Den Rest des Tages war mit mir nichts mehr anzufangen.
man unterzog mich sämtlichen Untersuchungen, schaute mit meinem Kopf alles okay war, ob ich noch alle Reflexe besaß.
Dabei berücksichtigen sie meine Farbblindheit und machten dementsprechend auch noch ihre Notizen und Untersuchungen.
Man fragte mich, wie ich mit meiner Einschränkung zurecht kam.
Ich erzählte ihnen alles, was sie wissen wollten, wobei die Ärzte ziemlich verwundert waren, als ich meinte, dass ich auf eine normale Schule ging und dazu noch gute Noten hatte, da sie mich auch danach fragten.
Auch kam die Frage nach meiner Wange, die ich einfach nur tot schwieg.
Man wollte mir einen Psychiater andrehen, doch an diesem Punkt meldete sich Suho, dass er neben all dem wichtigen Kram, den er für seinen Beruf studieren musste auch Psychologie mit abgelegt hatte und selber wüsste, wie er mit mir fertig werden würde.
Sehtests wurden durchgeführt, wobei sich herausstellte, dass meine Sehkraft sich ein wenig verbessert hatte.
Sofort gab es die Rezepte für neue Brillen und Kontaktlinsen, die Suho sofort in Auftrag gab, nachdem ich die ganzen Untersuchungen am späten Nachmittag hinter mit hatte.Taeyeon leistete mir beistand, als ihr Verlobter weg war und redete fleißig auch mich ein, wie komisch sie doch Kyungsoo fand.
Das konnte ich ihr auch nicht verübeln.
Er hatte sich wirklich komisch verhalten, aber das war nichts neues für ihn.
Schon seit ich ihn kennengelernt hatte, hing er an seinen Vorurteilen, aber irgendwann müsste er doch mal mitbekommen, dass nicht alles so war, wie er es sich in seiner kleinen Welt erdacht hatte.
Definitiv müsste er eines Tages mal über seinen Tellerrand hinweg blicken, denn so wie er war, würde er nicht einfach durch sein Leben kommen.
Nur sah er dies bei weitem noch nicht selber ein, was ihn zu einer wirklich schweren Person machte, die schnell in die Luft gehen konnte, wenn er das richtige hatte, an dem er sich hochziehen und aufregen konnte.Bestimmt eine Stunde, nach der Suho verschwunden war, ging die Tür zu meinem Zimmer nach einem leisen Klopfen auf und neben meinem Pfleger trat mein Vater mit herein.
Auf seinen Lippen ruhte ein begrüßendes Lächeln, welches erst in Taeyeons und dann in meine Richtung ging.
Ich erwiderte es und freute mich unglaublich ihn zu sehen, obwohl mir auch nun das wieder durch den Kopf schoss, was er in der Nacht über meine Mutter gesagt hatte und das ich die Schuld hatte, dass sie nun die ist, die sie Heute ist."Und Baek? Nen bunten Tag gehabt?" scherzte er und setzte sich auf den Stuhl, der mir am nächsten stand.
Ich zuckte mit den Schulter und sah in seine Richtung.
"Viele Untersuchungen und anscheinend hab ich bis auf nen verletzten Fuß und ner leichten Gehirnerschütterung mit einer kleinen Schramme am Kopf, nicht mehr.
So wie es aussieht kann ich gegen Freitag wieder raus." setzte ich ihn in Kenntnis.
"Ich habe mit den Ärzten eben geredet und sie meinten zu mir, dass du morgen schon raus könntest, aber den Rest der Woche zu Hause bleiben solltest."
Ich nahm ein breiteres Lächeln auf seinen Lippen wahr, aber wusste nicht, wie ich das finden sollte.
Hier hatte ich wenigstens ein wenig Ruhe vor meiner Mutter, bis auf die Ausnahme von gestern.
Appa schien meine Angst zu sehen.
"Keine Sorge, mein Junge." er tätschelte mir meine Schulter und sein Lächeln wirkte auf einmal Müde und belegt.
