Die Stunden vergingen und egal, wie sehr ich auch versuchte verzweifelt einzuschlafen, konnte ich es nicht und lag hellwach unter Kris' Arm. Ich wusste nicht, wie viel Uhr es war, doch ich stieß irgendwann einen aufgebrachten Seufzer aus. Das musste Kris bemerkt haben. Entweder konnte er auch kein Auge zudrücken oder ich habe ihn damit aufgeweckt.
Mich hielten die unerträglichen Gedanken wach, dass es vielleicht eine Fehlentscheidung gewesen ist, hierher zu kommen und mich mit ihm wieder zu vertragen. Vielleicht war all das hier mit uns ein Fehler. Ich war mir total unsicher, ob ich mit ihm überhaupt eine Beziehung führen konnte.
Wie oft habe ich in sein verletztes und enttäuschtes Gesicht gesehen? Wie oft habe ich gespürt, dass mir die Schuldgefühle einen Stich in die Brust versetzten? Bevor wir uns auf meinem Geburtstag das erste Mal geküsst hatten, habe ich wirklich nie das Gefühl gehabt ihn jemals verletzt zu haben.
Seitdem wir jedoch tatsächlich zusammen waren, glaubte ich, dass jedes meiner Worte und jeder meiner Atemzüge falsch war und ihm das Herz brach. Ich wollte ihn lieben und ich versuchte es doch auch, aber wie sollte ich das tun, wenn ich ihm das nicht einmal sagen konnte?
Kris' Lippen berührten sanft meinen Nacken und wanderten an meinem Hals entlang. Dann strich er mir zaghaft die Haarsträhnen aus dem Gesicht und schien festzustellen, dass ich die ganze Zeit geradeaus starrte.
"Geht es dir nicht gut?", wollte er mit einer voller Sorgen überfüllten Stimme wissen, die vom Schlafen noch ein wenig rauer und gefühlt zwei Oktaven tiefer klang. Er beugte sich noch weiter über mich, um mir besser in die Augen sehen zu können.
"Ich weiß nicht, ob ich das kann", flüsterte ich beinahe tonlos. "Das mit dir und mir."
Obwohl ich selbst meine eigenen Worte kaum hören konnte, schien er sie offenbar laut und deutlich wahrgenommen zu haben. Denn mit einem Mal wirkte Kris hellwach und schüttelte daraufhin schweigend den Kopf.
"Brenda, es ist... drei Uhr morgens. Du bist müde. Lass uns morgen darüber reden", murmelte er dann und streichelte über meinen Arm. Das sagte er wahrscheinlich bloß aus dem Grund, dass ich einfach weiter schlief und nach dem Aufwachen dieses Gespräch und meine Gedanken dazu wieder vergaß.
"Ich kann nicht in dein Gesicht sehen, wenn ich doch gar nicht weiß, ob ich darin meinen besten Freund oder meinen festen Freund sehen will", sprudelte es plötzlich aus mir heraus. Am liebsten hätte ich diese Worte sofort wieder zurückgenommen. Ich konnte spüren, dass es ihn von innen auffraß.
"Brenda." Er klang zutiefst erschüttert, als er meinen Namen in mein Ohr flüsterte. "Ich bin beides für dich. Ich will für immer dein bester Freund bleiben und du kannst mir alles sagen. Doch ich will dich auch berühren und lieben können..."
Ich presste die Lippen aufeinander und kämpfte um drei Uhr morgens mit den Tränen. Warum konnte ich nicht diese verdammten drei Worte sagen, wenn ich ihn anschaute? Ich brachte sie nicht aus mir heraus. Zu mir hat er oft genug gesagt, wie sehr er mich liebte und ich konnte ihm das noch kein einziges Mal selbst beweisen.
"Hey..." Kris' Lächeln war gequält. "Lass uns weiter schlafen. Wenn wir morgen aufwachen, reden wir nochmal darüber. Dann können wir beide auch viel klarer denken, ja?"
Müde nickte ich und drehte mich zu ihm um. Ich war ihm durchaus dankbar, dass er mich nicht dazu zwang mich dicht an ihn zu kuscheln. Dennoch sehnte ich mich nach seiner Nähe und der Wärme, die er mir immer gab, weshalb ich dicht an seine Brust rutschte.
In beruhigenden Bewegungen kraulten seine Finger meinen Rücken, während ich die Augen geschlossen hielt und versuchte endlich einzuschlafen. Ich wusste, dass er mich dabei beobachtete. Es war ein schönes Gefühl, wenn er seinen Blick nicht von mir lösen konnte.
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Beyond Worlds ✓
FantasyEr strahlte begeistert. "Das ist ja so süß, Darling." "Warum nennst du mich eigentlich immer so?" "Wie?" "Darling." "Oh, du bist ja süß." "Lucifer." "Was?" Er grinste frech. "Darling?" Der Weltuntergang steht der Erde kurz bevor und ausgerechnet Bre...