Ihr wollt alle Tore schließen
und profane Gnad genießen,
lasst den Retter nicht herein;
doch wenn ihr auch kämpft verbissen,
werden sie noch aufgerissen
und die Stadt noch stürzet ein.Von den Helden Grabessteine
und von Heilgen die Gebeine
sind doch alle tot und kalt;
darum sollt ihr Heutgen eben
Ewges nehmen auf ins Leben,
hörn was singt und was nur knallt.Die, die leben, sind die Blinden,
wollen Lieb und Gram verbinden,
Gottes und der Teufel Brut;1
diese bilden stets zusammen
als ein Feuer zweier Flammen
eines Menschen Seelenglut.Diese Erde, voller Narben
von den Menschen, die dort starben,
bis zum End hin wird vergehn;
ist ein Todeskampf gewonnen
und der Wunden Blut geronnen,
wird sie schwächer auf nur stehn.Menschen, Zellen, Christi Glieder,
Leichen liegen tot darnieder,
dann beginnt das Gottesreich.
Jesus, unendlich auferstanden,
hier und auch in fernsten Landen,
kommt und spricht Gericht sogleich.1) Ja, natürlich spielt das auf Faust an.
Mai oder Juni 2019
DU LIEST GERADE
Ein Buch, so bunt wie das Leben
PoetryDas covergebende Gedicht - ein Dankeschön fürs Cover geht raus an @Elchkese - heißt "In Zukunft" und ist wie so ein Sonnenuntergang: verklärend schön, und doch nicht zu erfassen. Hier finden sich etliche mal kürzere, mal längere Gedichte, die fast a...