"Deine Mutter ist mal wieder auf Geschäftsreise, diesmal etwas länger, weil sie etwas in Norwegen ausdiskutieren muss." ließ er mich wissen.
"Wir haben die nächsten vier Wochen ruhe vor ihr." wieder wurde sein Lächeln herzlicher und breiter und auf einmal wollte ich jetzt und sofort nach Hause.
Vier Wochen ohne meine Mutter waren für mich wie der Himmel auf Erden.
Sie konnte mir vier Wochen mal nicht vorkauen, dass ich eine gigantische Enttäuschung mit meinen Augen war und ich nie in der Lage sein würde ihr Unternehmen zu leiten.
Dabei lag die Fischerer in der Familie meines Vaters, meine Mutter hatte also nur geringe Anteile, sollten meine Eltern sich einmal wirklich trennen.
Sie würde sogar höchstwahrscheinlich leer ausgehen, da meine Großeltern väterlicher Seite ein wenig etwas gegen meine Mutter hatten.
Wieso hatte man mir nie erzählt. Wäre wohl auch besser so.
Aber meine Großeltern sah ich nur selten, wenn dann zu besonderen Anlässen, aber ein solcher war auch schon zu lange her.
Wenigstens schickten sie mir ab und an Geld, welches ich auf ein Konto eingehen ließ.
Was ich mit dem Geld machen wollte wusste ich auch noch nicht.Mein Vater hatte ein Gespräch mit Suho und Taeyeon angefangen, während ich in Gedanken hing, was sich nun um die Hochzeit meines Pflegers drehte.
Taeyeon bestand darauf, dass Appa und ich unbedingt eingeladen werden sollten, da Suho mich quasi schon als kleinen Bruder ansah, und ich somit so gut wie zu seiner Familie gehörte.
Appa nahm dies ganz locker auf und gab zurück, dass er sich ganz bestimmt über eine Einladung für uns beide freuen würde, auch wollte er wissen, wann die beiden heiraten würden, aber sie hatten noch kein festes Datum oder einen eingerenzten Zeitraum festgelegt.
Was für Taeyeon jedoch feststand war, dass sie eine Hochzeit haben wollte, die allen im Thema pompös und prinzesinnenhaft voraus eilte, was dann wohl ziemlich auf Suhos Geld drücken musste und sonderlich begeistert sah er von den überstürzten und großen Plänen von seiner Verlobten auch nicht aus.
"Ich will keine Hochzeit, die unsere Kinder dann noch mit abbezahlen müssen." scherzte er und ließ Taeyeon schnaufen, die sich wohl schon in einem weißen Traum aus Tüll vor dem Altar in einem gigantischen Märchenschloss sah.Appa belachte das ganze nur und meinte, er würde Suhos Gehalt vielleicht ein wenig höher schrauben, würden die beiden einen groben Zeitraum ihrer Hochzeit wissen.
Suho lehnte dies sofort ab, worauf mein Vater nur meinte, dass es mehr als nur ehrenswert ist, wie gut Suho und ich auskamen und wie gut er seine Arbeit auch über den Rahmen hinaus machte."Übrigens, hat mir die Schule den verpassten Schulstoff zugemailt. Ich habe mir mal die Freiheit in meiner Pause auf Arbeit genommen und dir alles schon gelöst.
Ich bezweifle, dass du dich mit einer Gehirnerschütterung an irgendwelche exponentiellen Funktionen setzen willst." teilte Appa mir nebenbei mit.
Ich machte demonstrativ ein Kotzgeräusch.
Es gab in Mathe nichts mehr, was ich hasste wie Funktionen sämtlicher Art.
Bestimmt bald drei oder vier Mathelehrer hatten mir versucht alles um dieses Thema in den Kopf zu reden, aber ich behielt nichts drin.
Die guten Noten in solchen Arbeiten bekam ich dann nur, weil Chen unauffällig meine Arbeit mitschrieb und er hatte das Thema voll drauf.
