― Lucifers POV ―
"Diabolo hat Todesengel losgeschickt, um mich in der Hölle aufzuhalten und dir nicht zu helfen", presste ich zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor und hielt Derecks starkem Druck stand. Dieser hob dann verwundert die Augenbrauen an und ließ mich abrupt los.
Sie sind alle tot. Du bist zu spät.
Brendas Worte brachten Gefühle mit sich, die wirklich schmerzhaft waren. Ich habe so etwas noch nie gefühlt. Doch in meiner Brust schien sich alles merkwürdig zusammen zu ziehen, sodass er wirklich weh tat. Ich mochte nicht, was diese Sätze in mir auslösten. Das war kein angenehmes Gefühl.
"Es tut mir so leid. Ich habe es ja versucht", erklärte ich ihr verzweifelt und setzte mich auf. Ich habe in der Hölle spüren können, wie sehr sie leiden musste. Natürlich habe ich mich sofort auf den Weg hierher machen wollen, aber Diabolo machte mir einen Strich durch die Rechnung.
Ich wusste nicht wie viele, aber es waren mehrere Duzende Todesengel, die mir verboten hatten auf die Erde zurückzukehren. Gegen sie hatte ich keine andere Chance. Sie haben es nicht zugelassen, dass ich Brenda helfen konnte.
Sie sind tot.
Je öfter ihre gebrochene Stimme durch meinen Kopf schallte, desto stärker zog sich in meiner Brust alles zusammen. Ich fasste mit ein einer Hand ans Herz, das in einer brechenden Geschwindigkeit gegen die Rippen pulsierte.
"Lucifer, wir haben Luis und Glenn verloren", sagte Dereck dann und senkte den Kopf. "Seth, Chuck und Wendy sind in Kris' Gewalt. Sie werden gesteuert. Paola, Aleyna und Marie sind verschwunden. Wahrscheinlich sind sie bei ihnen. Ich weiß nicht, ob sie noch -"
Er fing an zu weinen. Ich stand auf und sah mich um. Anscheinend haben hier Kämpfe gewütet, denn verstreut auf dem gesamten Feld lagen Menschen, die sich nicht mehr bewegen wollten. Offensichtlich sind sie alle müde geworden.
Ich musste doch irgendetwas tun können. Soweit ich mich erinnern konnte, ist Glenn einer von Brendas besten Freunden gewesen und Luis ihr Bruder. Beide waren tot. Das musste sie so sehr mitnehmen.
Ich musste es wieder gut machen, dass ich erst jetzt eingreifen konnte. Zwar wusste ich, dass ich bei Weitem nicht so stark wie Azael und Dereck war, aber ich müsste doch irgendetwas anrichten können. Irgendetwas, um Brenda aufzuheitern.
"Wo sind sie hin?", fragte ich Dereck, der immer noch auf dem Boden saß. Wir mussten jetzt zusammen arbeiten, damit wir irgendwie noch weitere Morde verhindern konnten. Das wäre das Mindeste, was ich für Brenda tun konnte.
"Ich weiß es nicht... Seth hat mich ausgeknockt. Dann bin ich aufgewacht und alle waren weg." Er starrte ausdruckslos vor sich hin und schien nicht gerade davon überzeugt zu sein, dass wir nun miteinander gegen das Böse kämpfen mussten.
"Ich werde sie finden." Entschlossen schritt ich über den Matsch und die schlafenden Menschen. Ich konnte Glenn erkennen, der zusammen gerollt noch kleiner aussah, als ohnehin schon. Fast wie ein Kätzchen.
Beinahe rutschte ich auf dem nassen Untergrund aus, konnte mein Gleichgewicht jedoch rechtzeitig wieder fangen. Ich bewegte mich auf das andere Ende des Spielfelds zu und schaute mich immer wieder um.
Dereck blieb weit entfernt sitzen und dachte gar nicht daran mitzukommen. Dann musste ich das alles wohl selbst in die Hand nehmen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich jemals so mutig fühlen würde wie jetzt. Das alles nur, weil ich Brenda enttäuscht hatte.
An einer gigantischen Blutlache blieb ich stehen und blickte hinab. Der Regen vermischte sich mit der roten Flüssigkeit und breitete sie noch weiter auf dem Gras aus. Ich folgte mit den Blicken der Blutspur und blieb an zwei zerteilten Körperhälften hängen.
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Beyond Worlds ✓
FantasyEr strahlte begeistert. "Das ist ja so süß, Darling." "Warum nennst du mich eigentlich immer so?" "Wie?" "Darling." "Oh, du bist ja süß." "Lucifer." "Was?" Er grinste frech. "Darling?" Der Weltuntergang steht der Erde kurz bevor und ausgerechnet Bre...