Verzweifelt schleifte ich Chanyeol hinter mir über den Times Square, während er versuchte mir etwas von Norden und Süden und amerikanischen Straßensystemen zu erklären, während die Sonne auf unsere Köpfe brannte und um uns das blanke Chaos aus Menschen und Werbetafeln herrschte.
"Wir müssen da lang!" wollte er mir klar machen und deutete in irgendeine Richtung, während er auf sein Handy starrte und versuchte mit Google Maps die Adresse meiner Mutter ausfindig zu machen.
Ich seufzte.
"Nein! Sie hat Appa geschrieben, dass wir bei der Subway Station runter müssen und dann mit der 234 Richtung Brooklyn Bridge fahren sollen!" erklärte ich und warf meine Arme in die Luft.
"Und wo ist diese verdammte Station?" fluchte er und steckte sein Handy wieder weg.
Ich fasste mir an den Kopf und zeigte hinter ihn.
"Genau da!" machte ich ihm klar und drehte ihn um, so dass er sich selber davon überzeugen konnte, dass wir richtig waren."Oh." machte er nur und beschwerte sich darüber, dass Google Maps für nichts zu gebrauchen war, während wir die Treppen herunter eilten und nach der Bahn ausschauhielten, mit der wir Fahren mussten, um zu meiner Mutter zu kommen, die sich keine größere Stadt als New York als Wohnsitz suchen konnte.
Natürlich hatte das auch Vorteile.
Sie hatte uns ein Hotelzimmer besorgt und einen Mietwagen und zahlte für beides, aber dafür kamen Chanyeol und ich mit dieser gigantischen Stadt gar nicht klar.Dennoch war es unglaublich eine solche Stadt wie New York mal aus eigenen Augen zu betrachten, selbst wenn Chanyeol und ich in der letzten Stunde, seit wir aus unserem Hotelzimmer sind, nur über den Times Square gehastet sind, um diese Subway Station zu finden.
Hier waren verdammt viele Menschen.
Allein auf einem Quadratmeter konnten sich hier wohl mehr Menschen quetschen, als Bewohner in Chanyeols und meiner Heimat lebten."Du hast das Bahnticket in deinem Rucksack oder?" fragte ich Chanyeol, als ich unsere Zielbahn gefunden hatte und mit ihm darauf zusteuerte.
"Ja, in meinem Portmonaie neben der Trinkflasche und der Brotbüchse."
Verdattert sah ich zu ihm auf und hielt an.
Er tappste gegen mich und sah mich genauso verwundert an.
"Woher hast du eine Brotbüchse?" fragte ich ihn und zog eine Augenbraue hoch.
Er lachte und nahm den Rucksack von seinem Rücken, um unser Ticket herauszusuchen.
"Die gab es auf dem Flughafen in Seoul als Werbegeschenk und die sahen mit der Biene darauf so niedlich aus." schwärmte er und zeigte mir die Brotdose, bevor er sie wieder wegpackte und ich nur kopfschüttelnd lachen konnte.
"Die waren für Kinder gedacht und nicht für so einen Riesen wie dich." zog ich ihn auf und schliff ihn mit mir weiter, als er das Ticket hatte und die Türen zu unserer 234 aufgingen und sich die Leute herausdrängelten.
"Ich hab auf dich gezeigt und meinte, dass du mein kleiner Cousin bist und du dich über eine Bienenbrotbüchse für die Schule freuen würdest und da hat die Frau mir eine mitgegeben."
Ich wusste nicht ob ich lachen oder ihn schlagen sollte.
Nur weil ich eine dickrandige schwarze Brille hatte, die mich ungewollt ziemlich tapsig wirken ließ und meine Haare wieder ihre eigentliche Farbe hatten, hieß das nicht, dass er mich als Kleinkind hinstellen durfte.
"Du..."
Chanyeol drängte sich mit mir durch die Menschen, die aus der eben angekommenen Straßenbahn strömten, in die wir mussten.
"Ja Baekie, ich liebe dich auch." säuselte er nur und hielt meine Hand fest, damit wir uns nicht verlieren würden.Eilig steuerten wir zwei freie Plätze an und besetzten sie sofort.
Zur Sicherheit sah ich mich nach der Nummer der Bahn um, nicht das wir doch in die Falsche gestiegen war, aber es war die richtige und auf dem kleinen Bildschirm stand als Ziel die Brooklyn Bridge.
Über die mussten wir dann laufen und dann in 43th Avenue. Dort müsste dann irgendwo eine Starbucksfialie sein und gegenüber davon war das 'Gebäude in dem meine Mutter mit ihrer Familie unter dem Nachnamen Willows lebte.Chanyeol nahm meine Hand, während ich meinen Kopf gegen seine Schulter lehnte und mir vorstellte, wie es wohl wäre, wenn meine Eltern nie auseinander gerissen worden wären.
Vielleicht würden wir drei dann einen Familien Urlaub in New York machen und uns alle darüber aufregen wie chaotisch diese Stadt war.
Aber dann hätte ich Chanyeol nie kennengelernt, hätte mich nie in ihn verliebt.
Egal wie ich es drehte oder wendete es gab seine guten Seiten eine Mutter zu haben, die nach New York ziehen musste und seine schlechten.
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Colourfull Desire
FanfictionMan sagt immer die Welt sei doch kunterbunt und zwischen schwarz und weiß verbirgt sich auch ein bunter Regenbogen, doch was wenn es in meinen Augen nie einen Regenbogen gab oder geben würde? Seit ich denken kann sah ich keine, wie man es beschrieb...