An einem Tag im Fernen
verbrennt wohl jede Uhr,
wir werden gleich den Sternen -
gar heiß ist die Natur.
"Was einmal war, muss enden",
ist Blauplanets Axiom,
von toderkrankten Händen
geschaffen jeds Atom.Der Mensch, er hasst die Kälte,
hat darum sie verbannt,
der Mensch die Welt vergällte
zu einem einzig Brand.
Man hat gelernt zu zünden,
doch Löschen fällt so schwer,
wenn Flammen sich verbünden,
dann brenn' sie immermehr.Wer Wolken sieht statt Sonnen,
im Traum ist wohl gereist,
Erkenntnis hat begonnen,
die Chiliasmus heißt.
Zieht aus die euren Schuhe
und fallet auf die Knie,
denn Prasseln ohne Ruhe
ist Feuers Melodie.Unfasslich schwere Plagen
und weltengroßes Leid -
dann ist die Erd im Magen
von einem Teufel breit.
Der Regen, der wird sauer,
der Boden lebensarm,
und kalt ist nur der Schauer
vor dem noch drohend Darm.Gefüllt sind große Bäuche,
das Leben ausgespült.
Die Welt verdaut die Seuche -
der Mensch hat ausgespielt.
Dann sieht er Gabenfülle,
geordnet ist der Schrott.
Der Endlichkeiten Hülle
durchbrochen ward von Gott.26. 7. 2019
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Ein Buch, so bunt wie das Leben
PoetryDas covergebende Gedicht - ein Dankeschön fürs Cover geht raus an @Elchkese - heißt "In Zukunft" und ist wie so ein Sonnenuntergang: verklärend schön, und doch nicht zu erfassen. Hier finden sich etliche mal kürzere, mal längere Gedichte, die fast a...