Kapitel 46

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Sollten euch die Perspektivenwechsel verwirren, sagt einfach Bescheid. Eigentlich sind sie so geschrieben, dass man erkennt, aus wessen Sicht sie sind. Aber manchmal steht man ja doch auf dem Schlauch 😉
Nun wünsche ich euch viel Spaß beim lesen 😘

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Tag für Tag vergeht, an dem wir nicht unterwegs sind. Immer auf der Suche nach Leuten, die sich uns anschließen. Die den Mut aufbringen, sich ANGST in den Weg zu stellen. Die uns unterstützen und uns stärker machten. Es war mühselig, doch wir machten weiter. Fuhren querfeldein und spürten Leute auf. Kämpften uns durch unzählige Cranks hindurch. Tag für Tag schlossen sich uns immer mehr Menschen an. Aus 3 Autos wurden 5. Aus 5 Autos wurden 8. Aus 8 Autos wurden 13. Aus 13 Autos wurden 15. Irgendwann hatte ich aufgehört zu zählen.

Wir brachten ihnen Kämpfen und Schießen bei. Bildeten sie in den unterschiedlichsten Kampfstilen aus. Sammelten alles an Informationen, was wir bekommen konnten. Organisierten Spitzel, die den Feind ausspionierten. Schmiedeten Schlachtpläne. Besorgten uns Waffen und Munition. Blieben nie lange an einem Ort und meistens hatten wir mehrere Lager gleichzeitig. Immer klein gehalten, damit es nicht so groß auffiel. Harriet wollte unbedingt Sonya und Aris retten. Sie würde erst aufgeben, wenn wir die beiden gefunden und in Sicherheit gebracht hatten. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, wie es ihr ging. Vince wollte einfach Rache. Rache für Mary. Rache für die ganzen unschuldigen Menschen, die sterben mussten.

Woche für Woche verging. Wir waren unzählige. Eine richtige Armee hatten wir uns aufgebaut. Hatten Unterstützung in sämtlichen verbliebenen Städten und Dörfern. Und es wurden immer mehr. Viele Menschen hatten es satt, wie ANGST mit ihnen umging. Das ANGST ihnen ihrer Kinder beraubte. Diese für Menschen verächtliche Experimente missbrauchte. Viele Menschen hatten es satt, dass ihnen das Serum vorenthalten wurde. Das Serum, welches den Brand verlangsamte. Es brachte keine Heilung, aber es brachte mehr Zeit. Mehr Zeit, um auf Heilung zu hoffen. Mehr Zeit, die sie mit ihren Familien verbringen konnten. Doch das Serum war sehr teuer. Nur die Reichsten der Reichen konnten sich dieses leisten und das waren nicht sehr viele. Und es gab eine Nebenwirkung. Man brauchte immer mehr von dem Serum.

Viele Probanden hatten wir in der Zwischenzeit aus deren Fängen befreit. Kinder und Jugendliche. Viele standen unter Schock und waren traumatisiert. Waren verletzt und wurden wochen-, monatelang, andere gar jahrelang gefoltert und gequält. Fast alle hatten keine Eltern und Familien mehr. Diese wurden oft von ANGST getötet, wenn besagte die Kinder geholt haben. Keiner gab seine Kinder freiwillig her und wehrte sich. Doch dies ging nie gut aus. Weder für die Eltern, noch für die Kinder.

Wöchentlich schickten wir Trucks voller Probanden los, die das Ziel sicheren Hafen hatten. Wollten sie so schnell wie möglich aus dem Schussfeld bringen. Jedes Mal fragte Vince mich, ob ich sie nicht endlich begleiten will. Doch ich lehnte ab. Jedes einzelne Mal. Ich wusste, warum er mich das fragte. Doch ich konnte nicht. Irgendwas hielt mich davon ab. Er fehlte mir. Das konnte ich nicht abstreiten. Ständig schwirrte er mir im Kopf herum. Fragte mich täglich, ob es ihm gut ging. Ob er in Sicherheit war. Doch ANGST trieb nach wie vor ihr Unwesen und dies würden wir erst zu Ende bringen. So durfte es nicht weitergehen. Sie durften nicht davonkommen.

*Perspektivenwechsel*

Mittlerweile waren wir seit etlichen Wochen im sicheren Hafen. Und es war wirklich sicher hier. Es gab keine Cranks hier. Niemand war mit dem Brand infiziert. Es gab keine Gewalt und keine Experimente. Es gab keine Qualen und keine Schmerzen. Es war, als würde ANGST nicht existieren und doch waren sie allgegenwärtig.

Es war ungewohnt, dass wir in Ruhe schlafen konnten. Es war ungewohnt, dass man sich nicht ständig umdrehen musste, was hinter einem lauert. Es war ungewohnt, dass man hier keine Waffen brauchte. Es war ungewohnt, dass wir in Frieden leben konnten. Es war ungewohnt, dass es hier so ruhig und friedlich war. Es war ungewohnt, dass wir sicher waren.

Die Lichter in der Dunkelheit (Maze Runner, Newt FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt