Kälte

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Die Schmerzen schrecklich stechen,
das Blut ist nunmehr ganz wie Eis.
Es könnte fast schon brechen,
und fühlt sich an, als wär es heiß.

An jenem leeren Tage
vergaß die Haut ihr'n Lebensgeist,
verödete voll Klage,
vermisste jens, was Wärme heißt.

Ein Hauch von Tod liegt in der Luft,
doch ich will nicht krepieren.
Zumind'st verschwimmt mir jene Kluft
von Frieren und Erfrieren.

Ein Welt aus Schnee ist hell und hart,
sie strahlt, so meint man, Kälte.
Dem Mensch sie zum Verhängnis ward,
wenngleich sie ihn erhellte.

Am Ende ist der Tod doch kalt,
wie Kälte brenn' sein Brände.
Die Leiden mögen hitzig sein,
doch nicht das stumme Scheiden.

Verloren geht ein Feuer klein,
die Kälte wird sie kleiden.
Die Leiche hat kein Brandgewalt,
doch ist's nicht Feuers Ende.

2. 1. 2020 (mit kleinen Änderungen vom 6. 1.)

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