Tschüss

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Ich suche tausend Worte
in weiter Sprachenwelt,
die wohl an klare Orte
im Geiste sind gestellt.
Von dir sind mir geblieben
Erinnrung, Ideal,
ich wurde weggetrieben,
was mir wird nie egal.

In Hoffnung, dich zu sehen,
geh ich in diesen Tag;
"kannst du die Wort' verstehen?"
ist nun die eine Frag.
Du, selbst dir deine Mitte,
hast eben noch gelacht;
mögst folgen meiner Bitte,
es steht in deiner Macht.

Was ist denn das Gebäude
von der Gedanken Hort?
Zu meiner großen Freude
sind seine Stein von Wort.
Du gehst durch dieses Leben
mit deinem eigen Sinn;
als Hoffnung mir gegeben,
verkümmerst du darin.

Verzweiflung, g'nährt vom Geiste,
als böser Parasit.
Was ich im Leben leiste,
nicht mehr ist als ein Lied.
Ja, wolltest du mich halten,
hast du mich weggeschickt?
In Fragen, die mich spalten,
bin ich seitdem verstrickt.

Wie kann ich mir nur denken,
du würdest dies mal hörn?
Ich sollt mein Fieber senken
und dich nicht weiter störn.
Ich will doch Tschüss nur sagen
und ruf der Worte Heer,
in Fülle meiner Klagen
ist's Buch am Ende leer.

Frühjahr 2019

Ein Buch, so bunt wie das LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt