That Little Problem

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Ich hatte das Gefühl nie höher geschwebt zu sein, als seit dem Moment, an dem ich wirklich fest mit Chanyeol zusammen war.
Die ganze Woche war ein einziges drunter und drüber.
In der Schule konnte ich mich kein bisschen konzentrieren, weil ich genau spürte, dass Chanyeol mich von hinten ansah und seine Augen die ganze Stunde über nicht von mir nahm, als würde er mich überwachen und einspringen, falls ich vom Stuhl fallen sollte, oder mich an einem Blatt schnitt.
Chen, Kyungsoo und Jongin hatten wir noch nichts gesagt, sie wären höchstwahrscheinlich die letzten die es erfahren würden, zumal wir sowas in der Schule nicht zu offensichtlich austragen sollten, anders als Jongin bei dem es für niemanden mehr ein Geheimnis war, dass er schwul war.
Aber allein schon um Chanyeols  nicht guten Ruf in der Schule nicht noch mehr mit Füßen zu treten, behielten wir es nur unter uns.
Suho war es klar gewesen und auch er würde die Klappe halten, nachdem ich ihm geschworen habe Taeyeon zu sagen, dass er heimlich bei uns Pizza aß, wenn mein Vater mal welche bestellt hatte.

Nach der Schule war ich in den letzten Tagen meistens bei Chanyeol gewesen.
Seine Mutter war arbeiten, sein Vater bis zum Wochenende noch in Seoul und Jongin verbrachte seine Zeit mit Kyungsoo.
Was auch gut so war, denn so hatten Chanyeol und ich unsere ruhe.

Zu sagen, dass wir wie Magneten wären die, sich nicht mehr voneinander lösen könnten, sobald wir uns küssten, wäre untertrieben.
Kaum waren wir alleine, klebten wir sogar mehr aneinander, als ein Scheibenknutscherfisch an seiner Scheibe im Aquarium und auf keinen Fall wollte ich missen, dass Chanyeol mir so nahe war, ich ihm so nahe war.
Wir brachten es nie weiter uns war klar, dass wir beide noch nicht so weit waren, nach ein paar Tagen.
Wir hatten alle Zeit der Welt und er hatte mir versprochen mich mit nichts unter Druck zu setzen.
Sollte er es doch machen und er würde es selber nicht mitbekommen, sollte ich ihn einfach eine Ohrfeige geben, so eine wie an dem Tag, als ich zusammengebrochen bin.
Ich lachte, aber Chanyeol schien seine Worte todernst zu nehmen und es wirklich so zu meinen,
Aber ganz sicherlich würde ich ihn nicht schlagen und ihn somit verletzen.

"Baek!... Baek! Stopp!" wies Chanyeol an und nahm meine Hände von seinen Hüften.
Wir saßen auf dem Sofa in der Wohnstube.
Oder wohl eher Chanyeol.
Ich saß auf seinem Schoß und musterte ihn ein wenig irritiert, als er aufeinmal mitten im Kuss angefangen hatte zu lachen.
Chanyeol hatte den Kopf in den Nacken gelegt, hielt meine Hände fest und konnte mit seinem herzlichen Lachen nicht aufhören.
"Ich bin da kitzelig." erklärte er mir und ließ meine Hände wieder aus seinem sanften Griff.
Hinterlistig grinste ich und fing an ihn in die Seiten zu pieksten, während er versuchte meine Hände laut lachend von sich zu bekommen, aber bekam sie kein zweites mal zu fassen.
"Baekhyun... hör auf... bitte..." stotterte er zwischen Lachern zusammen, aber ich ärgerte ihn weiter, wollte nicht aufhören, war wie in den Bann von seinem lauten Lachen gezogen, was wie ein munteres Lied klang, dass mir aufanhieb gefiel, und was ich nie wieder wegschalten wollte.
"Ich warne ... dich. Du... bereust es... wenn du... nicht aufhörst." kicherte er weiter und versuchte erneut meine Hände an den Handgelenken zu packen, wieder daneben und weiter kitzelte ich ihn durch.
Sollte er mir doch drohen, schließlich war ich im Moment derjenige, der ihn unter Kontrolle hatte und solange ich ihn durchkitzeln würde, würde ich die Kontrolle über seine eben bekannt gekommene Schwachstelle behalten und ihn vielleicht sogar öfters damit ärgern.
Er ärgerte mich auch damit, dass ich total empfindlich an meiner Nase war, als wäre ich ein kleines Häschen, also könnte ich ihn jetzt auch ärgern.

Chanyeol fluchte in seinem Lachen, bevor er es irgendwie schaffte uns so zu positionieren, dass ich mit dem Rücken auf dem Sofa lag, er über mir gebeugt war und meine Hände über meinen Kopf auf einem Kissenberg festpinnte.
"Ich habe gesagt, du sollst aufhören, aber du hast mich ja ignoriert." erinnerte er mich als er den Kopf schieflegte und sich auf meine Beine setzte, aber nicht so dass er sie zerquetschte, sondern so, dass er noch sein Gewicht so verlagert hatte, dass ich ihn kaum merkte.
"Mal sehen, wo du krabbelig bist." murmelte er. Hielt mit einer Hand meine Handgelenke und strich mit der anderen Hand über mein Schlüsselbein.
Da war ich sicherlich nicht krabbelig.
Normale Menschen waren das, Chanyeol sicherlich auch, aber ich nicht.
Jedoch war ich ganz sicherlich nicht so blöd und würde ihm verraten, wo ich kitzelig war.

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