What Are You Doing With Me?

215 19 4
                                    

Chanyeol und mein Vater durften die Nacht mit im Krankenhaus bleiben.
Mein Vater in einem Extrazimmer, welches leer stand und Chanyeol bei mir im Zimmer auf dem leeren Bett neben meinem.
Wen ich den Tag über vermisst hatte, war Suho.
Ich hoffte er wusste, dass ich in der Schule zusammen gebrochen war und zwei Tage so gar nicht auf der Spur war.
Aber was ich ihn nicht wissen lassen wollte, war der Tumor, der sich in meinem Kopf eingenistet hatte.
Mein Vater hatte sich unendlich dafür entschuldigt, dass er nie auf die Idee kam, dass meine Farbenblindheit vielleicht nicht an Erbbedingten Umständen lag, sondern an einem angeborenem Tumor.
Er konnte aber nichts dafür.
Es war Seoyoung die mich meiner Mutter sofort entreißen musste, dabei waren ihr die Tests um meine Gesundheit scheißegal.
Indirekt konnte ich die Schuld keine Farben zu sehen also auf sie abwälzen, und ironischer Weise war sie die jenige, die mich dafür nie leiden konnte, aber auch weil ich nicht ihr Kind war.
Sie hätte mich auch einfach bei meiner Mutter lassen können, aber dann hätte ich mich auf die Suche nach meinem Vater gemacht.

"Ist das Halsey?" Fragte ich ziemlich müde, als Chanyeol über sein Handy laut Musik liefen ließ und mir die Stimme der Sängerin bekannt vor kam.
Chanyeol sah von seinem Handy auf und schaute ein wenig überrascht zu mit.
Er hatte wohl damit gerechnet, dass ich nach einem so ereignisreichem Tag schon schlafen würde, aber meine Gedanken hielten mich beschwerlich wach.
"Was?" Harkte er nach und ich sah im dunklen des Zimmers, wie er mit den Augen ein paar mal blinzelte, da seine dunklen Augen verschwanden und wieder auftauchten.
Leise lachte ich, da er nun mit seiner verwirrten Art wirkte wie ein zu groß geratener Pudel.
"Ob das Lied von Halsey ist." Wiederholte ich und lächelte müde.
Er nickte.
"Sorry von ihr." Ließ er mich wissen.
Von jemandem wie Chanyeol hätte ich nie erwartet, dass er sowas ruhiges wie Halsey hörte.
Eher so was aufbrausendes wie Katy Perry oder Justin Timberlake, aber nicht Halsey.
Aber anscheinend irrte man sich doch in gewisser Maßen mal.

Chanyeol legte sein Handy weg, aber ließ die Musik weiter laufen.
Sorry war eins von Halseys schönsten Liedern meiner Meinung nach.
Sie hatte so eine unglaublich ruhige Stimme die mit der Klaviermelodie im Hintergrund perfekt zusammen passte.

"Was hörst du für Musik, Baekhyun?
Ich hab mal gelesen, dass Musik eine menge über eine Person aussagt." Ließ er mich wissen.
Ich umging seine Frage noch für einen Moment.
"Wenn es danach ging, solltest du die ruhigste und nachdenklichste Person sein, die ich kenne." Hielt ich ihm vor die Nase.
Er lachte tief und leise und wirklich amüsiert von mir.
Wie sehr mir dieses Lachen gefehlt hatte, merkte ich erst dann, als sich wieder mein unerklärbares Etwas in mir ausbreitete.
"Aber jetzt lass mich dich mal einschätzen." Beschloss mein Zimmerkammerad und gähnte laut und ausgiebig.

Fies grinste ich und nahm mir vor ihn zu schocken.
"Viel K-Pop höre ich eigentlich nicht, nur wenn mir danach ist, aber vorallem Black Veil Brides." So unschuldig, wie ich nur konnte, lächelte ich und wartete auf Chanyeols Reaktion, der sich damit genüsslich Zeit ließ, während ihn aber bestimmt dennoch langsam die Gesichtszüge entgleisten.
"Dann müsstest du der lauteste und gothikste Schreihals sein, den ich kenne." Schlug er zurück und ließ uns beide lachen.
"Wir scheinen wohl beide entgegengesetzt unserer Musik zu wirken." Stellte ich fest und versuchte mit aller Kraft meine schweren Augenlider offen zu halten.
"Offensichtlich. Wenn man dich sieht, hätte ich nie gedacht, dass du Metal hörst."
Ich seufzte.
"Mittlerweile sind die Songs auch hörbar. Und so krass metalig find ich das nicht. Es gibt schlimmere Bands.
Außerdem hat Suho mich da reingeschliffen." Redete ich mich raus.
"Suho?" Jetzt klang Chanyeol noch ungläubiger und riss die dunklen Augen noch weiter auf.
Ich lachte und nickte.
"Das hört er immer, wenn er frustriert von seiner Verlobten ist." Erklärte ich.
Chanyeol schüttelte belustigt den Kopf.
"Und zu mir sagen die Leute, dass ich seltsam bin." Brummte er.

Colourfull DesireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt