Zeitenqualen

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Du leidend Zeitenarmer -
der Tag dir nimmer reicht.
Der Mantel, einst ein warmer,
in Trän' ist eingeweicht.
Du bist ein Zeitenreicher
aus überfülltem Darm.
Aus g'leertem Vorratsspeicher
erwächst der Armen Harm.

Der Reichtum ist vergangen,
geblieben das Gefühl,
gar sorglos zu gelangen
von Arbeit auf zum Spiel.
Verfaulet sind die Reichen,
und wenn der Mensch hier wohnt,
derjen'ge stellt die Weichen,
der Arme nie belohnt.

Den Uhren schwell'n die Zeiger,
das ist die große Zeit.
Auf Krupp wie auf den Steiger
es wart' die Ewigkeit.
Die Ding, die heute stressen,
wie Insomnie und Hast,
verlieren unterdessen
die Macht der Druckeslast.

17. 09. 2019 (Fertigstellung, alle drei Strophen sind von unterschiedlichen Tagen)

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