Just A Bit Different

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Eine Menge war über die Tage, die ich im Krankenhaus lag und über das Wochenende, was ich zu Hause verbringen durfte, passiert.
Als ich Montag von Suho zur Schule gefahren wurde, da mir mein Fuß noch immer ein paar Probleme bereitete, staunte ich also nicht schlecht, als Chen zusammen mit Chanyeol auf dem Schulhof stand, Suho führte mich zu den beiden und noch überraschender war, dass beide über einen Witz zu lachen schienen.
Das Bild, was mit jedem Schritt minimal klarer wurde, wirkte wie gephotoshopped und überhaupt nicht real.
Als Suho dann weg war und ich mich mit Chen und Chanyeol abgefunden hatte, ließ mein bester Freund auch noch die Bombe vollkommen platzen.
Ich meine es hatte mir, im positiven gereicht, dass Chen und Chanyeol sich nun wohl zu verstehen schienen, aber sowas konnte man mit einem Satz auch wunderbar zu Grunde treten und mit einem Messer abstechen, als Chen ziemlich angefressen folgendes verkündete:
"Rechne in naher Zukunft bloß nicht mehr mit Kyungsoos Beistand. Der kleine Teufel hat sich jetzt entgültig an seine dummen Teufelskumpanen Sehun und Kris gewandt."

Ich wusste nicht ob ich lachen oder heulen sollte, aber gut fand ich das ganz sicherlich nicht.
Was war den bitte in Kyungsoo gefahren?
Gut. Okay er hatte diese Geschichtsabschlussarbeit zusammen mit Kris, aber der hätte ihm doch wohl nicht so heftig das Gehirn pürriert, dass er nicht mehr klar denken konnte und nicht mehr sah, wer seine wirklichen Freunde waren.
Kris wäre zudem auch bestimmt noch zu blöd um zu wissen, wie ein Pürrierstab funktionierte.
Ich meine ich würde schon wegen meiner Einschränkung keinen in Betrieb setzen, aber wie die Dinger funktionierten wusste ich sehr wohl.

Laut Chen soll Kyungsoo wohl die Nase von von Chanyeol gehabt haben und dass er versuchen wollte eines auf heile Welt zu machen, obwohl er wohl genau wisse, dass es seit er hier ist nicht mehr heil und gut ist.
Was das zu bedeuten hatte wusste ich nicht und eine Erklärung konnte ich mir wohl genauso wünschen, wie dass ich irgendwann Farben sehen konnte.
Beides war eher unwahrscheinlich und lieber ließ man mich unwissend.
Denn sogar Chen schien zu wissen was sich zwischen Kyungsoo und Chanyeol abgespielt haben soll.
Als ziemlich dumm daneben stehender wartete ich also mit Chen und Chanyeol darauf, dass es endlich klingelte und wir in die Schule konnten.

Als ich Chanyeol so neben Chen stehen sah, musste ich unweigerlich an den einen morgen denken, als er einfach in mein Zimmer getappt war und mich anscheinend beim schlafen beobachtet hatte, was echt irgendwie gruselig war.
Ich meine ich hatte gehört, dass jemand in meinem Zimmer war, aber war der annahme, dass es sicherlich nicht Chanyeol sein konnte.
Aber dennoch war der Tag toll gewesen.
Seit langem hatte ich nicht mehr so viel mit meinem Vater gelacht.
Ich hatte überhaupt noch nie an einem Tag so viel gelacht und mich mal wieder richtig wohl gefühlt in meiner Haut.
Mich hatte es auch nicht gestört, dass Chanyeol andauernd versucht hatte mich auf die Palme zu bringen und ich ihn umgedreht genauso.
Es war schon komisch. Wir kannten uns kaum, und dennoch stellte er sich für mich krank, um mit mir Zeit zu verbringen.
Noch nie hatte das jemand für mich gemacht.
Und was auch immer zwischen meiner und Chanyeols Familie passiert war, mein Vater schien es, anders als meine Mutter, nicht weiter auf Chanyeol und mich auszurollen.
Mein Vater behandelte Chanyeol fast schon wie einen zweiten Sohn.
Ich hatte dem Riesen jedoch angesehen, dass ihn diese Gesten, dieses väterliche genauso gerührt und überrascht hatte, wie mich das Verhalten seiner Mutter mir gegenüber.
Es hatte den Anschein, als wären wir uns in wenigen Dingen ziemlich ähnlich.

Die Schulklingel ertönte und prompt zog Chanyeol mich an meinem Arm zu sich, um mich sicher in das Schulgebäude zu bringen.
Ich dagegen hatte durch meine neuen Kontaktlinsen, die neben der aufgefrischten Sehstärke auch mehr Tönungseffekt hatten,  und durch meine Sonnenbrille, eine etwas bessere Sicht.
Außerdem würde die Sonne von nun an etwas mehr hinter den Wolken hängen, da es langsam anfing herbst zu werden.

Auch wenn ich keine Farben sah und somit auch nicht die ganzen Verfärbungen an den Bäumen, mochte ich den Herbst mehr als jede andere Jahreszeit.
Er brachte diese eigene Stimmung mit sich, sich einfach in eine Decke zu kuscheln und aus dem Fenster zu sehen, egal ob ich was sah oder nicht.
Außerdem hatte er in meinen Augen die perfekten Temperaturen und Lichtverhältnisse, dass man draußen spazieren gehen und frische Luft schnappen konnte, ohne wie ein Schwein zu schwitzen oder wie ein Hund zu frieren.

Colourfull DesireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt