Auf der Tribüne nahm ich meinen Platz zwischen Glenn und Aleyna ein. Meine Augen verfolgten das Training und suchten auf dem Spielfeld vor allem nach Seth. Der Junge war Kapitän und Quarterback der Bulldogz. Das Team hat zweimal in der Woche ein reguläres Training und einmal treffen sie sich ohne ihren Coach - so wie heute.
Ich entdeckte Seth am rechten Spielfeldrand.
Selbst von hier aus, sah ich wie der Schweiß auf seiner Haut glänzte und sein T-Shirt an seiner muskulösen Brust anlag. Wenn sie sich ohne ihren Coach trafen, verzichteten sie auf ihre Trainingskleidung, denn unter dem Helm und den Schulterpolstern schwitzten sie sich womöglich zu Tode.
Konzentriert beobachtete ich Seth, wie er seine Muskeln anspannte und über das Feld joggte. Offenbar griff seine Hälfte gerade an, da er den anderen immer wieder etwas zubrüllte und in die Endzone stürmte. Ihm wurde dann der Ball zugepasst und er überquerte problemlos die Ziellinie.
Touchdown!
Aleyna, Wendy und ich sprangen begeistert von unseren Plätzen auf und klatschten kreischend in die Hände.
Glenn rammte mir seinen Ellbogen in die Rippen und schien unsere Begeisterung nicht zu verstehen. "Ihr wisst schon, dass das nur Training ist, oder?"
"Aber nächste Woche steht doch das große Spiel an", quietschte Wendy und begann hektisch zu winken.
Seth stand dort unten auf dem Spielfeld, die Hände in die Hüften gestemmt und wirkte äußerst angespannt. Seine Schultern hoben sich bei jedem Atemzug an und senkten sich danach wieder.
Aleyna und ich winkten ihm auch fröhlich zu. Ein anderer Spieler - das musste Bale sein - klopfte auf seine Schulter und sagte etwas zu ihm. Seth schüttelte darauf den Kopf und winkte uns ebenfalls kurz zu, bevor er mit den anderen weiterspielte.
"Er hat mir zugewunken!", freute sich Wendy überglücklich und ließ sich in Gedanken versunken auf die Bank fallen. Sie fächerte sich mit beiden Händen Luft zu.
"Du hast immer noch einen Freund", erinnerte ich sie. Sie war schließlich glücklich verliebt und seit fast zwei Jahren mit Jared zusammen.
"Wenn ich keinen hätte, dann wäre Seth mein neues Opfer", lachte sie und zwinkerte mir zu.
Ich schaute zu Glenn, der sich mit dem Zeigefinger an seine Stirn tippte. Danach nahm er wieder seinen Zeichenblock auf den Schoß.
Er konnte wunderschön zeichnen.
Von mir hatte er einmal ein Portrait gemalt, das inzwischen in einem dicken Ordner voller Zeichnungen steckte - die er mir alle mal geschenkt hatte. Es war unglaublich detailgetreu und wirkte so realistisch. Ich verfolgte die Bleistiftspitze, die sich in schnellen Bewegungen über das Blatt fortbewegte.
"FOUL!", schrien meine Freundinnen neben mir und lehnten sich gegen das Geländer.
Ich zuckte vor Schreck zusammen und konnte Glenns Bild rechtzeitig wegziehen, bevor sich seine Cola darüber ergoss. Im Gegensatz zu seiner Hose, die jetzt dafür klitschnass war, hatte seine Zeichnung zum Glück keinen einzigen Tropfen abbekommen.
"Ich konnte nur eins von beidem retten", sagte ich entschuldigend und musste dann bei dem Anblick seiner nassen Jeans grinsen.
Glenn stöhnte auf.
"Du hast das richtige getan. Danke." Er lächelte gequält und stand mit einem angewiderten Gesichtsausdruck auf.
"Das war doch eindeutig ein Foul, stimmt's Bren-" Aleyna stockte und fing an zu lachen. "Glenn hat sich in die Hosen gemacht!"
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Beyond Worlds ✓
FantasyEr strahlte begeistert. "Das ist ja so süß, Darling." "Warum nennst du mich eigentlich immer so?" "Wie?" "Darling." "Oh, du bist ja süß." "Lucifer." "Was?" Er grinste frech. "Darling?" Der Weltuntergang steht der Erde kurz bevor und ausgerechnet Bre...