Auf dem Rückweg von Lake Hunter zu mir nach Hause eskalierte mein Handy in meiner Hosentasche. Offenbar schickte mir Dereck tausende von Nachrichten. Der Junge rechnete sicher mit dem Schlimmsten, weil ich nicht mehr antwortete.
Ich versuchte die Vibration zu ignorieren, bis ich endlich zuhause war. Ehe Mr. Wilson mir mein Fahrrad gegeben hat, stürmte ich zur Haustür und klingelte Sturm. Der Polizist setzte sich zurück in den Wagen und sprach erneut in sein Funkgerät, bevor er dann wieder los fuhr.
Luis öffnete mir die Tür und blickte schmunzelnd dem Polizeiwagen hinterher. "Hätte mir Mum nicht gesagt, dass ihr dein Fahrrad geholt habt, hätte ich dich jetzt gefragt mit welchen Drogen du wohl gedealt hast."
"Mit denen, die du unter deiner Matratze versteckst", antwortete ich etwas patziger als gewollt, bevor ich mich an ihm vorbei quetschte und Mum Bescheid gab, dass sowohl ich als auch mein Fahrrad wieder zuhause waren.
Ich warf einen knappen Blick auf mein Handy und stellte fest, dass mir Dereck tatsächlich über hundert Nachrichten gesendet hat. Die meisten bestanden aus einem "Wo bist du?", "Was ist passiert?" oder einfach nur tausenden von Fragezeichen.
"Du hast es aber eilig", meinte mein Bruder und legte grinsend den Kopf schief. "Wer ist denn der Glückliche?"
Ich stand bereits auf den unteren Treppenstufen und starrte von meinem Handy unschlüssig zu ihm. Seinem Gesicht nach zu urteilen, wusste er mehr als ich dachte und mir lieb war.
"Was weißt du?", fragte ich leise zischend.
Im ersten Moment hielt er die Hände unschuldig in die Höhe und wollte sich verteidigen, doch als er bemerkte, dass ich mich soeben selbst verraten hatte, wurde sein Grinsen immer breiter.
"MUM!", brüllte er lauthals mit einem ruhenden Blick auf mir. "Deine Tochter ist verliebt!"
Genervt stöhnte ich auf. Luis ist schon immer eine Petze gewesen, wenn es darum ging, dass Situationen für mich unangenehm werden konnten. Er genoss es einfach mir bei meinem Schamgefühl zusehen zu dürfen.
"Komm schon. Sag es. Wer ist er?", wollte mein Bruder neugierig wissen und tapste aufgeregt auf mich zu.
Ausgerechnet in diesem Moment klingelte es an der Haustür. Wir beide starrten uns mit geweiteten Augen an und ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen.
Ich wollte die Treppe panisch wieder hinunter rennen, doch wie immer war Luis schneller als ich und riss die Haustür auf. Ein atemloser Dereck stand davor und stützte sich erschöpft auf den Oberschenkeln ab.
"Mein Auto... Werkstatt... gerannt...", keuchte er und rang dann nach Luft, als er mit schweren Schultern den Kopf anhob.
Luis sah von ihm zu mir. "Ist das nicht der, mit dem du seit Wochen an einem Schulprojekt arbeitest?"
"Das... äh... ist korrekt." Ich räusperte mich und lächelte meinen Bruder liebevoll an. "Du hast recht. Dereck und ich müssen dringend unser Schulprojekt weiter machen. Wir haben nicht mehr allzu viel Zeit bis zur Deadline, verstehst du?"
Ich packte Dereck an seinem Arm. Der Junge war immer noch völlig fertig und schwitzte höllisch. Er ist tatsächlich gerannt, so schnell wie er vom einen Ende der Stadt hierher gelangt ist. Wahrscheinlich hat er sich Sorgen gemacht.
"Und wer ist das dann jetzt?", fragte Mum, die nun auch im Flur stand. Sie schaute Dereck an und fing an zu strahlen.
"Das ist Dereck... der Junge, der auf Brendas Geburtstag eine Prügelei angezettelt hat", erinnerte Luis sie und warf mir einen schadenfrohen Blick zu.
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Beyond Worlds ✓
FantasyEr strahlte begeistert. "Das ist ja so süß, Darling." "Warum nennst du mich eigentlich immer so?" "Wie?" "Darling." "Oh, du bist ja süß." "Lucifer." "Was?" Er grinste frech. "Darling?" Der Weltuntergang steht der Erde kurz bevor und ausgerechnet Bre...