„Aufstehen Tamara. Wir müssen bald los sagt Paul" weckte mich Lucy leise und grummelnd schlug ich meine Augen auf. Fühlte mich wie gerädert nach der kurzen Nacht und würde am liebsten weiterschlafen.
„Bin wach" murmelte ich leise. Augenreibend setzte ich mich auf und sah mich um. Paul war schon dabei, die Rucksäcke und Taschen zu packen. Lucy stand auf dem Beifahrersitz und schaute ihm dabei zu. Newt saß auf der Rückbank und versuchte sich seine Schuhe anzuziehen. Durch das Hämatom war er in seiner Bewegung etwas eingeschränkt.
„Ich helfe dir eben" meinte ich und hob seine Beine auf den Rücksitz. Anschließend zog ich ihm seine Boots an und verschnürte sie. „Hast du schon was gegessen?" fragte ich ihn, während ich nun seinen Rücken eincremte. Er schüttelte lediglich seinen Kopf.
„Ich habe auch Hunger" wandte sich Lucy an mich. Ich fragte auch Paul, doch dieser meinte, er hätte schon Brot gegessen.
„Na ohne Stärkung könnt ihr aber nicht losmarschieren. Ravioli oder Reistopf?" fragte ich beide. Nach einem kurzen Blick, den beide miteinander ausgetauscht hatten, antworteten beide synchron Ravioli. Ich öffnete eine Dose und überreichte sie ihnen zusammen mit 2 Löffel.
„Du auch..." zögernd hielt mir Newt die Dose hin. Seufzend aß ich zwei Löffel voll und reichte ihm die Dose zurück. Die beiden würden das Essen viel dringender brauchen als ich. Nach kurzem Protest ihrerseits erklärte ich ihnen, dass ich frühs nicht viel runterbekam und später was essen würde. Ich nahm Newt seinen zweifelnden Blick war, doch ignorierte ich diesen gekonnt.
Ich sprang aus dem Jeep und zündete mir eine Kippe an, anschließend half ich Paul beim Packen. Kontrollierte die Waffen und steckte mir meine, zusammen mit meinem Klappmesser, in den Waffengurt, den ich um die Hüfte trug. Auch Paul legte sich einen um und steckte sich seine Waffen ein. Die anderen Waffen hatten wir auf die Rucksäcke und Taschen aufgeteilt. Die Decken und Schlafsäcke banden wir an den Rucksäcken fest.
„Sorry wegen letzte Nacht" schaute mich Paul schuldbewusst an und setzte sich auf die ausgeklappte Ladefläche des Jeeps.
„Schon okay Lockenkopf. Wir sollten uns nicht gegenseitig an die Gurgel gehen. Das kann böse enden. Für alle von uns" erwiderte ich.
„Ich weiß. Keine Ahnung, was mit mir los ist. Vielleicht macht mir die Hitze zu schaffen" versuchte er sich zu erklären.
„Sonnenstich? Gute Ausrede" grinste ich frech.
„Nicht so frech Zwerg" empört schaute ich ihn an. Ich war mit meinen 1,65m nicht die kleinste, doch mit seinen 1,90m konnte ich nicht mithalten.
„Ich hasse diesen Namen" knurrte ich ihn an.
„Ich weiß. Deswegen macht es ja auch so viel Spaß, ihn zu benutzen" grinste nun er frech und murrend boxte ich ihm leicht gegen den Oberarm. Lachend stand er auf und hob Lucy aus dem Auto. Ich half Newt aus dem Auto und schulterte mir 2 der Rucksäcke. Paul nahm den schwersten Rucksack und Lucy bekam ihren kleinen mit dem bisschen Spielzeug drin. Paul und ich warfen uns je noch eine Sporttasche über die Schulter. Newt verbot ich was zu tragen. Er brauchte seine Kräfte für den Marsch.
„Was ist, wenn sie den Jeep entdecken?" meinte Paul grübelnd. „Er steht in die Richtung, in die wir gehen." Seine Frage war berechtigt. Früher oder später würde das Auto ihnen die Richtung verraten.
„Wir buddeln das Auto ein" meinte Lucy.
„Ohne Schaufeln dauert das Tage... Wir könnten das Auto in eine andere Richtung schieben und anschließend anzünden. Vielleicht brennt es soweit nieder, dass sie das Auto nicht wiedererkennen" überlegte Paul laut. Da uns nichts anderes einfiel, machten wir es so. Wir schoben das Auto, bis wir es um 180 Grad gedreht hatten. Nun sah es so aus, als wenn wir auf dem Rückweg gewesen wären. Anschließend zündeten wir alles am Auto an, was ging. Blöd, dass wir dafür kein Benzin aufgehoben hatten. Zufrieden betrachteten wir das brennende Auto und machten uns auf dem Weg.
Ich lief mit Lucy an der Hand vorne. Hinter uns lief Newt und Paul bildete das Schlusslicht. Düne für Düne kämpften wir uns herauf und wieder herunter. Begleitet von der glühenden Hitze der Sonne.
„Puh, ist das anstrengend..." jammerte Lucy.
„Ich weiß Curley Sue. Aber da müssen wir durch. Schau nicht in die Ferne. Schaue nur auf die Düne, die direkt vor dir liegt. Vielleicht hilft dir das" versuchte ich sie aufzuheitern. Nickend stapfte sie tapfer weiter durch den Sand. Ab und zu warf ich einen Blick nach hinten, um zu schauen, wie es Paul und Newt erging. Sie kämpften ebenfalls. Nur wenige Kilometer vom Auto entfernt, klebten uns die Klamotten am Leib. Schweiß lief an unseren Körpern herab.
Wir liefen und liefen. Schritt für Schritt weiter. Stunde für Stunde. Immer weiter durch den losen, heißen Sand unter unseren Füßen. Ab und zu verloren wir in den Dünen den Halt und rutschten einige Meter wieder herunter. Kämpften uns schnaufend wieder hoch. Pause machten wir nur kurz zum Trinken. Wollten es so weit wie möglich schaffen.
„Kannst du noch?" fragte ich Lucy, die an meiner Hand immer langsamer wurde.
„Nein..." flüsterte sie leise und deutlich hörte man ihr die Erschöpfung an. Ich nahm sie auf den Arm und sie schlang müde ihre Ärmchen um meinen Hals. Kuschelte sich gähnend an. Zusammen mit meinem Gepäck hatte ich ganz schön zu schleppen. Doch es musste sein. Und sie hat es viel weiter geschafft, als ich es vermutet hatte. Der kleine Lockenkopf hielt sich verdammt tapfer. Als wüsste sie, was auf dem Spiel stand. Oder wusste sie es?
Es dauerte nur wenige Minuten, da war sie eingeschlafen. Schnaufend kämpften wir uns weiter voran. Immer öfter schaute ich nach hinten zu Newt. Er sah blass, müde und erschöpft aus. Doch kein Jammern verließ seine Lippen. Kein Wort der Beschwerde. Keine Bitte um eine Pause. Kämpfte genauso hart wie wir. Wenn nicht sogar noch härter als wie. Mein Blick wanderte nach oben. Die Sonne brannte immer noch brennend heiß auf uns herab, doch sie sank schon. In wenigen Stunden würde sie hinter den Dünen verschwunden sein. Ich bezweifelte, dass der Strubbelkopf so lange durchhalten würde. Doch wir mussten es versuchen. Schritt für Schritt weiter durch die unbarmherzige Brandwüste, die ihren Namen nicht umsonst trägt.
Mit Lucy auf dem Arm war der Aufstieg einer Düne noch beschwerlicher. Keuchend kämpfte ich mich hoch. Spürte die schmerzenden, brennenden Füße in meinen Schuhen mehr als nur deutlich, doch versuchte ich sie zu ignorieren. Gerade kam ich oben auf einer Düne an und wollte etwas trinken.
„AAAHHH" schrie plötzlich eine bekannte Stimme hinter mir und hektisch drehte ich mich um.
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Die Lichter in der Dunkelheit (Maze Runner, Newt FF)
FanfictionEine schier undurchdringliche Brandwüste. Cranks wohin das Auge blickt. Ständig die Gefahr im Nacken. Angst, vor dem Sein. Angst, vor dem, was wird. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Verschiedene Schicksale treffen aufeinander. Kann das gut gehen? Können s...