Zwei Versionen ein und desselben Inhaltes. Kommentiert doch bitte, welche euch wie und warum besser gefällt. Oder weniger wenig, was ich aber einfach mal nicht hoffe:)
Ich hörte von den Straßen,
den Straßen der Besseren.
Wo alle sich bewegen,
nicht rumsitzen.
Sie arbeiten nur,
bewegen sich stets.
Sie seien die Guten,
vereint.Ich sah einmal die Straßen,
die Straßen der Anderen.
Ich sah sie sich bewegen,
ich blieb stehen.
Sie sind nicht reich,
sie sind auch nicht klug.
Sie sind nur nicht statisch,
das reicht.Ich spürte schon die Straße,
wo sie, die Andere, ist.
Ich saß mit ihr am Tisch,
und war dabei.
Sie ist auch mal faul,
sie mag manche nicht.
Sie könnte mich mögen,
vielleicht.Ich bin nicht in der Straße,
wo sie, die Andere, bleibt.
Ich bin nicht so fleißig,
kein Aktiver.
Man kommt mal zusamm',
doch nur komprimiert.
Ich wäre so gerne
bei ihr.Es seien Straßen Bessrer, hört'
ich mein Verständnis sagen.
Sie möcht'n einander - gar nichts stört'
mein Glauben, keine Fragen.
Jen' Andren seien rastlos, hieß
es in mea ratione.
Den Pfad des Handelns je verließ'
ein niemand dort, sich schone.Vor Zeiten ging ich einmal hin
und sah, wie manche liefen.
Ich sah im Stehen meinen Sinn,
kein Lebensgeister riefen.
Sie müssen üben, um zu lern',
was ich kann kaum begreifen.
Sind reich nicht, doch sich selber Stern -
dies Weisheit macht sie reifen.Dann, später, kam ich einst vorbei,
ein Andre zu besuchen
Am Tisch wir saß'n - ich war dabei,
doch kann mich nichts entfluchen.
Ich hörte von der Lieben, sie
würd auch nicht alle mögen,
versink' zuweil'n in Agonie,
und wüt', dass Fetzen flögen.
Die Hoffnung war so gernegroß,
hielt Triebe schon für Bäume.
Mein Wahn war nunmehr grenzenlos,
ob's Menschleins meiner Träume.
Es könnte gut gar möglich sein,
so war der mein Gedanke,
dass sie mich mag, das Menschelein -
"vielleicht" kennt keine Schranke.Den Lebensweg sie nie verlässt,
wenngleich mal Haus und Straße.
Ich kann sie, quirlig, niemals halten fest,
sie sprengt die meinen Maße.
Zusammgedrückt, wir treff'n uns noch,
doch wird dies nicht so bleiben.
Ich weiß, dass nicht, und will jedoch
ein weites Wir beschreiben.Beide am 2. 11. 2019
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Ein Buch, so bunt wie das Leben
ПоэзияDas covergebende Gedicht - ein Dankeschön fürs Cover geht raus an @Elchkese - heißt "In Zukunft" und ist wie so ein Sonnenuntergang: verklärend schön, und doch nicht zu erfassen. Hier finden sich etliche mal kürzere, mal längere Gedichte, die fast a...