Kapitel 54

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*Perspektivenwechsel*

Die letzten 10 Monate waren die Hölle für mich. Schlimmer, als alles andere, was ich je erlebt habe. Mein Herz zerreißt. Reißt täglich ein bisschen weiter auf und bald wird es in tausend Scherben schwer in meiner Brust liegen. Mich innerlich noch mehr zerreißen. Ich gehe daran kaputt. Ich gehe daran zugrunde.

Sie konnten sich das nicht mehr mit ansehen. Ich aß kaum noch. Ich sprach kaum noch. Ich lachte nicht mehr. Ich atmete nur noch. Ich tat nur meine Pflichten. Ansonsten verkroch ich mich irgendwohin, wo ich alleine war. Alleine und einsam. Still für mich leiden konnte. Doch sie bemerkten es. Sie bemerkten es alle. Sie sehen es. Sie sehen, dass ich nicht mehr lebe. Sie sehen, dass ich nur noch leide.

Wenn ich doch nur wüsste, wo sie ist. Wenn ich doch nur wüsste, wie es ihr geht. Wenn ich doch nur wüsste, wo ich sie finden konnte. Wenn ich doch nur wüsste, was sie macht. Wenn ich doch nur wüsste, ob sie jemand anderen kennen und lieben gelernt hat. Wenn ich doch nur wüsste, ob es ihr so wie mir geht. Wenn ich doch nur wüsste, ob sie noch lebt...

Doch ich fühle es. Ich fühle, dass sie lebt. Ich fühle, dass sie an mich denkt. Ich fühle, dass sie mich nicht vergessen hat. Ich fühle, dass sie mich braucht. Ich konnte das alles fühlen. Es erdrückte mich.

Wir verließen unseren Ort. Wir verließen ihn und machten uns auf den Weg. Auf einen langen und beschwerlichen Weg. Nichtsahnend, was uns erwarten würde. Nichtsahnend, worauf wir uns hier eingelassen hatten. Nichtsahnend, was das für Konsequenzen mit sich tragen würde. Konsequenzen, die alles verändern würden. Unwiderruflich zerstören würden.

Ich ahnte nichts davon, doch vermutlich hätte es mich auch nicht aufgehalten, wenn ich es gewusst hätte.

Ob sie gerade die selben Sterne am Himmel sieht, wie ich? Wunderschön funkelten sie am Himmel und erleuchteten diesen.

Meine Füße brannten vom vielen Laufen, doch nichts konnte mich aufhalten.

Mein Herz rief nach ihr und ich folgte meinem Herzen. Es trieb mich Schritt für Schritt voran. Schritt für Schritt näher zu ihr? Schritt für Schritt weiter weg von ihr?

Ich vermisste sie so sehr. Sehnte mich nach ihren Berührungen. Sehnte mich danach, sie in meinem Arm zu halten. Sehnte mich nach ihrer genervten Art, wenn ihr wieder irgendwas nicht passte. Sehnte mich nach ihren wunderschönen, klaren blauen Augen. Augen, die mich schon in der ersten Sekunde fasziniert haben. Mich in ihren Bann gezogen haben. Sehnte mich nach ihrem Lächeln. Sehnte mich nach ihren frechen Sprüchen. Sehnte mich ganz einfach danach, sie wieder zu spüren.

Und genau diese Sehnsucht trieb mich an. Trieb mich an, weiterzusuchen. Solange, bis ich sie wieder in meinen Arm halten kann. Für immer!

Die Lichter in der Dunkelheit (Maze Runner, Newt FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt