Tränen

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Erdrückt von einer Erdenlast,

so viele Menschen weinen.
Die Augen speien ohne Rast,
und brenn', erhitzt von Steinen..
Die Kehle ist dir zugeschnürt,
verschlagen deine Sprache.
Der Mensch verkrampft, wenn angerührt,
zerfließt zu einer Lache.

Die Wasser sind mal schnell, mal lahm,
in jedem Fall sie fliehen
vor dem, der im so düstren Gram
entkräftet lässt sie ziehen.
Die grauenhafte Trauerqual -
sie wird durch sie gelindert.
Ich mit ei'm Schwächezittern zahl,
nein, ich hab's noch verhindert.

Wir, bloßgestellt, närrisch uns wähnen,
wenn reinigen uns unsre Tränen.


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