Wir liefen den schmalen Sandweg zwischen den frisch bepflanzten Feldern entlang, wo fleißig gearbeitet wird. Viele verschiedene Obstbäume standen zu unserer linken, sie waren noch klein, doch in ein paar Jahren würden sie uns mit frischem Obst versorgen. Rechts konnte ich ebenfalls verschiedene Pflanzen erkennen, doch wusste ich nicht, was dort angepflanzt wurde. Sicher sowas wie Kartoffeln, Möhren und anderes Gemüse. Es mussten viele Menschen versorgt werden.
Wir ließen die Felder hinter uns und betraten einen Wald. Tief atmete ich die frische Luft ein. Es roch leicht nach Salz und frischem Moos. Lauschend vernahm ich Vogelgezwitscher aus der Ferne und auch das Meeresrauschen konnte ich hören. Hier und da raschelte es leise im Unterholz.
Nach einer Weile wurde der Wald immer dichter und undurchdringlicher. Glich einem dichten Dschungel und wir kamen nur noch langsam voran. Immer wieder versperrten uns Äste, Wurzeln und Sträucher den Weg und machten ein Vorankommen immer schwieriger.
„Du bist dir sicher, dass wir hier richtig sind?" erkundigte ich mich bei ihm und blieb kurz stehen, um zu verschnaufen. Es war heiß und drückend und wir hatten nichts zu trinken bei.
„Ja. Es ist nicht mehr soweit" erklärte er mir und lief weiter. Zögerlich folgte ich ihm wieder. Blieb mir auch nichts anderes übrig. Vermutlich würde ich den Weg nicht zurückfinden, zumindest nicht, ohne mich dabei ordentlich zu verlaufen. Wobei, es war eine Insel. Irgendwann würde ich zurück an den Strand kommen.
Mir lief der Schweiß an der Stirn herab, als ich zusätzlich das Gefühl bekam, dass es nun auch noch leicht bergauf ging. Wo nur wollte er mit mir hin? Was wollte er mir zeigen? Aus der Luft sah die Insel doch kleiner aus, als sie anscheinend war. Denn meine Füße schmerzten so langsam und es schien, als wenn wir schon stunden unterwegs waren.
Der Untergrund veränderte sich allmählich und große Steine und kleinere Felsen lagen nun vor uns. Etwa 400m ging es nun recht steil nach oben. Was dahinter lag, konnte ich nicht erkennen.
„Von einer Kletterausrüstung war keine Rede" knurrte ich leise vor mich hin und machte mich an den beschwerlichen Anstieg. Mühevoll kämpfte ich mich Meter für Meter vorwärts, als ich auf einem glatten Felsen abrutschte und drohte zu fallen. Unerwartet umgriff eine starke Hand meinen Arm und hielt mich sicher fest, bis ich wieder festen Halt unter meinen Füßen hatte.
„Zusammen" flüsterte er mir leise zu und lächelte mich kurz an.
„Zusammen" erwiderte ich leise und nahm seine Hand in meine. Ließ unsere Finger ineinander verschmelzen und hielt seine fest umschlossen. Unweigerlich musste ich an die Düne in der Wüste helfen. Wo ich ihm geholfen hatte.
Ein leises Rauschen wurde mit jedem erklommenen Meter lauter und es hörte sich nach Wasser an.
„Gleich sind wir da" erklärte er leise und zog mich den letzten Schritt zu sich heran. Schnaufend kamen wir oben zum Stehen und mit großen Augen schaute ich mich um. Wo ich auch hinsah. Überall waren grüne Wälder, Berge und bunte, von Blumen übersäte, Wiesen zu erkennen. Soweit das Auge schauen konnte. Ein Fluss, der von hier oben sehr klein aussah, zog sich quer durch die Landschaft, bis er zwischen den Bäumen verschwand.
„Es ist wunderschön hier" hauchte ich leise und legte meinen Kopf auf seine Schulter.
„Ich hatte gehofft, dass es dir gefällt" er ließ meine Hand los, doch nur, um mir seinen Arm um die Schulter zu legen. „Allerdings sind wir noch nicht am Ziel." Entsetzt schaute ich ihn an. Das konnte unmöglich sein Ernst sein. „Es sind wirklich nur noch ein paar Meter. Versprochen!" lächelnd gab er mir ein Kuss auf die Stirn und griff nun wieder nach meiner Hand. Schnaufend ließ ich mich von ihm ziehen. Doch nur einen kurzen Moment, dann hieß es wieder klettern. Doch diesmal steil bergab. Das Rauschen wurde lauter und nur kurz darauf konnte ich zu meiner rechten einen kleinen Wasserfall erkennen. Allerdings war oben kein Fluss gewesen. Wo also kam das Wasser plötzlich her?
Der Abstieg war zum Glück nicht so lang, wie der Aufstieg und nach kurzer Zeit waren wir unten. Die ganze Zeit über hielt er meine Hand sicher in seiner und ließ sie keine Sekunde los. Neugierig schaute ich mich um. Nur wenige Schritte von uns entfernt war ein kleiner See. Anders als am Strand, gab es hier keinen feinen Sand, sondern viele kleine Steine, die unter unseren Schritten leise knirschten. Das Wasser war türkis und sprudelte schäumend auf, wo der Wasserfall aufschlug. Ich folgte dem Wasserfall etwa 20m hinauf. Es schien direkt aus einem Berg zu kommen. Vielleicht eine natürliche Bergquelle? Dann müsste es Süßwasser und somit trinkbar sein. Das wäre der Jackpot für die Menschen hier.
Ich ließ meinen Blick schweifen. Hinter uns war eine kleine Blumenwiese und dahinter fing schon der nächste Wald an. Es war traumhaft schön und unweigerlich musste ich lächeln.
„Für dieses Lächeln würde ich bis ans Ende der Welt laufen..." hauchte es da leise an meinem Ohr und noch immer lächelnd drehte ich mich zu ihm um.
„Danke, dass du mir diesen Ort hier gezeigt hast. Es ist unbeschreiblich schön hier" erwiderte ich leise und drohte in seinen braunen Augen zu versinken.
„Für dich würde ich alles tun..." offenbarte er mir seine Gedanken und ich folgte meinem Herzen. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und nährte mich ihm langsam, bis unsere Gesichter sich schon fast berührten. Sein warmer Atem hinterließ ein angenehmes Prickeln. Fast zögerlich legte er seine Lippen auf meine, während sich meine Augen automatisch schlossen. Sanft erwiderte ich seinen Kuss und schlagartig war alles andere ausgeblendet. In diesem Augenblick gab es nur ihn und mich. Liebevoll legte er seine Hand auf meine Wange, streichelte diese zärtlich mit seinem Daumen.
Unser Kuss wurde tiefer und leidenschaftlicher. Sanft stupste ich mit meiner Zunge an seine Lippen und bat um Einlass. Ich wollte ihn fühlen und spüren. Mehr als alles andere auf dieser Welt. Ungestüm ließen wir unsere Zungen miteinander spielen, während sich meine Hand den Weg in seine Haare suchte und sich in diesen vergrub.
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Die Lichter in der Dunkelheit (Maze Runner, Newt FF)
FanfictionEine schier undurchdringliche Brandwüste. Cranks wohin das Auge blickt. Ständig die Gefahr im Nacken. Angst, vor dem Sein. Angst, vor dem, was wird. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Verschiedene Schicksale treffen aufeinander. Kann das gut gehen? Können s...