Irgendwie war mir sofort klar, dass sich Dereck im Fitnesscenter aufhielt, um dort seinen Frust und die Verzweiflung rauszulassen. Ich begrüßte einen Trainer, der an mir vorbeiging und mich wohl wiedererkannte und machte mich dann schnurstracks auf den Weg zu ihm.
Er hatte mir den Rücken zugekehrt, während er auf den schwarzen Sandsack einschlug. Sein T-Shirt klebte von Schweiß getränkt auf seiner Haut. Ich bewegte mich unsicher auf ihn zu und beobachtete ihn eine ganze Weile lang.
Mit jedem Schlag befürchtete ich, dass er gleich den Boxsack aus den Angeln schlagen oder er mit einem lauten Knall zerplatzen würde. Ich wusste, wie stark er war und was er jemandem mit seinen Fäusten anrichten könnte.
Würde es überhaupt etwas bringen, wenn ich es nochmal mit ihm versuchen würde?
Ich wandte mich mit einem leisen Seufzen von ihm ab und erblickte dann Seth und Glenn am anderen Ende des Fitnesscenters. Während Glenn verzweifelt versuchte, Hanteln anzuheben und sich Armmuskeln aufzubauen, schien Seth ihn dabei zu motivieren und ihm zu helfen.
Immerhin ging es ihm gut und er hatte neue Freunde gefunden. Ich schaute ihm dabei zu, wie er sehr er sich anstrengte und von Seth ausgelacht wurde, als er aufgab. Auch ich musste schmunzeln. Ich habe mich selbst nicht besser angestrengt.
Glenn machte Pause und ließ sich auf den Boden fallen, weshalb sich Seth neben ihn setzte und ihm grinsend irgendetwas erzählte. Um nicht die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, machte ich mich auf den Weg nach draußen.
Ehe ich die Tür erreichen konnte, legte sich eine Hand auf meine Schulter. Überrascht und hoffnungsvoll drehte ich mich um. "Dereck, ich -"
Ich stockte vor Schreck. Es war nicht Dereck, sondern Chuck, der mich bitterböse anstarrte.
"Oh... hey Chuck", stotterte ich überfordert und wich ängstlich einen Schritt zurück. Was wollte er von mir? Wollte er mir so wie Vincent die Knochen brechen? Oder wollte er mich etwa hier umbringen?
"Brenda", murmelte er trocken. Noch nie habe ich so viel Panik verspürt, wenn jemand meinen Namen sagte, wie jetzt. Ich fuhr mir durch die Haare und versuchte mich selbst zu beruhigen. Wenn ich ihm zeigte, wie sehr ich Angst vor ihm hatte, würde er das sicher ausnutzen.
Wortlos sah ich in seine Augen. Sie waren grün. Ich wusste jedoch, dass er normalerweise dunkelbraune Augen hatte, doch sie haben sich grün verfärbt. Verdammt nochmal GRÜN!
Okay, jetzt durfte ich erst recht keine Panik kriegen, ansonsten würde er auch merken, was ich festgestellt hatte. Ein Todesengel oder Diabolo selbst steuerte seinen Körper.
Chuck ließ seinen finsteren Blick an mir herunterwandern. Ich konnte ihm ansehen, dass er für eine Sekunde an meinem Hals verharrte, bevor er mir wieder direkt ins Gesicht sah. Gänsehaut breitete sich auf meiner Haut aus.
"Ähm..." Ich lächelte ihn gequält an. "Danke übrigens. Wegen Vincent..."
Er schnaubte bloß und zog die dichten Augenbrauen zusammen. Dann machte er einen Schritt auf mich zu. Die Panik kochte in mir über. Was sollte ich tun? Was wäre, wenn er mich jetzt doch angreifen würde? Er könnte mich zuerst ausknocken, an einen ruhigen Ort bringen und dann töten. Keiner würde davon je erfahren.
"Chuck." Es war Dereck, der neben dem beängstigenden Jungen auftauchte und ihn von der Seite anblickte. Sein Gesicht leuchtete in einem dunklen Rot vor lauter Anstrengung. Schweiß glänzte an seinen Schläfen.
Diese Stimme musste wohl bei Chuck die Alarmglocken läutern, da er sich blitzschnell zu ihm umdrehte. Dieser sah ihn nicht an, sondern nur mich. Er schien sich nicht um den großen Jungen kümmern zu wollen.
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Beyond Worlds ✓
FantasyEr strahlte begeistert. "Das ist ja so süß, Darling." "Warum nennst du mich eigentlich immer so?" "Wie?" "Darling." "Oh, du bist ja süß." "Lucifer." "Was?" Er grinste frech. "Darling?" Der Weltuntergang steht der Erde kurz bevor und ausgerechnet Bre...