Nachdem Chanyeol mich geküsst hatte, ich ihn und er wieder mich und er festgelegt hatte, dass das nie wieder vorkommen dürfte und dass er das eigentlich gar nicht wollte und nicht wusste was mit ihm los war, redeten wir nicht mehr.
Ich saß nur auf meinem Bett und hatte mir ein Buch gegriffen, um darin zu lesen.
Doch wirklich auf die Worte vor meinen Augen konnte ich mich nicht konzentrieren.
Chanyeol saß stumm auf meinem Drehstuhl und drehte sich auf ihm ohne dass ihm schwindlig werden würde, so hatte es den Anschein.
Die ganze Stimmung zwischen uns war gekippt und es fühlte sich für mich an, als wäre ich mit einem Fremden in einem Raum und nicht mit einem Freund, der mich vor Tod und Teufel verteidigt hätte, müsste er es tun.
Chanyeol wirkte völlig in sich gekehrt, als er auf meinem Stuhl saß und ich ihn eine Weile beobachtete, als die Worte vor meinen Augen ihren Sinn verloren hatten und ich sie nicht mehr zu klären Sätzen zusammen setzen konnte.Als Chanyeol gegen Abend einfach aufstand und nicht mehr wiederkam, wusste ich, dass ihn seine Mutter abgeholt haben musste.
Mich plagte die Angst, dass wir nun keine Freunde mehr sein würden, nachdem was zwischen uns passiert war.
Ich wollte ihn jetzt nicht wieder verlieren und er hat mir fest geschworen mich nicht im Stich zu lassen und dennoch war er einfach gegangen, hatte mir nichtmal Tschüss gesagt.Mit einem Seufzen klappte ich mein Buch zusammen und schob es zum Fußende, bevor ich aufstand und im selben Moment meine Tür aufging.
Suho schielte herein und betrat ohne Aufforderung mein Zimmer.
"Hat sich Chanyeol wieder abgeregt?" Fragte er mich und schloss die Tür hinter sich.
Ich nickte, gab aber keine Antwort mit Worten.
Viel mehr war mein Blick auf mein Schreibtisch gezogen, oder eher auf meine Unterlage, die ein riesengroßer weißer Block war, den Appa mal von Arbeit mitgebracht hatte weil er für seinen Tisch zu groß war.
"Er ist ein guter... Ach du mist, seit wann kannst du denn so gut zeichnen?" Er deutete auf das Bleistift Bild, was Chanyeol hinterlassen hatte.
Es musste er gewesen sein, weil kein anderer hier die letzte Zeit über gesessen hatte und ich nicht mal ein Strichmännchen Zeichen konnte.
Der Bleistift, den er zum Zeichnen verwendet hatte lag neben einem Schriftzug unter der realistischen Zeichnung, die Chanyeol und mich zeigte, als wir auf dem Schuldach saßen und an der Wand gegeneinander gelehnt saßen.
Ich hatte meinen Kopf an seine Schulter geleht und sah ihn aus großen Augen und mit einem Lächeln auf den Lippen an, während er verträumt in die Ferne sah.
Unter dem Bild, wo der Bleistift lag stand "Only Fools..."
Nur Idioten.
Wow sehr poetisch Park Chanyeol.
"Chanyeol hat echt was drauf." Brummte Suho und stand plötzlich hinter mir.
Wieder nickte ich nur und sah mir mit einem Kribbeln im Bauch die Zeichnung an, während ich mir den Kopf über dieses Only Fools zerbrütete, wie mein Koreanischlehrer über irgendwelche Gedichte in die er zu viel herein interpretierte."Baekhyun! Suho!" Hörte ich meinen Vater rufen und riss meine Augen von dem Bild los, was ich garantiert von Suho ausschneiden lassen würde und mir irgendwo hin hängen würde.
Ich stand auf und lief gemeinsam mit Suho aus meinem Zimmer, den Flur entlang und die Treppen herunter bis in die Stube.
Meine Großeltern waren noch immer da, saßen noch immer an der selben Stelle und sahen mich weicher an als noch vor wenigen Stunden, als sie von mir zu wissen verlangt hatten was für eine Behandlung ich im Kopf hatte zu wählen.
Mein Vater lächelte mich aufmunternd an und Suho stand hinter mir und fühlte sich in der Gegenwart meiner Großeltern ein wenig unwohl.
Ich dagegen hatte ein wenig angst nun wieder vor ihnen zu stehen.
"Suho. Du kannst für heute gehen." Entließ er ihn.
Suho nickte, verbeugte sich respektvoll vor meinen Großeltern und verabschiedete sich noch mit Worten, bevor er das Haus verließ.
Meine Linsen hatte ich noch immer in den Augen, aber die konnte mein Vater mir auch ohne Probleme rausnehmen und einsetzen.Langsam tappste ich auf einen der Sessel zu und ließ mich auf ihm fallen.
Mein Großvater räusperte sich und zog somit meine Aufmerksamkeit auf sich.
Seine dunklen Augen ruhten auf mir und er sah mich mit einem schwachen lächeln an.
"Es tut deiner Oma und mir Leid, wie wir mit dir geredet haben.
Dein rabaukiger Freund hatte recht.
Wir können dich zu keiner Behandlung zwingen, die du nicht möchtest." Sprach mein Großvater und seufzte.
Meine Großmutter nickte zustimmend.
"Wenn du keine Behandlung machen möchtest, weil du dich den Risiken nicht biegen möchtest, dann ist das okay.
Es war nur ein Schock zu erfahren, dass du einen Tumor hast und es Chancen gibt, dass du richtig sehen kannst." Sprach sie sich ergänzend aus.
Ich akzeptierte die Entschuldigung aber machte ihnen klar, dass ich es nicht möchte dass man über eine solche Angelegenheit redet, als wäre es ein Handelsdeal den sie dabei waren abzuschließen.
Sie verstanden mich und meinten sie würden versuchen Arbeitstöne nicht mehr in meiner Gegenwart anzuschlagen.
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Colourfull Desire
FanfictionMan sagt immer die Welt sei doch kunterbunt und zwischen schwarz und weiß verbirgt sich auch ein bunter Regenbogen, doch was wenn es in meinen Augen nie einen Regenbogen gab oder geben würde? Seit ich denken kann sah ich keine, wie man es beschrieb...