Wir sind so klein

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Die Sonn ist groß und du bist klein,
und so wird es für immer sein.
Am Ende wie am Anfang schon,
und wenn du auf dem größten Thron.
Du bist ein Kind der Kleinen nur,
ein Teil nur's Grenzenlosen.
In keinem Fall kann klein Natur
wie wahre Wellen tosen.
Dir ist das Leise schon zu laut,
schon Feuer kann dich blenden.
Dich tötet, was mein Kessel braut,
dein Herzschlag kann stets enden.
Das Auge trügt mit Augenschein,
es kann nicht alles sehen.
Ein Menschengeist kann, wenn allein,
nur wenig je verstehen.
Versuche nie, zu blühen groß,
im Makrobild zu finden.
Du bist so klein, bedeutungslos,
in Bergen kannst verschwinden.

Zu keiner Zeit hast du erreicht
ein über Grenzen Größe.
Wie du ein trampelnd Stümper schleicht -
zu leise klein sein Stöße.

Dies Rede hörte ich, hinfort
hab ich drum aufgegeben
mein Acht auf unsren Heimatort,
ruinierend alle Leben.
Was ist denn richtig?, frage ich.
Ich scheine zu gefährden,
was schon ein wenig wimmernd wich,
das Heil für uns auf Erden.

Sieh's stark da schreibend Federlein,
sein Worte wirken Wunder.
Ein jedes, jeder, noch so klein,
ist groß genug mitunter.

Mir ist dann doch gekommen,
Erkenntnis, Licht entglommen,
ich weiß, dass wir im Kleinen
sehr wohl als Sonnen scheinen.

31. 12. 2019

Ein Buch, so bunt wie das LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt