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Ich glaube, ein Gedicht ist wie ein Zusammenspiel von Farben im lyrischen Auge. Viele sehen dreifarbig, in verschiedenen Variationen. Das beinhaltet hohe Kunst - seht euch die Maler an - und so ist es auch bei Gedichten. Ich finde zur Zeit immer mehr dreifarbig schöne Gedichte. Doch es gibt Menschen, die sehen vier Farben. Und was, wenn man auch vierfarbig schreiben kann? Metaphern und Idee sind eine Farbe, Reime die nächste. Doch mit der vierten, melodischen Farbe, die mit den Reimen zu den zugegebenermaßen aggressivsten gehört, die ich zu meiner prägenden Farbe gemacht habe, habe ich nicht immer viel gesehen. Sie steckt in so Vielem drin, ihre Intensitätsstufen und Muster sind der Sprache gegeben. Doch das perfekte Gedicht entsteht erst, wenn der Künstler alle vier Farben kontrolliert und beherrscht, wenn seine multiple Farbenpracht das lesende Gehirn überreizt und überflutet und die halbe Welt zum Leuchten bringt.Ich weiß nicht, ob ich die ganze Farbpalette zu nutzen oder gar gut zu nutzen vermag - aber meine Farben zum Malen scheinen, wenn ich mir Gedichte und Feedback Anderer durchlese, sich von denen Anderer meistens zu unterscheiden.

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