Über den Regen

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So virtuos wie wirkungslos
verlästern wir den Regen,
obgleich beim Baum die Freude groß,
er braucht den feuchten Segen.

Woanders wird derweil versucht
die Tropfen zu beschwören,
denn Trockenheit verödet, -flucht;
das Wetter mag nicht hören.

Der Regen prasselt, keiner wankt(1),
weil er uns selten schadet.
Nur selten mal ein Keller krankt,
weil er im Wasser badet.

Das hydrophobe Blablabla
mich macht schon beinah glauben,
der Mensch sei'm Wasser nicht mehr nah
und wolle nur verstauben.

1) In Anlehnung an Herbert Zimmermann, den Kommentator 1954 bei Deutschlands Sieg gegen Ungarn (Wunder von Bern)

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