Kapitel 76

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„Taaaamaaaaaraaaa!" schrie es da und ein kleiner Lockenkopf kam schluchzend und gleichzeitig lachend auf uns zugerannt und sprang mir voll in die Arme. Schnell löste ich meine Hand aus Newt seiner, um sie aufzufangen und drückte sie fest an mich, während sie ihre kleinen Arme um mich schlang. „Du hast mir sooooooo doll gefehlt" erklärte sie leise an meinem Ohr und ich konnte es nicht verhindern, dass auch mir eine Träne entwich.

„Du hast mir auch gefehlt, kleine Nervensäge" grinste ich schief. „Wobei. Du bist ganz schön groß und schwer geworden. Bist du nun eine große Nervensäge?".

„Nein. Außerdem ist das Essen hier so lecker" lachte sie mich unschuldig an und klammerte sich regelrecht an mich fest. Ich hielt sie fest und zusammen mit Newt verließen wir den Berk. Sofort fiel mir der leicht salzige Geruch auf, der leicht vom Meer zu uns herüber wehte. Es roch nach Wälder und Blumen. Nach Natur. Nach Freiheit.

„Sie hat dich wahnsinnig vermisst und immerzu von dir geredet" erklärte Paul grinsend, zu dem wir uns nun gesellten. Immerzu? Wir hatten uns über ein Jahr nicht gesehen und sie war doch erst 5, fast 6 Jahre alt. Hing die kleine Motte wirklich so sehr an mir? Ich war nicht immer sehr nett zu ihr gewesen und doch war sie stets gerne bei mir. Ich hatte ihr Unrecht getan. Das wurde mir in diesem Augenblick schmerzlich bewusst.

„Curley Sue?" hauchte ich ihr leise zu und zögerlich schaute sie mich an. „Es tut mir leid, dass ich manchmal so sauer und genervt war. Das hatte nichts mit dir zu tun und du warst daran auch nicht schuld. Ich weiß nicht, warum ich manchmal so blöd reagiert habe. Ich habe oft an dich gedacht und dich vermisst. Und ich habe dich lieb, Lucy. Sehr lieb sogar" erklärte ich ihr leise und sagte diese Worte zum ersten mal zu ihr. Ungläubig schaute sie mich aus ihren großen, fast schwarzen Kulleraugen an. Leicht lächelte ich sie an. Es fiel mir nach wie vor schwer, so offen zu jemanden zu sein. Doch sie hatte es verdient. Mehr als das.

„Ich habe dich auch ganz doll lieb" strahlte sie mich an und gab mir einen dicken Schmatzer auf die Wange. Anschließend kuschelte sie sich wieder an mich und erweckte nicht den Eindruck, als würde sie mich heute noch einmal loslassen.

Mein Blick fiel auf Newt, der uns schmunzelnd beobachtete. Sanft lächelte ich ihn an, dann sah ich mich um. Sondre lag in Gally seinen Armen und die Erleichterung, dass es ihrem gegenüber gut ging, stand beiden deutlich ins Gesicht geschrieben. Auch Sharon, Jonas, Amy, Locke, Milosch, Derek und einige andere standen um uns herum. Nachdem wir uns begrüßt haben, stellte ich ihnen Newt vor.

„Soll ich euch ein bisschen herumführen? Es wird bald dunkel und ihr habt sicher Hunger" fragte uns Vince und nickend gingen wir zusammen los.

„Wenn sie dir zu schwer wird, kann ich sie dir auch abnehmen" meinte Newt und deutete auf Lucy. Sie war wirklich schwerer geworden, doch sie schüttelte entschieden den Kopf. „Magst du mir denn gar nicht Hallo sagen?" erkundigte er sich schief grinsend bei ihr. Unschlüssig schaute sie zwischen uns beiden hin und her.

„Ich renne ja nicht weg" erklärte ich ihr lächelnd und übergab sie an Newt.

„Kannst du auch gar nicht. Ich habe geübt. Ich bin viiiiiel schneller geworden" lachte sie mich frech an und knutschte nun regelrecht Newt ab, was dieser lachend über sich ergehen ließ. Die beiden waren schon echt süß zusammen.

„Ach ja? Das testen wir die nächsten Tage bei einem Wettrennen aus" erwiderte ich schmunzelnd.

„Du hast keine Chance gegen mich" erklärte sie mir selbstbewusst und schlang ihre kleinen Ärmchen um Newt seinen Hals. Dieser nahm schmunzelnd meine Hand. Wir nährten uns ein paar kleineren Hütten.

„Hier sind ein paar Unterkünfte. Die meisten schlafen noch in Hängematten in den beiden großen Gemeinschaftshütten. Wobei Hütten übertrieben ist. Sie sind überdacht und an zwei Seiten sind Holzwände, die etwas gegen den Wind schützen, der manchmal aufkommt. Zu mehr hat es noch nicht gereicht. Das kommt aber alles nach und nach. Für euch sind dort auch Schlafplätze. Es ist alles noch sehr provisorisch, aber es gibt schon viele Pläne. Wir haben ein großen Lagerfeuerplatz, wo wir abends gerne zusammensitzen. Ein großen überdachten Koch- und Essbereich. Getrennte Waschhütten. Eine Krankenstation sind wir gerade am Bauen. Einige der umliegenden Felder haben wir schon bepflanzt, beziehungsweise sind dabei" erklärte Vince uns und zeigte auf die entsprechenden Gebäude und Felder.

„Haben wir einen Arzt hier?" erkundigte ich mich.

„Leider nicht. Wir haben eine Freiwillige, die sich um kleinere Schnittverletzungen kümmert, was bei Holzarbeiten nicht unüblich ist, aber zu mehr reichen ihre Kenntnisse nicht. Möchtest du das übernehmen?" fragte er.

„Weiß noch nicht. Bin ja auch keine ausgebildete Ärztin oder so. Würde es mir aber gerne Mal anschauen" erwiderte ich. Irgendwie musste ich ja versuchen, mich einzubringen.

„Wir würden uns freuen. Ihr habt sicher Hunger nach der langen Reise. Heute gibt es Gemüseeintopf. Setzt euch und haut rein" grinsend zeigte er auf die Holzbänke und Tische, die unter einem Holzdach standen. Wir holten uns das Essen und setzten uns an einen der Tische. Vince, Thomas, Minho, Bratpfanne, Gally, Sondre, Newt, Lucy und ich ließen es uns schmecken.

„Wie viele Menschen leben jetzt hier?" erkundigte sich Thomas.

„Mit euch leben jetzt 450 Menschen hier. Davon sind etwa 60 Erwachsen. Die anderen sind Kinder und Jugendliche, fast erwachsene wie ihr es seid" erklärte Vince. „Wir haben 2 Schwangere bei uns. Allerdings wissen wir nicht, wann es bei ihnen soweit ist, aber ihr Bäuche sehen gewaltig aus" grinste er schief. Ich nahm mir vor, mir die beiden bei Gelegenheit einmal anzuschauen, auch wenn ich nicht sehr viel über eine Schwangerschaft wusste.

„Ich würde gerne beim Bauen helfen. Im Labyrinth war ich auch dafür zuständig" erklärte Gally und Vince nahm dies wohlwollend zur Kenntnis. Die meisten hier hatten nicht wirklich Ahnung und sehr vieles mussten sie erst mühevoll erlernen. Daher waren sie über jede Unterstützung dankbar.

„Ich gehöre eindeutig in die Küche" grinste Bratpfanne, woraufhin die meisten lachten.

„Läufer werden wohl nicht gesucht?" erkundigte sich Minho.

„Läufer nicht direkt. Aber wir haben die Insel noch lange nicht erkundigt. Nur bis zu der kleinen Hügelkette dahinten" Vince deutete dorthin. Es waren keine wirklichen Berge, sondern wirklich eher Hügel. Rechts davon standen viele Bäume, links konnte man von hier aus nicht erkennen. „Wir brauchen dringend Trinkwasser. Bisher müssen wir das Meerwasser mühevoll abkochen, was sehr zeitaufwendig ist, bei der Anzahl der Menschen hier. Tiere haben wir auch noch keine entdeckt. Gab bisher nur Fisch. Wir wollen einfach wissen, was es alles auf dieser Insel gibt. Ich dachte, Thomas und du könnten das übernehmen. Ihr seid pfiffig und neugierig. Habt ein sehr gutes Gedächtnis. Was haltet ihr davon?" frage er die beiden. Sie warfen sich einen kurzen Blick zu und waren sofort Feuer und Flamme dafür. Man sah ihnen deutlich an, dass sie am liebsten sofort losziehen würden, doch Vince unterbrach ihr Elan und verschob das auf morgen. Es würde bald dunkel werden. Seufzend ergaben sie sich ihrem Schicksal, doch gleich morgen früh wollten sie losziehen.

Die Lichter in der Dunkelheit (Maze Runner, Newt FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt