Kapitel 39

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Als ich einen Tag später nach dem Mittagessen auf das Krankenzelt zulief, fiel mir sofort auf, dass die Wachen weg sind. Hat Vince sie endlich abgezogen? Besser ist es auch. Als ob der Strubbelkopf einer Fliege was zuleide tun könnte. Außerdem dürfte mittlerweile auch dem letzten Idioten klar sein, dass er sich nicht verwandeln würde. Das er keiner von diesen bestialischen Monstern werden würde.

Als ich das Zelt betrat, wurde ich schon breit angegrinst.

„Tamara! Er darf das Zelt endlich verlassen. Und er darf bei uns im Zelt schlafen. Ist das nicht toll?" rief Lucy mir aufgeregt entgegen und hüpfte fröhlich durch das Zelt. Fragend sah ich Mary an.

„Es spricht nichts dagegen, dass er das Krankenzelt verlassen kann. Langweilt er sich doch schon sehr hier. Er sollte sich nur noch ein paar Tage schon" erklärte sie mir. „Lucy wollte unbedingt, dass er bei euch im Zelt schläft. Ich sagte ihr, dass es okay wäre, wenn du nichts dagegen hast. Sie kann einen schon gut weichklopfen mit ihren großen Kulleraugen" erklärte sie mir grinsend und ich musste leise lachen. Wo sie Recht hat.

„Darf er? Bitte. Bitte. Bitte. Ich bin auch ganz lieb. Und Newt ist auch ganz lieb. Ich will doch auf ihn aufpassen. Ach bitte Tamara" bettelte Lucy nun mich an und machte große, bittende Augen. Deutlich strahlten mich ihre schwarzen Augen an und ich schielte kurz zum Strubbelkopf. Er saß auf seiner Liege und beobachtete die Szene. Wollte er das etwa auch? Er verzog keine Miene, so wanderte mein Blick wieder zu Curley Sue, die versuchte, mit ihren Wimpern zu klimpern, was etwas komisch aussah. Seufzend nickte ich nur erschlagen. Hoffentlich würde das gut gehen. Jubelnd sprintete sie zu Newt, nahm lachend seine Hand und zog ihn mit hinter sich her aus dem Zelt heraus.

„Ich habe hier noch seine Sachen, die er bei eurer Ankunft anhatte. Sie sind frisch gewaschen" meinte Mary und reichte sie mir.

„Danke. Ich geh mal lieber schauen, ob unser Zelt noch steht" erwiderte ich kurz grinsend und folgte den beiden. An unserem Zelt angekommen schielte ich vorsichtig hinein. Lucy erklärte ihm gerade, wer wo schläft. Wir hatten ein Vier-Mann-Zelt für uns alleine. Schlafsäcke und Decken lagen auf dem Boden. Wenige Klamotten, die wir bei hatten und das bisschen Spielzeug von Lucy ebenfalls.

„Du kannst in der Mitte schlafen. Dann können Tamara und ich dich beschützen und auf dich aufpassen" erklärte sie ihm gerade und deutete auf den blauen Schlafsack in der Mitte. Fragend fiel sein Blick auf mich. Was solls, haben die letzten Tage ja auch immer in einem Zelt geschlafen.

„Da hast du es gehört" erwiderte ich nur und reichte ihm seine Sachen. Lucy zog ihn mit und zeigte ihm die provisorischen Duschen, aus der tagsüber warmes Wasser kam, was von der Sonne aufgewärmt wurde. Doch abends und nachts war es eiskalt.

Abends, als die Sonne langsam unterging, hatten wir uns alle um das Lagerfeuer versammelt. Ich saß auf einem der umherliegenden Baumstämme, die als Sitzmöglichkeiten dienten. Neben mir saßen Mary und Paul vor mir im Sand saßen der Strubbelkopf und Lucy. Während Lucy mit einem Jungen sprach, der nur wenige Monate Älter als sie war, starrte der Blondschopf ins Feuer. Er wirkte mit seinen Gedanken weit weg.

Leise klangen die Seiten einer Gitarre und ich schaute auf. Ich liebte Musik. Früher hörte ich sie stundenlang, doch das schien eine Ewigkeit her zu sein. Ein junger Mann um die 20 Jahre alt, hatte seine Augen geschlossen und spielte leise eine schöne Melodie. Seine braunen, fast schulterlangen Haare hatte er hinter seine Ohren geklemmt. Als er zu singen anfing, hatte mich seine schöne Stimme schon nach den ersten Wörtern gefesselt. Klar und kräftig war seine Stimme.

A Million Dreams - Ziv Zaifman, Hugh Jackman & Michelle Williams (Video)

I close my eyes and I can see

The world that's waiting up for me

That I call my own

Through the dark, through the door

Through where no one's been before

But it feels like home

They can say, they can say it all sounds crazy

They can say, they can say I've lost my mind

I don't care, I don't care, so call me crazy

We can live in a world that we design

'Cause every night I lie in bed

The brightest colors fill my head

A million dreams are keeping me awake

I think of what the world could be

A vision of the one I see

A million dreams is all it's gonna take

A million dreams for the world we're gonna make

There's a house we can build

Every room inside is filled

With things from far away

The special things I compile

Each one there to make you smile

On a rainy day

They can say, they can say it all sounds crazy

They can say, they can say we've lost our minds

I don't care, I don't care if they call us crazy

Runaway to a world that we design

Every night I lie in bed

The brightest colors fill my head

A million dreams are keeping me awake

I think of what the world could be

A vision of the one I see

A million dreams is all it's gonna take

A million dreams for the world we're gonna make

However big, however small

Let me be part of it all

Share your dreams with me

You may be right, you may be wrong

But say that you'll bring me along

To the world you see

To the world I close my eyes to see

I close my eyes to see

Every night I lie in bed

The brightest colors fill my head

A million dreams are keeping me awake

A million dreams, a million dreams

I think of what the world could be

A vision of the one I see

A million dreams is all it's gonna take

A million dreams for the world we're gonna make

For the world we're gonna make

Als der letzte Ton von seiner Gitarre verstummte, öffnete er seine Augen. Deutlich konnte ich es in ihnen schimmern sehen. Auch einige der Anwesenden wischten sich ein paar Tränen ab.

„Du kannst schön singen. Singst du noch was?" fragte Lucy den Unbekannten mit der schönen Stimme. Sie lehnte sich an Paul seine Beine und lauschte dem Gitarrenspieler gespannt, als dieser das nächste Lied anstimmte.

Die Lichter in der Dunkelheit (Maze Runner, Newt FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt