Chapter Fourty-Six

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„Bradford Phillip Delson!" Elisa hockte zu seiner Überraschung bereits auf der Treppe, die zur Haustür führte und sah ihn mit einem verschmitzten Lächeln an, das er wie immer einfach erwidern musste, während er sich an das Geländer lehnte und zu ihr hinabblickte. „Du bist fünf Minuten spät."

Etwas, das ihm durchaus bewusst war, aber in diesem Moment, in dem sie mit ihren lebhaften Augen zu ihm hochblickte, ihr Gesicht von den sanften Wellen eingerahmt, konnte er ihr keinen Konter geben. In dem Moment, in dem sie in dem roten Kleid vor ihm saß, die Beine übereinandergeschlagen, die Arme vor der Brust verschränkt und den Kopf leicht schiefgelegt, während sie auf seine Antwort wartete, gab es nur eine Sache, die ihm in den Kopf kommen wollte.

„Und du bist wunderschön." Er streckte ihr eine Hand entgegen, an der sie sich hochzog und dabei energisch den Kopf schüttelte.

„Das ist das Kleid." Sie strich den Stoff glatt und Brad konnte nicht anders, als sie einen Moment sprachlos anzustarren, konnte er doch die Anlässe, zu denen er sie in einem Kleid gesehen hatte, vermutlich an einer Hand abzählen. Elisa hatte es nie für notwendig erachtet, jeden Tag perfekt gestylt außer Haus zu gehen und wenn er ehrlich war, hatte sie es auch nicht notwendig, waren das strahlende Lächeln und die funkelnden Augen doch mehr Wert, als es all der Schmuck auf der Welt je sein konnten.



„Uhm." Er räusperte sich und fuhr durch seine Locken, in der Hoffnung, dass sein Gehirn ihm irgendeine Antwort liefern würde. „Wusste gar nicht, dass du das hast."

„Linsey ist schuld daran." Sie schüttelte lachend den Kopf. „Als ich ihr erzählt habe, dass wir heute zu dieser Feier gehen, hat sie darauf bestanden, mit mir einkaufen zu gehen, du kennst sie ja."

„Ihr habt definitiv eine gute Wahl getroffen." Worte, mit denen sie offenbar nicht gerechnet hatte, so entgeistert wie sie ihn nun anstarrte während er hoffte, dass ihr sein Blick entging, der einen Moment zu lange auf ihr verharrte.

„Seit wann interessierst du dich für Kleidung?" Und erst in diesem Moment gelang es seinem Hirn, wieder einen Satz zu formen, der an dieser Stelle passte, der zu ihm passte.

„Das gleiche könnte ich über dich sagen, Miss Boren." Er zog eine Augenbraue in die Höhe während sie nickte, offenbar froh darüber, dass er ihr keinen Komplimente mehr machte sondern wieder bei seinen üblichen Sticheleien angekommen war.

„Touché!" Grinsend boxte sie ihm gegen die Brust und nutzte die Gelegenheit, um seine Krawatte gleich zu zupfen. „Aber jetzt machen wir uns besser auf den Weg!"



„Unser Bus fährt in fünf Minuten", berichtete er ihr nach einem kurzen Blick auf seine Armbanduhr.

„Bestens. Ich frage mich nur, wie wir später wieder zurückkommen sollen." Elisa lief neben ihm her, einen Arm um den Bauch geschlungen und den anderen darauf abgestützt. „Du kennst die öffentlichen Verkehrsmittel ja."

„Entweder mit dem Taxi oder wir gehen zu Fuß", zuckte Brad gleichgültig mit den Schultern, hatte er doch herausgefunden, dass es von Elisas Wohnung zum Stadtrand, wo Anna wohnte, nicht wirklich weit war und man wohl nur etwas länger als eine halbe Stunde gehen würde. „Wobei die dabei eher unpraktisch sein werden." Er deutete auf Elisas Schuhe, die ein ziemliches Stück des üblichen Größenunterschieds zwischen ihnen kompensierten.

„Das ist nicht meine Schuld!" Sie hob hilflos ihre Arme. „So traditionell wie Annas Eltern sein dürften, habe ich wohl kaum eine andere Wahl, oder? Ich finde das doch genauso unpraktisch, glaub mir." Brad musste ein Lachen verkneifen, als sie genervt die Augen überdrehte.

Break the Cycle |Linkin Park|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt