„Newt. Tamara. Aufwachen" leicht wurde ich gerüttelt und es dauerte einen Moment, bis ich die Stimme Thomas zuordnen konnte. Blinzelnd öffnete ich meine Augen und das erste, was ich sah, waren schwarze große Kulleraugen. Verweint und gerötet schauten mich diese an.
„Curley Sue..." seltsam belegt klang meine Stimme, als Thomas Lucy absetzte und sie sich schluchzend in meine Arme fallen ließ. Fest drückte ich sie an mich. Wiegte sie sanft in meinen Armen. Sie war eiskalt, dass blieb wohl auch Newt nicht verborgen, denn er legte einen Schlafsack über uns drei.
„Was ist passiert? Wo habt ihr sie gefunden?" erkundigte sich Newt, während besagter seine Arme um Lucy und mich legte. Thomas setzte sich neben uns. Glücklich sah er nicht aus und ich hatte die schlimme Befürchtung, dass es mit Paul zu tun hatte.
„Wir haben sie einige hunderte Meter von hier entfernt hinter ein paar Felsen gefunden. Paul wurde angeschossen... Er wird gerade operiert, soweit man das unter diesen Umständen so nennen kann... Er hat viel Blut verloren. Lucy hat mit ihrer Jacke die ganze Nacht die Wunde fest abgedrückt und mit ihm geredet, dass er wach bleiben soll" erklärte er leise.
„Das hast du wirklich super gemacht. Ich bin stolz auf dich" wandte ich mich an den kleinen Lockenkopf. Nickend kuschelte sie sich enger an mich und war nur kurz darauf, völlig erschöpft und fertig, eingeschlafen.
„Ihr habt sie die ganze Nacht gesucht...?" erkundigte ich mich bei Thomas.
„Das war das mindeste, was wir tun konnten..." erwiderte er leise. Dankbar nickte ich ihm zu und er ließ uns alleine. Meine Gedanken wanderten zu Paul. Würde er es schaffen? Oder würde Lucy ihren großen Bruder, der einzige noch lebende aus ihrer Familie, verlieren? Er musste es einfach schaffen. Er war stark. Er war ein Kämpfer. Er würde Lucy niemals alleine lassen.
„Tammy... Grübel nicht so viel. Wir können im Augenblick nichts für ihn tun. Versuche noch ein bisschen zu schlafen. Sie sagen uns sicher Bescheid, sobald es etwas Neues gibt" holte mich der Strubbelkopf aus meinen Gedanken und strich mir sanft über den Rücken. Doch komischerweise störte es mich gerade nicht. Nickend schloss ich meine Augen, zweifelnd, ob ich wirklich schlafen konnte, doch nur wenige Augenblicke holte mich der Schlaf wieder ein.
Nachdem uns Thomas Bescheid gesagt hatte, dass die Operation gut verlaufen sei, ließ ich Lucy bei Newt und nahm neben Paul seiner Liege Platz. Er hatte einen glatten Durchschuss in der Schulter gehabt, aber das würde wieder werden, wurde mir erklärt. Er war ziemlich blass, doch sonst waren seine Vitalwerte stabil. Ein Kämpfer eben.
Ein paar Stunden später kam er langsam zu sich und er versuchte etwas zu sagen, doch ich unterbrach ihm.
„Nicht reden. Spar dir deine Kräfte auf. Lucy geht es gut. Sie schläft und Newt ist bei ihr" erklärte ich ihm. Dankbar nickte er mir zu, dann schlief er wieder ein. Ich blieb bei ihm. Es wurde Zeit, dass sie hier wegkamen. Später am Abend kam Vince zu mir. Er sah sehr mitgenommen aus und ich bezweifelte, dass er ein Auge zugemacht hatte, seit wir angegriffen wurden. Marys Verlust traf ihn schwer.
„Ich wurde unterrichtet, dass Paul so noch nicht transportiert werden kann. Wir bleiben noch 2 Tage hier, aber dann müssen wir wirklich verschwinden. ANGST weiß nun, wo wir sind. Es wird zu gefährlich" erklärte er leise und verschwand wieder. Soviel zum Thema, wird Zeit, dass sie hier von hier wegkommen.
In der Nacht wurde ich durch leises Stöhnen geweckt. Müde öffnete ich meine Augen und sah, dass Paul seine Schulter festhielt.
„Warte. Ich gebe dir was gegen die Schmerzen" erklärte ich leise und holte eine Tablette und Wasser. Beide schluckte er herunter und setzte sich langsam auf.
„Danke. Was ist passiert?"
„Das selbe könnte ich dich fragen. Wir wurden von ANGST angegriffen. Anschließend haben wir euch gesucht. Thomas und die anderen haben dich und Lucy hinter mehreren Felsen versteckt gefunden. Du wurdest angeschossen und hattest viel Blut verloren, doch Lucy hat deine Wunde abgedrückt. Sie haben dich operiert und zusammengeflickt. Deine Schulter wird wieder. Dauert nur etwas" erklärte ich ihm und setzte mich zu ihm.
„Sie hatten uns geschnappt und knieend in den Sand geschubst. Irgendwann hörte ich eine laute Explosion und die Hölle brach aus. Ich habe mir Lucy geschnappt, dann hat mich irgendwas getroffen. Ich bin mit ihr geflüchtet, dann ist alles nur noch verschwommen... Ich habe euch nicht geholfen..." erwiderte er leise und ließ den Kopf hängen.
„Mache dir bitte keine Vorwürfe. Es war richtig, dass du an Lucy gedacht und sie versteckt hast. Nicht auszudenken, wenn ANGST sie in die Hände bekommen hätte... Es ist alles gut. Ihr geht es gut und du wirst auch wieder. Nur das zählt. 2 Tage bleiben wir noch. Dann verschwinden wir von hier" erklärte ich ihm leise. Nickend legte er sich wieder hin und ruhte sich aus, während ich bei ihm blieb. Er gab keinen Grund dafür, sich Vorwürfe zu machen. Er hatte richtig gehandelt. So hätte es jeder getan.
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Die Lichter in der Dunkelheit (Maze Runner, Newt FF)
FanfictionEine schier undurchdringliche Brandwüste. Cranks wohin das Auge blickt. Ständig die Gefahr im Nacken. Angst, vor dem Sein. Angst, vor dem, was wird. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Verschiedene Schicksale treffen aufeinander. Kann das gut gehen? Können s...