Chapter Fifty-Six

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Verdattert schlug Brad die Augen auf, brauchte einen Moment um zu realisieren, wo er eigentlich war, nachdem dies eindeutig nicht sein Zimmer war und er definitiv zu wenig Schlaf bekommen hatte. Aber die Mischung aus einem Klingeln, das nicht hatte aufhören wollen, und die Tatsache, dass ihm ziemlich kalt war hatten es für ihn unmöglich gemacht, noch etwas länger im Land der Träume zu verweilen.

Für letzteres Problem hatte er nun aber zumindest eine Lösung gefunden, schlummerte Elisa doch noch immer tief und fest neben ihm und war dabei in die Decke gewickelt, als wäre sie eine Raupe die dabei war sich zu verpuppen. Dabei hätte Brad schwören können, dass sie sich die Decke geteilt hatten, ein Gedanke, bei dem sich ein Lächeln in sein Gesicht schlich. Lange genug hatte es gedauert, fast schon zu lange um nun einfach glauben zu können, dass dies alles real war, kein Traum, dass Elisa ihn tatsächlich liebte – Aber offenbar nicht genug, um ihn nicht doch erfrieren zu lassen.

Und egal wie sehr sie ihm den Kopf verdreht hatte, egal wie niedlich sie aussah, wenn sie schlief, ein angedeutetes Lächeln auf den Lippen, die er so gerne küssen würde, er kannte sie einfach schon zu lange, um ihr das nicht heimzahlen zu wollen.

Aber zuerst galt es dem Klingeln auf den Grund zu gehen, sein Handy zu finden, das irgendwo in Elisas Zimmer verstreut lag und das am besten, ohne seine Freundin dabei aufzuwecken und so seine Chancen auf Rache zu zerstören. Was allerdings nicht sonderlich schwer war, wusste er doch bestens, dass sie mit dem tiefsten Schlaf, den er je gesehen hatte, gesegnet war, sodass es eine Leichtigkeit für ihn war aus dem Bett zu rutschen und sich auf die Suche nach dem Handy zu machen, dass natürlich ausgerechnet jetzt beschlossen hatte wieder zu verstummen.

Wobei es ohnehin vermutlich nur Dave war, der - wahrscheinlich auf Chester Vorschlag hin – nur mal schnell nachfragen wollte, wo er denn schon wieder steckte. Umso mehr überraschte es ihn deshalb, nicht die Nummer des Festnetztelefons im Hauptquartier der Band vorzufinden, sondern die von seinem ehemaligen Boss'. Eine Tatsache, die sein Herz einen Schlag aussetzen ließ, ehe es wie verrückt gegen seine Brust zu hämmern begann. Er hatte nicht mit einem Anruf von ihm gerechnet, nicht an einem Samstagmorgen und vor allem nicht an diesem Samstagmorgen. Deshalb verfluchte er innerlich das Schicksal für dieses schlechte Timing, während er dem Freizeichen lauschte und hoffte, dass wenigstens gute Nachrichten auf ihn warteten.



„Hallo Brad!"

„Guten Morgen, Mr. Blue!" Brad fuhr sich mit der freien Hand durch die Locken, in der Hoffnung, seinem Zittern damit Einhalt gebieten zu können. „Entschuldigen Sie bitte, dass ich nicht gleich abgehoben habe."

„Kein Problem, Junge." Am anderen Ende der Leitung war Lachen zu hören, das ihn jedoch nicht unbedingt beruhigte. „Ich dachte mir schon, dass du noch schläfst. Aber ich habe gestern keine Zeit mehr gefunden dich anzurufen und wollte dich nicht länger warten lassen."

„Haben Sie eine Rückmeldung vom Label erhalten?" Die Erfahrung hatte ihn gelehrt keine großen Hoffnungen zu haben, sich nicht zu früh zu freuen, sondern abzuwarten, bis die Fakten auf dem Tisch waren.

„Habe ich."




„Also wirklich!" Natürlich war Elisa in der Zwischenzeit aufgewacht und hatte damit seine Rache, die aus einem geöffneten Fenster und einer weggezogenen Decke bestanden hätten fürs erste zunichte gemacht. Eventuell wäre auch ein Becher kaltes Wasser zum Einsatz gekommen, er war sich diesbezüglich noch nicht ganz sicher gewesen. Stattdessen saß sie nun – noch immer in die Decke gewickelt – im Bett, die Hände vor der Brust verschränkt, und sah ihn herausfordernd an. „Da bist du schon vor mir wach, gehst in die Küche und machst nicht einmal Frühstück."

Break the Cycle |Linkin Park|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt