Du, für mich der Anker

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Hier über'n Fluss, dort übers Meer,
wir schaun aufs weit Gewässer.
Dass komm uns nicht das Unglück quer,
ein Anker wäre besser.
Auf Wellen, Strömung, unheilsstark
da du wie ich hin schauen.
Die Säge für den unsern Sarg -
sie hängt an Kettentauen.

Das Schiff, dem Anker Vater, Bürd,
sich dumm kann nicht mehr wenden.
Mein Lebensboot gehalten wird
von deinen starken Händen.
Doch bist du nicht mein Anker nur,
nicht nur ein Kett und Masse.
Du gibst der Seele liebe Kur,
zu kurz ich wohl mich fasse.

Was habe ich dich Anker g'nannt,
ein Glückshormon die Träne!
Ich stieg ins Boot, sucht' ferne Land -
vergaß und nun mich schäme.
Du wirst so oft von mir gebraucht,
erhältst nur Dank hingegen.
Als Sonn zu scheinen, dich nur schlaucht,
vielleicht ich brauche Regen.(das beruhigende, ausgleichende Serotonin (hier "Glückshormon" genannt - ist tatsächlich in Tränen drin.)

8. 9. 2019

Ein Buch, so bunt wie das LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt