Kris holte tief Luft, nachdem ich ihm verzweifelt versucht habe beizubringen, dass Dämonen existierten. Ich habe ihm erklärt, warum Dereck und ich nah im Kontakt zueinander standen und warum ich ihm manchmal nicht die Antworten geben konnte, die er sich wünschte.
Während ich ihm mein ganzes Herz ausgeschüttet habe, konnte ich ihm nicht in die Augen sehen. Ich wollte nicht sein vorwurfsvolles Gesicht anschauen. Dabei habe ich ihm die volle Wahrheit über das Amulett, die Dämonen und meine Gefühle preisgegeben.
"Brenda, ganz ehrlich..." Kris stieß ein ungläubiges Lachen aus. "Das kauf ich dir nicht ab. Du hast mit Glenn zu viele Filme geschaut..."
"Glaub mir doch einfach! Das ist die Wahrheit, auch wenn es sich bescheuert anhört!", rief ich verzweifelt aus und traute mich endlich wieder ihn anzusehen.
"Wir werden jetzt alle von hier verschwinden. Das mit der Polizei werde ich mir überlegen, aber glaub ja nicht, dass ich all das hier so schnell wieder vergessen werde."
"Kris, bitte. Ich will, dass du mir glaubst...", flehte ich ihn an, doch er wandte sich bloß von mir ab.
"Komm!" Mit eiligen Schritten lief er auf die Treppe zu und stieg Stufe für Stufe hinunter. Der Sturz musste ihm immer noch in den Knochen nachtragen.
Mir entfuhr ein Schluchzen, als Tränen auf meiner Haut brannten. Ich habe ihm endlich alles erklären können, aber er glaubte mir auch nicht. Wieso sollte er auch? Dämonen, Todesengel und die Hölle existierten ja eigentlich gar nicht.
Auf wackeligen Knien folgte ich ihm aus dem Haus. Ich entdeckte Dereck, der sich an dem Zaun abstützte und stets den Kopf gesenkt hielt. Paola hat Sinan wohl in die Büsche gebracht und dort verborgen. Sie saß bei ihm und hielt seine leblose Hand.
"Ihr steigt alle ein", zischte Kris und zückte seinen Autoschlüssel. "Ich will kein Wort über irgendwelche Dämonen hören!"
Dereck hob den Kopf an und starrte düster in meine Richtung. Ich presste die Lippen aufeinander und hob ratlos die Schultern an.
"Er glaubt es mir nicht", flüsterte ich, woraufhin Kris herumwirbelte und sich bedrohlich vor mir aufbaute. In diesem Zustand machte er mir Angst.
"Ich will davon nichts mehr hören. Kapiert?", fuhr er mich mit hochrotem Kopf an. Weitere Tränen entwichen meinen Augen und ich wischte sie mir schnell von den Wangen. "Ich fahr euch alle nach Hause."
Ohne ein Wort über die Lippen zu bringen und Kris womöglich noch ans Ende seiner Nerven zu treiben, ließ Paola von Sinan ab. Wir würden wieder kommen, um ihn anständig zu beerdigen, wie er es auch verdient hatte. Dereck schlurfte seine Beine zu dem Wagen.
Ich ließ mich auf dem Beifahrersitz nieder und spürte augenblicklich die eisige Kälte, die in dem Auto herrschte. Kris saß bereits hinter dem Lenkrad und atmete hörbar durch. Er starrte auf seine blutigen Hände, bevor er dann das Lenkrad packte und den Schlüssel herumdrehte.
Im Auto wagte es niemand auch nur laut zu atmen. Ausschließlich Kris' Atemzüge waren deutlich zu hören. Ich hingegen biss die Zähne fest aufeinander, während ich auf meine dreckige, mit Blut befleckte Jeans starrte. Kris' Reaktion war nachvollziehbar, dennoch hoffte ich, dass ich ihm alles was ich gesagt hatte bald wirklich beweisen könnte - damit er mir glaubte.
Ich bewegte meine Augen zu dem Seitenspiegel und baute Blickkontakt zu Dereck auf, der hinter mir saß. Leer und verloren starrte er in den Spiegel, als würde er gar nicht bemerken, dass ich auch hinein sah. Seine grünen Augen haben jeglichen Funken und jegliches Leuchten verloren, stattdessen waren sie dunkel verfärbt.
Zuerst stieg Dereck aus, da er sowieso in der Nähe der Palmstreet wohnte. Kris beobachtete ihn im Rückspiegel mit zusammengekniffenen Augen dabei, wie der Junge sich aus dem Wagen hievte und ohne Weiteres die Tür zuknallte.
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Beyond Worlds ✓
FantasyEr strahlte begeistert. "Das ist ja so süß, Darling." "Warum nennst du mich eigentlich immer so?" "Wie?" "Darling." "Oh, du bist ja süß." "Lucifer." "Was?" Er grinste frech. "Darling?" Der Weltuntergang steht der Erde kurz bevor und ausgerechnet Bre...