"Eligos", antwortete ich. "Er wird wohl das kleinste Übel sein."
Eligos war vielleicht stärker, als wir beide zusammen - schließlich war er ein Stufe-10-Dämon - aber sein Verstand war etwas zurückgeblieben. Ich denke, bei ihm würden wir irgendwie an das Blut rankommen.
"Du hast Glück. Ich habe ihn eben erst gesehen." Azael winkte mir nach. "Komm mit."
Ich setzte an, um ihm zu folgen, da fiel mir noch etwas ein. Bevor ich es noch vergaß, öffnete ich eine der kleinen Glasflaschen und sammelte etwas Staub ein. Dann ging ich ihm rasch hinterher.
Wir passierten einige Dämonen, die wie immer schweigend da saßen und ihre Energie auftankten. Das funktionierte wirklich gut, wenn man sich kein bisschen bewegte. Dazu musste ich auch immer in die Hölle zurückkehren, da ich ansonsten jegliche Kraft verlieren würde und Brenda nicht mehr helfen könnte.
Wir erblickten eine Frau, die allein auf einem Felsen saß und sich nicht rührte.
"Das ist Eligos?", fragte ich nach und betrachtete den gekrümmten Rücken dieser Frau. Offenbar hat er auch schon herausgefunden, dass die Dämonen sich auf der Erde eine Unterhaltung suchen und diese in die Hölle mitnehmen konnten.
"Ja, ich glaube, er denkt gerade nach, wenn er das überhaupt kann", murmelte Azael und streifte leicht Brendas Körper. Ich wusste, dass er das mit Absicht tat. Warum hatte er sich keinen weiblichen Menschen herausgesucht? Ah ja, richtig, damit er mit einem Mädchen rummachen konnte.
"Kannst du ihn für mich ablenken?", fragte ich ihn und trat einen Schritt zur Seite, damit seine Hand nicht aus Versehen Brendas Hüfte berührte.
"Ich kann es versuchen, aber wenn es schief geht, werde ich alles auf dich schieben."
"Es wird nicht schief gehen", versicherte ich ihm und umklammerte das Taschenmesser noch fester.
Azael ging ohne Widerworte auf Eligos zu und setzte sich vor ihn auf den Felsen. Ich hörte, wie sie sich leise miteinander unterhielten. In der Zwischenzeit zückte ich die richtige Klinge aus dem Messer und nahm in die andere Hand die leere Glasflasche.
Eine Möglichkeit an das Blut heranzukommen war, sein Amulett zu stehlen und das Blut abzufüllen. Daraufhin würde der Dämon jedoch verbrennen, wie ich es beinahe wäre, wenn Brenda mein Blut nicht aufgenommen hätte. Ich wollte ihn ja aber nicht umbringen.
Eine andere Methode war abzuwarten, bis der Dämon von einem Menschenkörper Besitz ergriffen hat und dann davon das Blut zu nehmen. So kam er mit einem kleinen Schnitt davon und ich hätte das nötige Blut.
Langsam schlich ich mich an den weiblichen Körper ran. Eligos war nicht besonders die hellste Birne in der Hölle, weshalb ich ihn als mein Opfer ausgesucht hatte. Gegen ihn hatten wir immerhin eine geringe Chance.
Doch für jeden Dämon war es eine Schande, wenn der Menschenkörper verletzt werden würde. Wir hatten uns dazu verpflichtet den Menschen vor Gefahren zu bewahren. Selbst ein kleiner Schnitt reichte aus, um uns zu zeigen, dass wir nicht einmal dazu in der Lage waren auf einen Menschen aufzupassen.
Obwohl Eligos im Vergleich zu anderen Stufe-10-Dämonen eine leichtere Beute war, war ich trotzdem ein wenig aufgeregt. Ich brauchte lediglich etwas Blut. Mehr nicht. Ein winziger Schnitt. Dann wäre es geschafft.
Gerade als ich das Messer ansetzen wollte, wirbelte die Frau herum und packte mich am Hals.
"Ich wollte dir nur Gesellschaft leisten", krächzte ich. Doch als sich der Griff um meinen Hals verstärkte, beschloss ich lieber doch nichts zu sagen. Ich brachte sowieso keinen Ton mehr heraus und rang nach Luft.
DU LIEST GERADE
Beyond Worlds ✓
FantasyEr strahlte begeistert. "Das ist ja so süß, Darling." "Warum nennst du mich eigentlich immer so?" "Wie?" "Darling." "Oh, du bist ja süß." "Lucifer." "Was?" Er grinste frech. "Darling?" Der Weltuntergang steht der Erde kurz bevor und ausgerechnet Bre...