Teufel und Gott

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In Schmerzen schreit die Seele,
die eine Speise wird als Wurst,
verdrängt in Teufels Kehle,
und leidend heißen Liebesdurst.
Was lebt und hofft, wird eingekocht,
was gut, erleidet Schwielen.
Das Herz, das in dem Guten pocht,
bestehn muss trotz den vielen
des Schwarzen und des Dunkelrot,
die gute Glieder fressen
als Zombies, wütend lebend tot,
die haben Lieb vergessen.
Verloren sind die Erden,
vergangen ist, weil zornig, Gott.
Der Mensch in sein' Beschwerden
verdient als Erde ein Schafott.

Gewalt ist einer Spinne gleich,
die voll ist ihrer Eier;
wer nicht sie will in seinem Reich,
erlebt die Dauerleier.
Bekämpfe sie mit Frieden,
er lähmt sie langsam, doch gewiss.
Im Feuer wir bald sieden,
doch kalt erstarrt uns droht ein Riss.
Den Schwefel atmen Böse,
den Sauerstoff ein Mensch, der gut.
Von Teufels Gierfritteuse
der Fraß beschert ein feiges Blut.
Verzweiflung ist die Quintessenz,
wenn du so brüllst zum Dunkel.
Du steigerst nur die sein Valenz,
aus drückst die Hassfurunkel.

In der Erlösung Geistgestalt
die Seel erreicht kein Schmerzen.
Denn rohe Dämons Notgewalt
sie quält nur in den Herzen.
Wer attackiert, verprügelt dich,
dem heile seine Wunden.
Ist er nicht tot, wird sicherlich
tief drinn' dir sein verbunden.
Das Böse wird so ignoriert,
vergeht in einsam Brüllen.
Was scheinbar Kraft hat demonstriert,
zerriss sein hohle Hüllen.
er packt sein Kron der Schmerzen,
sie spürend, nimmt sie auf der Reise mit,
verbrennt die falschen Kerzen
des Lebens, macht den letzten Schritt.

Der Tod noch die zerfleischet,
die ihm auf Erden einst getraut.
Auch dann er weiter heischet
nach Hass, wenn Zion aufgebaut.
Gott nahm uns jenem aus der Hand,
ist ihm schon selbst entflohen,
verstieß ihn ewig aus dem Land,
kann auch nicht kochen diesen Rohen.
Gesegnet ist sein ewig Reich,
er will uns schenken Gnade.
Der Teufel nur bleibt erdengleich,
in ewiger Tirade.
Verblichen ist Gevatter nun,
der Untote verblasset,
doch kann nicht mal ab dann er ruhn,
als stille Asch er hasset.

Die Menschen Pflanzenglieder sind
und keine Leben fressen,
ein jeder g'liebtes Gotteskind;
die Erde ist vergessen.
Der Gott ein Gott des Zornes schien
ob allzu vieler Triebe
in Niedren, keimend nicht durch ihn,
er ist ein Gott der Liebe.
Wir alle haben nichts verdient
von seinem ganzen Segen,
wir haben nicht einmal gedient,
beklagten wichtig Regen.
Aus Hass wird Liebe, Toleranz;
Verein'gung aus Gewimmel.
Der Märsche Beine frön' dem Tanz -
das gibt es nur im Himmel.

Wenn Erden Freiheit hätten -
sie stürzte schwer mit lautem Krach.
Die Freiheit lag in Ketten,
die Hoffnung glomm nur schwach.
Vor ihr wir hatten große Angst,
doch war'n begierig ihrer,
und sprachen: "Du uns g'mein einfangst,
als wären wir Verlierer."
Die Freiheit hat er nun gebracht,
uns vorher vorbereitet.
Ihr Tag gebraucht hat Schlaf der Nacht,
was keiner mehr bestreitet.
Erfüllt in Lobgesängen
und linder Harfen Klängen
wir sind erlöset lieb,
ohn dass es einen nur zerrieb.

Wir auf unendlich Zionsberg,
dem wahren, reinen Gotteswerk.
Die Arbeit Frucht bringt, Freude,
in einem ewig Heute.

30. 08. 2019

Ein Buch, so bunt wie das LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt