Plötzlich riss mich etwas am Arm herunter und ich landete neben Jorge und Brenda hinter einem Felsen.
„Bist du verrückt?" schrie mich Jorge an und hielt mich fest.
„Lass mich los! Ich muss helfen!" erklärte ich ihm nachdrücklich und riss meinen Arm los. Schüsse hörte man aus allen Richtungen. Schmerzschreie durchdrangen die Nacht. Sie gingen mir durch Mark und Bein.
„Wir können nichts mehr für sie tun! Wir müssen hier weg!" meinte nun auch Brenda und sah mich eindringlich an.
„Ohne mich! Verzieht euch doch!" knurrte ich sie an und wollte schon aufstehen.
„Warte" meinte Jorge nun versöhnlich und reichte mir ein Scharfschützengewehr. „Viel Glück" rief er mir noch zu und verschwand mit Brenda in die Nacht. Ich suchte Schutz auf einem Felsen und sah durch die Zielfernvorrichtung. Wachen standen überall herum und alle trugen ein Abzeichen, auf dem groß ANGST stand. Newt und alle anderen hockten knieend in mehreren Reihen im Sand. Die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Menschen lagen verletzt oder tot am Boden. In der Zwischenzeit war ein weiterer Berk gelandet und eine blonde Frau ganz in weiß stieg aus. . Ein weiterer Mann stellte sich zu ihr, während auf der anderen Seite Teresa auftauchte. Gehörte sie etwa zu denen? Hatten wir ihr das zu verdanken? Ich war zu weit weg, ich verstand nichts von dem, was sie sagten.
Plötzlich lief Thomas auf die drei zu und blieb mit etwas Abstand zu ihnen stehen. Kurz danach stand Mary auf. Ich sah, dass sie etwas sagte, nur kurz danach löste sich von dem Mann ein Schuss und sie brach zusammen. Vince hockte sich schluchzend neben sie und nahm sie in den Arm. Nicht Mary...
Thomas hielt nun etwas hoch in die Hand und es sah aus, wie ein Zünder. Minho, Bratpfanne und Newt stellten sich zu ihm. Er wird doch nicht...? Newt... Verzweifelt grübelte ich, was ich machen konnte. Doch mir fiel nichts ein. Überall standen Wachen herum. Nur ein Schuss von mir und sie hätten mich.
Unerwartet gab es einen Riesenknall und einer der Hubschrauber explodierte. Tumult brach im Camp aus. Manche versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Andere kämpften mit den Soldaten. Ein Truck rauschte heran und schoss auf alles, was Feind war. Jorge. Gott sei Dank. Ich suchte in dem ganzen Treiben Newt und seine Freunde. Fand sie und versuchte ihnen die Soldaten vom Leibe zu halten. Ohne Gnade tötete ich die Soldaten. Vince rannte mit einigen zu einem Truck, auf dessen Ladefläche eine übel aussehende Waffe stand. Sofort schnappten sich alle Waffen und erwiderten das Feuer.
Ich versuchte sie im Auge zu behalten, während ich nach Paul und Lucy Ausschau hielt, doch ich konnte sie nirgendwo entdecken. Hoffentlich ging es ihnen gut. Irgendwann sah ich, wie die Soldaten den Rückzug antraten. Sie kehrten zu dem Berk zurück, während sie einige Kinder und Jugendliche mitschleppten und hauten ab. Ich schulterte das Gewehr und lief schnell zu den anderen runter.
„Kann man dich denn keine Sekunde aus den Augen lassen?" fauchte ich Newt ungewollt an, als ich bei ihnen ankam. Ich war doch froh, dass es ihm gut ging. Das ihm nichts passiert ist.
„Sorry..." murmelte er schuldbewusst und senkte den Kopf. Ich widerstand dem Drang, ihn in die Arme zu nehmen. „Geht es dir gut...?" erkundigte er sich leise, während sein Blick auf das Gewehr fiel. „Du hast uns geholfen" stellte er überflüssigerweise fest.
„Natürlich habe ich das. Was glaubst du denn? Das ich denen freiwillig eure Ärsche überlasse?" knurrte ich aufgebracht und erntete ein heftiges Kopfschütteln.
„Die kleine hat Feuer unterm Hintern" grinste Bratpfanne und kassierte einen bösen Blick, was ihn verstummen ließ. Ich ließ sie einfach stehen und machte mich auf die Suche nach Lucy und Paul. Ihre Namen rufend lief ich durch das zerstörte Camp und erhielt nur wenige Sekunden später Hilfe von Newt und seinen Freunden. Doch wir konnten sie nirgends entdecken. Verzweifelt rieb ich mir durchs Gesicht.
„Vielleicht hat sie sich versteckt..." versuchte mich Thomas aufzumuntern, doch es funktionierte nicht.
„Sie haben Sonya und Aris mitgenommen" vernahm ich Harriet ihre belegte Stimme. Sichtlich kämpfte sie mit den Tränen und auch ich musste schlucken.
„Lucy...? Paul...?"
„Das weiß ich nicht... Ich habe sie nicht gesehen..." erwiderte sie leise. Wut. Ich spürte unbändige Wut in mir aufsteigen. Wut auf mich selber. Wut auf ANGST. Wut auf alles. Ich spürte, wie mir jemand seine Hand auf die Schulter legte. Schnaubend drehte ich mich um und sah Newt vor mir. Wütend starrte ich ihn an und erschrocken nahm er seine Hand weg.
„Tammy..."
„Lass es!" fauchend unterbrach ich ihn und machte kehrt. Wollte ihn stehen lassen, doch die Rechnung hatte ich ohne ihn gemacht. Er umfasste mein Handgelenk und hielt mich fest. Zog mich in seine Arme und drückte mich an sich. Überrumpelt blieb ich steif stehen. Regte mich nicht.
„Wir finden sie!" erklang es leise, aber eindringlich, an meinem Ohr. „Du warst immer für mich da. Lass mich nun für dich da sein" hauchte er fast tonlos. Seine warme Stimme hauchte meinem Körper wieder Leben ein. Verzweifelt klammerte ich mich an ihm fest. Ließ meinen Tränen freien Lauf, während er mich einfach nur festhielt. Meine Knie gaben nach und so ließ er sich mit mir zu Boden gleiten. Jedoch löste er sich keine Sekunde von mir. Hielt mich fest an seinen warmen Körper gedrückt. Konnte seinen Herzschlag spüren und irgendwie hatte das etwas Beruhigendes an sich. Fühlte mich seltsam sicher und geborgen.
Ich wollte Paul und Lucy doch beschützen. Sie an einen sicheren Ort bringen. Und nun? Nun waren sie vielleicht in den Händen dieser Mistgeburten. Ihnen und deren schrecklichen Experimenten völlig hilflos ausgeliefert.
Eine gefühlte Ewigkeit später hatte ich mich etwas beruhigt. Er half mir auf die Beine und zog mich zu einem notdürftig aufgebrauten Zelt. Er legte sich in einen Schlafsack und hielt diesen für mich offen. Sah mich abwartend an, drängte mich jedoch nicht. Seufzend legte ich mich zu ihm und ließ mich von ihm in den Arm nehmen. Legte meinen Kopf auf seine Brust und genoss das sichere Gefühl, dass mich umgab. Es dauerte nicht lange, da schlief ich erschöpft, aber unruhig ein.
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Die Lichter in der Dunkelheit (Maze Runner, Newt FF)
FanfictionEine schier undurchdringliche Brandwüste. Cranks wohin das Auge blickt. Ständig die Gefahr im Nacken. Angst, vor dem Sein. Angst, vor dem, was wird. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Verschiedene Schicksale treffen aufeinander. Kann das gut gehen? Können s...