Ihm lag immer noch ein düsteres Grinsen im Gesicht, als er mich musterte. "Brenda, wir kennen uns doch schon so lange."
Dieser Moment zerriss mir das Herz. In seinem Körper steckte irgendein blutrünstiger Todesengel, der meinen Freund gerade als Monster darstellen wollte. Ich konnte ihm nicht ins Gesicht sehen, aber ich musste es einfach tun. Mich wunderte es nur, warum seine Augen nicht grün erschienen.
Er war definitiv nicht er selbst. Das war das Gegenteil von Kris.
Kris war der einfühlsamste Mensch, den ich kannte. Ihn bereitete es Sorgen, wenn ich mal nicht lächelte und er wusste sofort Bescheid, falls es mir ernsthaft beschissen ging. Doch vor mir stand ein fremder Junge, der mit purer Dunkelheit gefüllt war.
Ich wollte diesen Todesengel am liebsten mit eigenen Händen aus seinem Körper entfernen, doch ich konnte ihn nicht umbringen. Selbst wenn ich dadurch die Welt retten würde, könnte ich Kris niemals umbringen. Lieber würde ich mich für seinen Tod zur Verfügung stellen.
"Ich kann deine Angst riechen, Brenda. Warum hast du Angst?", fragte er mich und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Dabei wanderte er in Zeitlupe und ganz dicht um mich umher. Als er meinen Arm leicht streifte, kroch brennende Gänsehaut über mich.
Ich sagte kein Wort. Stattdessen spannte ich jeden einzelnen Muskel an meinem Körper an. Würde ich irgendetwas Falsches von mir geben oder eine falsche Bewegung ansetzen, würde er mir im Handumdrehen das Genick brechen.
"Brenda, du liebst mich doch... du liebst mich doch so sehr", raunte er mir ins Ohr und blieb wieder vor mir stehen. Ich konnte mich nicht von ihm wegbewegen. "Wenn du willst, dass Keinem etwas passiert, dann werden wir da weiter machen, wo wir eben aufgehört haben."
Er musste mich überhaupt nicht festhalten, sondern ließ seinen heißen und gleichzeitig eiskalten Atem über meine Lippen wandern. Innerlich sträubte ich mich gegen ihn und würde ihn gerne schlagen und von mir wegstoßen, aber ich konnte es nicht. Es fühlte sich so an, als wäre mein ganzer Körper zu einem riesigen Eisklotz eingefroren.
Mir stiegen Tränen in die Augen, als diese Kälte in seinem Gesichtsausdruck lag. Er jagte mir höllisch Angst ein. Das habe ich bei Kris noch nie erlebt. Er küsste mich wieder.
Ich konnte mich um keinen Millimeter regen. So sehr ich es auch wollte, schien mich irgendetwas festzuhalten und meinen Körper zu umklammern. Ich strengte mich an die Arme anzuheben und ihn wegzustoßen, aber es ging einfach nicht. Warum nicht? Was stellte er mit mir an?
Die Gänsehaut verteilte sich nun an meinem ganzen Körper, als seine Zunge meine Lippen berührte. Auch meine Tränen brannten feurig. Kris küsste sie von meinen Wangen und hob dann mein Kinn an. Dann wurden mir plötzlich die Amulette vom Hals gerissen und ich taumelte rückwärts. Unfreiwillig flog ich über eine Gitarre, die unter mir zusammenkrachte.
Mit einem verschwommenen Blickfeld versuchte ich Kris wieder zu erkennen. Doch es war Dereck, der sich sein Amulett unter sein T-Shirt steckte. Mit einem lauten Schrei stürzte er sich auf Kris.
Immer noch am ganzen Körper paralysiert, starrte ich zu ihnen. Leider kam Dereck unter Kris zum Liegen und grinste verbittert zu ihm hinab.
"Oh, Azael...", sagte er scheinbar spöttisch. "Wie es aussieht, hast du es doch geschafft, dich auf die gute Seite zu stellen. Der erste Todesengel, der sich von Satan abgewandt hat... du bist wirklich beeindruckend."
Was? Azael ist ein Todesengel? Wie sollte das funktionieren? Das war doch gar nicht möglich!
"Halt die Fresse!", knurrte Azael aus Derecks Mund und wollte Kris die Faust ins Gesicht schlagen. Dieser riss ihn davor mit einer unglaublichen Leichtigkeit auf die Beine und schleuderte seinen Körper im hohen Bogen durch die Luft. Schockiert zuckte ich zusammen, als Dereck gegen die Wand prallte und dann auf das Schlagzeug hinunter knallte.
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Beyond Worlds ✓
FantasyEr strahlte begeistert. "Das ist ja so süß, Darling." "Warum nennst du mich eigentlich immer so?" "Wie?" "Darling." "Oh, du bist ja süß." "Lucifer." "Was?" Er grinste frech. "Darling?" Der Weltuntergang steht der Erde kurz bevor und ausgerechnet Bre...