Chapter Fourty-Seven

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„Wow, nettes Haus!" Brad pfiff anerkennend und betrachtete das Anwesen vor ihm, während Elisa seine Begeisterung nicht unbedingt zu teilen schien, stand sie doch mit verschränkten Armen neben ihm und musterte stattdessen den Gartenzaun mit zusammengezogenen Augenbrauen.

„Also wenn du mich fragst wirkt das nicht gerade einladend. Kein Wunder, dass Anna das Gefühl hat, in einem goldenen Käfig zu leben." Sie nahm seufzend einen Pfosten des metallenen Zauns in die Hand, der ihr ein gutes Stück über den Kopf reichte. „Schon klar, ungebetene Gäste sollen ferngehalten werden, aber die Welt auszusperren heißt nun einmal auch sich selbst einzusperren."

„Vielleicht ist es besser, wenn du ihren Eltern das nicht unbedingt ins Gesicht sagst", erinnerte er sie noch einmal an die Dinge, um die Anna sie gebeten hatte. „So sachlich bleiben wie es geht und auf keinen Fall erwähnen, dass sie bei den Proben war."

„Keine Sorge, ich habe kein Interesse daran, Mike um seine Freundin zu bringen. Außerdem fände ich es auch schade, wenn Anna nicht mehr zu uns kommen könnte." Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. „Fünf Minuten zu früh, was machen wir?"

„Hier warten und hoffen, dass andere Leute kommen, denen wir uns anschließen können?", schlug Brad vor und erntete dafür lediglich ein frustriertes Seufzen als Antwort.

„Lass uns rein gehen." Immerhin war zumindest das Gartentor weit geöffnet und wirkte so wesentlich einladender als der Rest des Anwesens, das zusätzlich durch Bäume und Hecken von der Straße abgeschottet war.

„Wie du meinst."



„Brad, Elisa!" Kaum hatten sie das Grundstück betreten, war Anna auch schon aufgetaucht und winkte ihnen vom Hauseingang aus zu, was keinen anderen Schluss zuließ, als dass sie nach ihnen Ausschau gehalten hatte, so wie es sonst nur Mike tat, wenn sie zu ihnen kam.

„Ah, die Hausherrin!" Brad machte einen Knicks vor ihr, der die beiden Frauen dazu veranlasste, einen kurzen, amüsierten Blick auszutauschen. Ein Moment, der Anna vor einer schnellen Antwort bewahrte, wurde ihr doch mit einem Schlag bewusst, dass sie nicht ganz lügen musste, wenn sie ihren Eltern die beiden in wenigen Minuten als ihre Freunde von der Uni vorstellte. Und niemals hätte sie es sich erträumt, dass der Uni-Teil die Lüge sein würde.

„Immer hereinspaziert in Schloss Hillinger!", trat sie schließlich zur Seite und bat die beiden herein, wie sie es schon so oft in ihrem Leben getan hatte, bei unzähligen Gästen, und doch war dies das erst Mal, dass sie es mit einem echten Lächeln im Gesicht und einen übertriebenen Geste tat.

„Nette Hütte!" Brad sah sich anerkennend nickend um, war das Haus doch tatsächlich so, wie Anna es beschrieben hatte. Es wirkte, als wäre er durch ein Portal geschritten, das ihn ein Jahrhundert oder mehr zurückkatapultiert hatte.



„Gibt es noch irgendwelche Regeln, an die wir uns halten müssen?" Elisa überprüfte in dem Spiegel neben der Eingangstür mit einem kritischen Blick, ob die paar Wellen, die sie hochgesteckt hatte noch an ihrem Platz waren. „Außer, dass die Band-Sache streng geheim ist natürlich."

„Auf die Schnelle fällt mir nichts mehr ein, nein." Sie überlegte einen Moment. „Es gibt ein kleines Buffet, ihr könnt euch also jederzeit etwas zu Essen oder Trinken holen und wenn euch nach Tanzen zu Mute ist, nur zu."

„Also Essen klingt gut."

„Ich frage mich echt wie du verfressener Sack so dünn bleibst." Nachdenklich schüttelte Elisa den Kopf, während Brad sich lachend über den Bauch fuhr.

Break the Cycle |Linkin Park|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt