Gemeinsam mit Glenn machte ich mich auf den Weg zur Schule. In mir trug ich ein gemischtes Gefühl, da ich noch mit Kris über die Sonnwendfeier sprechen musste. Schließlich hatte ich ihn schwer enttäuscht, weil ich seinen Song verpasst hatte.
Leider fanden wir ihn nicht im Musiksaal, wo er sich normalerweise immer vor Unterrichtsbeginn aufhielt. Verwundert rückte Glenn seine Brille zurecht und schaute mich an, sodass das Glas aufblitzte.
"Vielleicht hat er verschlafen?", war sein Einwand, den ich mit einem Schulterzucken entgegnete.
Niemals würde Kris verschlafen. Ich wusste, dass er keinen Wecker benötigte, aber er wachte immer rechtzeitig auf.
Wirklich immer.
Anstatt zu warten, ob er vielleicht später auftauchte, liefen wir zu unseren Schließfächern. Dort fanden wir Aleyna, die ohne ihre Krücken überraschenderweise ziemlich gut zurecht kam.
"Wo ist Wendy?", fragte ich sie nach einer Begrüßung, da das Mädchen für gewöhnlich mit ihr erschien.
"Jared ist noch bei ihr und die beiden wollen noch ein bisschen Zeit für sich", antwortete Aleyna knapp und würdigte mich keines Blickes.
Ist sie mit dem falschen Fuß aufgestanden?
Ich fragte mich, worüber sie mit Kris auf der Sonnwendfeier gesprochen hatte. Außerdem wollte ich wissen, was dort noch passiert ist, wovon ich nichts mitbekommen hatte. Gerade war jedoch der schlechteste Zeitpunkt sie deswegen auszufragen, befürchtete ich.
Wir mussten sowieso weiter, da es zum Unterricht klingelte. Der langersehnte Gemeinschaftskundeunterricht wartete leider auf uns.
Glenn und ich sahen uns ratlos an, da Aleyna voraus stolzierte und nicht mit uns reden wollte. Eigentlich war Aleyna immer der Sonnenschein von uns, aber wenn sie mal nicht in guter Stimmung war, musste man sie in Ruhe lassen.
Bei Glenn war das etwas ganz anderes.
Wenn der schüchterne Nerd mal zu schlechter Laune neigte, mussten wir mit ihm sprechen und ihm Mut zusprechen, damit sie wieder verflog. Glücklicherweise geschah das nur sehr sehr selten, denn die positive Aura, die ihn umgab wirkte wie eine schützende - und recht stabile - Seifenblase.
Mr. Tanner ließ seine Augen über uns schweifen und lächelte. "Gute Neuigkeiten. Ihr werdet in Partnerarbeit eine Präsentation vorbereiten und auch halten müssen."
Ich schielte zu Aleyna und Glenn, die sich ansahen und offensichtlich bereits eine Gruppe waren. Bei Gruppenarbeit wollten wir alle immer mit Glenn arbeiten, weil uns so die gute Note sicher war.
Doch heute nicht.
Ich hatte bereits einen anderen Partner im Auge.
Dereck drehte sich auf seinem Stuhl unauffällig zu mir um und trug ein fragendes Schmunzeln auf den Lippen.
Ich nickte schweigend.
Natürlich würden wir zusammenarbeiten, da wir somit die Chance hatten uns weiterhin unbemerkt treffen und unterhalten zu können. Dann könnte ich meinem Bruder beibringen, dass wir tatsächlich an einem Schulprojekt arbeiten mussten.
Ha, zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen!
Wie beide sagten kein einziges Wort bis nur noch wir beide übrig waren. Sogar Wendy war vergeben, obwohl sie nicht einmal anwesend war.
"Dann bleiben wohl noch Dereck und Brenda übrig", stellte Mr. Tanner fest und notierte sich die Gruppen in einer Liste.
"Ernsthaft?" Gespielt genervt stöhnte ich auf. "Na super!"
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Beyond Worlds ✓
FantasyEr strahlte begeistert. "Das ist ja so süß, Darling." "Warum nennst du mich eigentlich immer so?" "Wie?" "Darling." "Oh, du bist ja süß." "Lucifer." "Was?" Er grinste frech. "Darling?" Der Weltuntergang steht der Erde kurz bevor und ausgerechnet Bre...