Teil 69

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Langsam erkannte ich wieder klare Konturen.
Das war eindeutig nicht der Himmel, oder er sieht aus, wie ein Zimmer auf der Intensivstation.
*seuftz*
Ich hatte es also wirklich nicht geschafft zu Emily und meinen Eltern zu kommen. Selbst dazu war Ich nicht zu gebrauchen. Ich war selbst dazu zu dumm!
Ich richtete mich langsam auf, immer darauf bedacht meinen Kreislauf nicht zu über fordern. Dann schwang ich ein Bein nach dem anderen aus meinem Bett und stand langsam auf. Das ging recht gut, aber mein Rücken schmerzte tierisch. Kein Wunder, ich war ja glaub ich auch mit dem Rücken auf dem Wasser aufgekommen. Ich blieb erstmal, eine Weile so stehen. Dabei zog ich mir schon mal den Zugang und schaltete das EKG ab, damit es nicht piepte, als ich mir die Elektronen ebenfalls entfernte.
Dann ging ich langsam zur Tür und schaute hinaus. Ich war etwas überrascht, dass kein Polizist vor meine Tür saß oder so, denn ich war je immerhin ein Mörder. Aber naja besser für mich. Ich versicherte mich noch einmal, dass gerade niemand hier war und ging dann zielstrebig zur Treppe. Ich kletterte aufs Dach und schaute ans der kannte hinunter. Das war flacher als die Brücke, aber es war ja auch kein Wasser drunter, also würde es reichen.
Ich setzte mich hin und ließ die Beine über dem Abgrund baumeln.
Plötzlich erschien ein Bild vor meinen Augen. Meine Eltern und Emily, sie hatte sich alle im Arm und riefen mir zu, dass ich nicht springen soll, aber ich wollte doch zu ihnen.

M:"Wir warten auf dich!"

I:"Aber ich will doch zu euch!"

?:"Clara! Lass das, bitte."

Ich drehte mich ruckartig um und Paula und Alex standen da. Alex Stimme zitterte und er hatte Paula im Arm, sie weinte.
Ich konnte das nicht.

I:"Warum? Damit ich im Knast sitze?"

Ich würde wütend und schrie ihn an, aber weinen tat ich trotzdem.

A:"Du kommst nicht in den Knast. Du bist nicht schuld an Emilys Tod. Wir haben deinen Brief gefunden. Wir sind dir nicht böse."

I:"Ehrlich?"

Ich war schichtlich überrascht, aber ich wusste jetzt noch weniger was ich machen sollte. Ich sollte ja einerseits bei ihnen bleiben, aber andererseits auch zu meiner Familie.

P:"Bitte Clara, bitte komm da weg."

I:"Ich... will doch einfach nur zu meiner Familie..."

Ich guckte wieder nach unten und schon wieder erschien das Bild vor meinen Augen.

E:"Spring nicht, du hast dein ganzes Leben noch vor dir. Wir warten auf dich. Ich liebe dich."

Das Bild verschwand wieder und ich schaute zu Alex und Paula. Dann ging ich ein Schritt von der Kante weg und brach dort weinend zusammen. Paula kam auf mich zu gestürmt und umarmte mich. Wir weinten und verweilten etwa zwanzig Minuten so, bis Paula sich wieder beruhigt hatte. Dann hob mich Alex hoch und brachte mich zurück in mein Zimmer.
Als er mich ablegte, stöhnte ich leise auf. Mein Rücken tat jetzt sehr weh.

A:"Hast du Schmerzen?"

Ich nickte und formte vorsichtig das Wort 'Rücken' mit meinen Lippen.
Alex nickte und verschwand kurz. Währenddessensetzte sich Paula zu mir aufdass Bett und nahm mich noch mal in den Arm.

P:"Du bist nicht schuld Clara, glaub mir. Wir werden dich immer lieb haben. Mach aber so etwas bitte nie wieder, hörst du? Du kannst doch immer mit uns reden."

Ich schluchzte noch einmal auf und nickte dann.

I:"Ich hatte einfach Angst, das ich ins Gefängnis komme. Ich wollte da nicht hin. Und ich wollte euch keine Probleme machen."

Sie lächelte mich noch einmal an, schüttelte dann mit dem Kopf und nahm mich noch einmal in den Arm.
Als Alex wieder rein kam, war bei ihm ein Arzt. Dieser legte mir einen neuen Zugang und spritzte mir Schmerzmittel.
Dann erzählte er mir noch was ich denn hätte.

?:"Du hast ganz schön Glück gehabt. Nachdem du auf dem Wasser aufgekommen bist, hat die Wasserrettung dich da raus gezogen und du hast nicht mehr geatmet. Die haben dich dän noch auf dem Boot reanimiert und im RTW weiter. Das hat fast eine Stunde gedauert, bis du wieder stabil warst. Man hat dich dann intubiert und hier in den OP gebracht. Erst mal gut an, dass du schon laufen kannst, denn du hattest zwei Wirbelbrüche, das heißt, dass du dir beim Aufschlag zwei Wirbelkörper an der Lendenwirbelsäule gebrochen hast. Du hattest fast eine zertifikale Myelopathie*. Und hättes nicht mehr laufen können."

Ich schluckte und murmelte etwas von Glück ist was anderes. Leider zu laut, den Paula schaute mich besorgt an.
Dann fing sie an über etwas zu reden, was ich definitiv nicht hören wollte.

*zertifikale Myelopathie = eine Einengung des zertifikalen Rückenmarks, mit entsprechenden Ausfallerscheinungen.

So, das Kapitel ist tatsächlich länger geworden als geplant. Das mit dem Medizinischen war eher spontan. Gefällt euch das, dass ich das so Ei bisschen genauer beschreibe, oder eher nicht so?
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.

Eine bedeutende Begegnung ( eine ASDS und AS FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt