Ich, die Traube

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Ich spiele für mein Leben gern;
Verlierer müssen fliegen
auf einen wohl vergiftet Stern -
ich liebe es zu siegen.
Das Siegen können andre nur,
mir bleibt die Niederlage;
ich ignoriere die Natur,
und dann mich noch beklage.

Ich scheine einer Traube gleich,
nur ohne jede Süße,
ich bin an Bitterkernen reich,
mein Strafe ich verbüße.
Bei mir sind nicht die Augen blau,
nein, nur der Kerne Säure,
die Äpfel decket blasses Grau,
das Blut scheint noch das Teure.

Mein Schale ist nicht allzu hart,
sie hält nur schwach zusammen;
die Füllung, die ist auch nicht zart.
Willst du mich nicht verdammen?
Auch du hast nicht Magnetgewalt,
doch gut bist integrieret.
An mir bist du oft abgeprallt,
was leider noch passieret.

Du hast uns Freunde mal genannt,
ich kann mein Glück kaum fassen.
Wenn gleich bleibt dieser Welten Stand,
will ich dich nie verlassen.
Du bist das Größte meiner Welt,
zwar klein, doch nie am Boden,
für dich mein Morgenwecker schellt,
ich würd dir Wälder roden.

Verloren Kind der guten Seit,
du allzu liebes Wesen,
verschwendet'st mit mir deine Zeit,
warst meines Schmutzes Besen.
Die Freiheit ist dein höchstes Gut,
dem Spaß gehört dein Streben.
Die Pflicht nur einte unser Blut,
genieße nun dein Leben!

Das Gedicht ist zum Teil ausgeschmückt, gilt aber tatsächlich stellenweise einem realen Adressaten! Wenn jemand ihn oder sie weiß, BITTE nur privat danach fragen!
Andernfalls diese Zeilen ignorieren, stört euch nicht dran!

3. 8. 2019

Ein Buch, so bunt wie das LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt