gesehen.
"Aber besiegelt ist es nicht.
Baekhyun hat über die letzten Monate eine unglaubliche Willensstärke gezeigt sich nicht unterkriegen zu lassen und ich denke, dass sein Hirn es schaffen wird die Verbindung zum Farbnerv aufzunehmen." Klang Dr. Yeon zuversichtlicher, als ich mich fühlte.
"Sobald es Baekhyun anfangen sollte schlechter zu gehen, muss Bescheid gegeben werden, dann müssen wie eher schon etwas unternehmen."

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