Mittlerweile konnte er meine Handschrift so gut, dass es nicht mehr auffiel, wenn er etwas für mich schrieb.
Außerdem musste er eh für mich übernehmen, wenn während er Arbeit mal Sonnenlicht in den Raum fiel und mir sehen kaum möglich war.
Meistens nahmen die Lehrer in großen Arbeiten auch auf mich Rücksicht und ließen mich, mit Überwachung, in einem Extraraum schreiben, in dem alles Abgedunkelt war und ich alles auf dem Blatt, mit einer kleinen Priese Sonnenlicht, die durch die Jalousien ging, sehen konnte."Und ich hab gehört, dass Chanyeol mit seiner Mutter bei dir war."
Ich nickte und schlang die Arme um mich.
Chanyeols Mutter war das ganze Gegenteil von meiner und nur ungern dachte ich an meinen Heulanfall von vor wenigen Stunden zurück.
"Kisae ist wirklich nett oder?"
Wieder nickte ich und blickte zu Suho, der mich nur ermutigend ansah.
Ich fasste meinen Mut und brachte mich nicht dazu erneut wie ein kleines Kind loszuheulen, weil Chanyeol eine bessere Mutter hatte, als ich.
"Sie hat mir sogar selbstgebackene Kekse mitgebracht." murmelte ich und griff nach der Tüte, die sie mir vorhin in die Hand gegeben hatte.
Appa lächelte und etwas kindliches, verzaubertes, ging durch seine Körpersprache.
"Hast du sie schon probiert?" fragte er mich und nun schüttelte ich den Kopf, aber bereits der Geruch, der durch die Tüte ging, ließ verlauten, dass es Schokokekse sein mussten.
Demonstrativ nahm ich mir die Tüte und pickte einen Keks raus.
Meinem Vater bat ich auch einen an, so wie Suho und Taeyeon.
Doch bevor sich Suho einen schnappen konnte, hatte seine Verlobte ihm auf die Finger gehauen und brach den Keks, den sie in ihrer Hand hielt durch, bevor sie Suho am Ende nur noch ein Viertel von dem Schokokeks gab.Ich lachte leise und biss in den Keks.
Sofort hatte die Schokolade meine ganzen geschmacksnerven eingenommen.
Das waren die besten Schokokekse, die ich in meinem Leben je gegessen hatte.
Mein Vater lachte.
"Die sind wirklich gut oder?" fragte er, als hätte er sie bereits zu oft gegessen um sich noch heute an ihren Geschmack zu erinnern, da er Chanyeols Mutter bereits aus Kindesalter kannte.
"Die hat Chanyeols Oma damals schon gemacht, als Kisae und ich noch Kinder waren. Das Rezept hat sie nie rausgerückt, aber dennoch anscheinend in ihrer Familie weitergegeben." erklang mein Vater verträumt und sah auf irgendeinen Punkt im Zimmer.
Ich zuckte nur mit den Schultern und zog mir aus der Tüte einen zweiten Keks.
Suho betrachtete die Tüte mit einer wehleidigen Haltung, während Taeyeon noch immer auf ihrem Keks herumkaute und ihn voller fiesheit zu genießen schien.
Die Diätmethode, die sie bei ihrem verlobten an den Tag legte, war echt mehr als nur Unfair.
Ich glaube Suho tat mir noch nie mehr Leid, als in diesem Moment, als er keinen Schokokeks mehr haben durfte, aber ich nahm mir vor ihm einen ganzen zu geben, sollte Taeyeon mal für einen Augenblick nicht im Zimmer stehen....................
He He ich hab das erste Kapitel für Beyond The Universe fertig xD
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Colourfull Desire
FanfictionMan sagt immer die Welt sei doch kunterbunt und zwischen schwarz und weiß verbirgt sich auch ein bunter Regenbogen, doch was wenn es in meinen Augen nie einen Regenbogen gab oder geben würde? Seit ich denken kann sah ich keine, wie man es beschrieb...