Vor meiner Hochzeit gab es noch einen ganz bestimmten Punkt den ich für mich abhaken musste, um überhaupt heiraten zu können.
Da Marco und ich so viel Glück hatten und in diesem wundervollen Spätsommer Ende September einen Termin für das Standesamt und die freie Trauung bekamen, musste alles jetzt rasend schnell gehen. Wir wollten keine Sekunde mehr warten. Nur musste das besagte Glück erstmal anhalten.
Der wichtige Punkt den ich abhaken musste, war mein Vater. In der Spezialklinik auf dem verbotenem Terrain in Leipzig konnte er vollständig genesen. Laut den Ärzten war er gesund. Meine Mutter, die dort hin alle paar Tage pendelte, holte ihn ab, während ich alles in Brackel für seine Rückkehr mit den Männern vorbereitete. Also auch wenn die Leipziger sonst nichts drauf hatten, Herzen heilen konnten sie anscheinend.
Ich war überglücklich, mit der Genesung meines Vaters gehörte alles schlimme der letzten Monate der Vergangenheit an. Deswegen war es genau jetzt an der Zeit zu heiraten. Naja, zumindest in wenigen Wochen.
"Marco du musst die Ballons noch ein Stück weiter rechts anbinden!" schrie ich ihm zu. Roman und Mario begangen zu lachen: "Marco, nicht dass sich deine Frau noch als Brautzilla verwandelt in den nächsten Wochen." Marco grinste amüsiert: "Sie kann wenigstens nicht schlimmer werden als Ann-Kathrin!" brüllte er daraufhin gekonnt zurück. Mario nickte begeistert: "Okay da hast du vielleicht recht. Der war gut.","Götze, stell du lieber weiter die Stehtische auf oder sollen die noch bis übermorgen auf dem Boden verweilen?" rief ich dezent genervt, aber nicht ohne ein Lachen auf dem Gesicht. Roman kam währenddessen aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. Nobby und Helmut waren auch ganz aufgeregt, wie der Rest des Teams, schien sich alle zu freuen. Endlich herrschte dann wieder Normalität in Brackel, hatte Helmut gestern gesagt.
Die Stehtische, Lampions und der große Bierwagen und Grill auf einem schönen Fleck des Trainingsgeländes machten sich gut und schafften eine lockere Atmosphäre. So konnte es etwas werden. Hoffentlich würde ich auf meiner Hochzeit nicht auch so aufgeregt sein. Ich musste mich jetzt ja schon fast übergeben davon.
"Wow, ihr seid ja verrückt! Damit habe ich echt nun gar nicht gerechnet." grinste mein Vater. Er sah super aus, gesünder denn je und war sogar ziemlich braun. "Und jetzt kann ich mir schon denken, wer dahinter steckt." grinste mein Vater noch breiter als zuvor. Dann kam er auf mich zu und zog mich glücklich in seine Arme, bevor er mich hin und her wog.
Alles lief super, meine Eltern sahen glücklich aus und endlich erschien die Zeit überstanden. Als ich das Geschehen beobachtete, stand Marco nach einiger Zeit neben mir und legte seinen Arm behutsam um meine Taille. Ganz eng drückte er mich an sich heran und küsste liebevoll meine Schläfe, während seine Körperwärme mich durchzog. "Ich bin froh, dass du wieder glücklich bist." lächelte er leise. Ich grinste meinen fast-Mann wie ein Honigkuchenpferd an und schmiegte mich an ihn: "Ich bin froh, dass jetzt alles wieder gut ist und dass wir wieder glücklich sind." Marco nickte eifrig: "Sehe ich genau so." zwinkerte er und drückte mir einen glücklichen Kuss auf die Lippen. "Ich hole dir mal etwas neues zu trinken." erklärte er dann und zog entschlossen von dannen. Grinsend schaute ich ihm hinterher. Ich war wirklich endlos glücklich. Gleichzeitig hatte ich ein unglaubliches Glück, einen so charakterstarken und extrem gut aussehenden Menschen kennen gelernt zu haben. Er legte mir den Boden zu Füßen und ich konnte gar nicht mehr glauben, dass genau dieses Glück vor Kurzem noch auf der Kippe stand. Jetzt, genau drei Wochen Später hatte ich ein Kleid, Termine, beinahe eine Hochzeitslocation, aber vor allem meine große Liebe wieder.
Genau deshalb bekam mein Vater auch diese kleine Party. Seine Gesundheit machte alles perfekt und er war letztendlich auch der Grund, warum ich Marco überhaupt kennen lernen durfte.
"Hier." schmunzelte Marco, als er wiederkam und stellte mir Sprite vor die Nase. "Bist du schon aufgeregt wegen morgen?","Wegen der Besichtigung der möglichen Hochzeitslocation? Nein, eher bin ich aufgeregt wegen der standesamtlichen Hochzeit nächste Woche." gab er zu. "Bleibt es denn bei unserem Plan? Nur Eltern, Geschwister und Trauzeugen und danach der kleinen Gartenparty mit den anderen?","Natürlich mein Schatz. Die dicke Hochzeit kommt ja noch Brautzilla." lachte er. Gespielt empört stemmte ich meine Hände in die Hüften: "Hallo? Ich glaube ich Spinne.","War nur ein Spaß." erkläre er. "Das weiß ich doch. Erstens bin ich nicht mal ein Zehntel wie Ann-Kathrin damals, zweitens heirate ich nur einmal im Leben und da soll alles perfekt sein und drittens, ist die Hochzeit nicht dick sondern sehr leicht." schmollte ich. Marco nahm mich belustigt in den Arm und drückte mir erneut einen Kuss auf die Stirn: "Du hast völlig recht Bella. Ich freue mich schon so, dich bescheuertes Wesen bald endlich meine Frau nennen zu dürfen und fühle mich geehrt." schmunzelte er amüsiert. Ich verdrehte grinsend meinen Augen. Wenn einer von uns bescheuert war, dann ja wohl hundert prozentig Marco. Aber es war mir egal. Ein bisschen bescheuert war vollkommen in Ordnung und das war schließlich nichts neues für mich. Nächste Woche um diese Zeit, ja da könnte ich es mir nicht mehr anders überlegen. Aber ich war mir sicher, dass es niemals von Nöten gewesen wäre. Dieser bescheuerte Kerl war nämlich meiner.
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Optimist
FanfictionNachdem die heute 20 jährige Dortmunderin Isabella ihre Schule beendete, fiel sie für einige Zeit in ein tiefes Loch. Sie war umgeben von schlechten Gedanken, Stress und Kummer. Ihre Eltern konnten diesen Zustand nicht mehr unterstützen und so gerie...