Break the Cycle |Linkin Park|

Chapter Fifty-Eight

„Wir haben was?" Chester fand wie so oft als erster die Stimme wieder und sprang dabei auf, um Brad an den Schultern zu packen und durchzuschütteln, während auch der Rest langsam realisierte, was ihr Freund ihnen eben verkündet hatte.

„Und du verarscht uns auch nicht?", klang Joe so skeptisch, wie sie es in diesem Moment wohl alle waren, hatten sie doch nach all den Absagen, die sie in den letzten Monaten bekommen hatten, nicht damit gerechnet, jemals wieder etwas von einem Label zu hören, geschweige denn auch noch gute Nachrichten zu bekommen.

„Tue ich nicht, Leute." Brad strahlte übers ganze Gesicht, ehe er ihnen vom Telefonat mit Jeff Blue berichtete und ihnen erzählte, was er vor wenigen Stunden von seinem ehemaligen Boss erfahren hatte.

„Aber wenn er es schon seit gestern weiß, wieso hat er es dir dann nicht gleich gesagt?" Sogar Rob strahlte übers ganze Gesicht und wirkte so fröhlich, wie sie ihn schon sehr lange nicht mehr erlebt hatten.

„Er hat viel zu tun gehabt und wollte mir die Nachricht unbedingt persönlich überbringen." Insgeheim war Brad sogar ein wenig froh darüber, dass er den Anruf nicht schon am Vortag erhalten hatte, da er dann wohl kaum mit Elisa zu der suspekten Feier der Hillingers gegangen, sondern mit den Jungs um die Häuser gezogen wäre. So aber hatten die letzten Stunden zumindest für ihn nicht nur eine, sondern gleich zwei gute Wendungen genommen.

„Am Mittwoch um halb zehn also", war Mike unterdessen wieder ganz professionell und schon dabei, das Treffen bis ins letzte Detail zu planen, denn er spürte, dass dies ihre einzige Chance war, gab es immerhin kaum noch ein Label, von dem sie nicht schon mindestens eine Absage bekommen hatten. Eine Chance, die er sich deshalb nicht einfach entgehen lassen würde und aus diesem Grund würde er dafür sorgen, dass alles, worüber er Kontrolle hatte, perfekt ablief, wenn sie dem Management gegenüber traten. „Hat er irgendetwas zwecks den Liedern gesagt, die wir spielen werden oder haben wir freie Hand darüber?"

„Wir können spielen was wir wollen, also sind auch Lieder, die nicht auf dem Demo, das wir ihnen geschickt haben drauf sind, erlaubt", erklärte Brad ihm, woraufhin Mike sich seinen Notizblock, den er bei den Proben immer in Reichweite hatte, schnappte und wieder zu planen begann. Bis Mittwoch war es nicht mehr lang und da sie auch noch zu Schule, Uni und Arbeit mussten, galt es besser keine Zeit zu verlieren und jede freie Sekunde zu nutzen, die ihnen zur Verfügung stand.

„Auf jeden Fall müssen wir ihnen in so wenig Liedern wie möglich zeigen, wie abwechslungsreich wir sein können und dabei trotzdem unserem Stil treu bleiben", dachte er laut nach und ging dabei im Kopf die Lieder durch, die dafür in Frage kamen, wobei ihm ein wichtiges Detail in den Sinn kam. „Außerdem darf uns kein Fehler unterlaufen, Aufregung hin oder..."

„Tief durchatmen!", fiel ihm Chester ins Wort und füllte seine Lungen mit Luft während er Mike an den Schultern packte, nur um Sekunden später geräuschvoll auszuatmen. „Du steigerst dich glaube ich jetzt schon etwas zu sehr hinein."

„Soll ich etwa ruhig bleiben?" Der Rothaarige runzelte seine Stirn und sah seinen Freund fassungslos an, da dieser den Ernst der Lage offenbar nicht erkennen wollte. Vermutlich würde er nun auch noch vorschlagen, feiern zu gehen anstatt die Setlist zusammenzustellen und danach einzustudieren. „Wer weiß, ob wir je wieder so eine Chance bekommen! Ich will diesen Plattenvertrag, verdammt noch mal."

„Und glaubst du ich nicht?" Chesters Stimme war bitter geworden und versetzte ihm einen Stich ins Herz, wusste er doch eigentlich genau, wie sehr sein bester Freundes sich wünschte, Musiker zu sein, vielleicht noch ein wenig mehr, als Mike es tat. Denn im Gegensatz zu ihm hatte der Sänger keine andere Möglichkeit, jemals seinem tristen Leben im Burgerladen zu entkommen, und allem anderen, was er so gekonnt hinter einem breiten Lächeln und einem Witz nach dem nächsten verstecken konnte.