80 || Versprechen soll man nicht brechen

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Den Kopf auf Kris' Brust abgelegt, spielte ich mit seinen Fingern, die auf seinem Bauch lagen. Ich fuhr mit meinen Fingerspitzen über seine Hand und zwischen die einzelnen Finger. Nach einigen Minuten griff ich danach und betrachtete unsere Hände.

Seine umschloss meine vollständig, als würde sie sich darin verstecken wollen. Meine Fingernägel vergruben sich in seiner Haut. Ich würde ihn nie wieder loslassen. Das schwor ich mir. Kris war der letzte, den ich an Diabolo verlieren wollte.

Dicht an meinem Ohr konnte ich seinen Herzschlag spüren. In einem ruhigen Rhythmus pochte es gegen seine Brust. Ich wurde dabei immer träger und schläfriger, je länger ich darauf achtete. Irgendwann strich mir Kris die Haare aus dem Gesicht und ich hob den Kopf an.

Ich sah ihn an. Er musste bei meinem Anblick schmunzeln. "Bist du eingeschlafen?"

"Fast", erwiderte ich und rutschte näher an ihn heran, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Unsere Hände lagen immer noch ineinander verschränkt auf seinem Bauch, während ich meine andere Hand unter sein Kinn legte.

Obwohl wir uns oft küssten und tief in die Augen blickten, spürte ich jedes Mal dieses Kribbeln in meinem Bauch, das mein Herz höher schlagen ließ. Nach diesem Gefühl sehnte ich mich, wenn er nicht mehr an meiner Seite war.

Meine Finger berührten die verheilten Narben und fuhren zaghaft über seine weiche Haut. Selbst an seinem Kiefer ähnelte seine Haut dem Po eines Babys. Ich löste mich langsam wieder von ihm, blieb ihm jedoch so nah, dass ich jeden einzelnen Funken in seinen Augen erkennen konnte.

"Ich liebe dich", hauchte ich über meine Lippen und küsste seinen Hals. Unter meinen Berührungen seufzte er mir leise ins Ohr. Seine Hand legte sich an meine Taille unter meinem T-Shirt.

Stolz bewunderte ich den Knutschfleck, den ich ihm gestern an seinem Hals hinterlassen hatte. Ich küsste dieselbe Stelle wieder und wieder. Als seine Finger zärtlich über meine Haut fuhren, bekam ich Gänsehaut und kuschelte mich einfach in seine Halsbeuge.

"Ich liebe dich auch", flüsterte er und ließ die Fingerspitzen in kreisenden Bewegungen über meinen Bauch wandern. Sein Kinn legte sich auf meinem Kopf ab, während ich die Augen schloss und sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich.

"Brenda, du hast Besuch!", trällerte Mum und riss die Tür zu meinem Zimmer auf. Anstatt aufzufahren und Kris von mir zu stoßen, blieben wir beide regungslos liegen und sahen sie an. Sie hatte ja noch keine Ahnung. "So ist das also..."

Mit einem Schmunzeln musterte sie uns, was mir jedoch nach ein paar Sekunden unangenehm wurde. Schließlich hielt sich Kris' Hand noch unter meinem T-Shirt auf und wir lagen aufeinander in meinem Bett. Ich biss die Zähne zusammen und hoffte, dass sie einen guten Grund hatte um hier reinzuplatzen.

"Dann hat sich wohl Alice' Vermutung bestätigt", meinte Mum und lächelte weiterhin. "Du hast trotzdem Besuch, Schatz."

"Wer denn?" Stöhnend richtete ich mich auf und auch Kris setzte sich aufrecht hin.

"Dieser Dereck und Luis' süße Freundin." Mum kicherte und hielt sich eine Hand vor den Mund wie ein kleines Kind, das ein verbotenes schmutziges Wort in den Mund genommen hatte.

"Dürfen wir jetzt rein?", hörte ich Dereck fragen, der keine Sekunde später an meiner Mutter vorbeischaute und mich angrinste. Paolas pinker Haarschopf tauchte ebenfalls in der Tür auf.

"Ja, ja, ja", machte Mum belustigt und warf uns einen weiteren Blick zu. "Ungezogen von dir mir das zu verheimlichen."

Damit stapfte sie wieder die Treppe hinunter. Paola und Dereck huschten in mein Zimmer und kamen auf uns zu. Der Junge schmiss sich auf mich und umarmte mich fest. Überrumpelt von so viel Körperkontakt auf einmal musste ich auflachen und drückte ihn an mich.

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