Teil 91

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Beim Essen hatten alle sich ausgibig unterhalten und hatte den Gesprächen um mich herum eigentlich nur gelauscht, bis das Thema auf mich fiel.
Sobald meine Name im Spiel war, wurde ich unentspannt. Mir war es immer schon unangenehm gewesen über mich zu sprechen und selbst das bei lediglich einer Person. Hier am Tisch saßen mindestens fünfzehn Personen. Ihr könnt euch dann wahrscheinlich vorstellen, wie unangenehm es für mich war.
Mega.

Meine Hände wurden von Sekunde zu Sekunde immer schwitziger und ich wackelte unter dem Tisch die ganze Zeit mit meinem Bein auf und ab.
Ich schaute die ganze Zeit verlegen auf den Boden.

Aber als plötzlich Lucas seine hand auf meinen wackelnden Oberschenkel legte und mich beruhigend anschaute würde es besser. Meine Nervosität und Unruhe war noch lange nicht weg, aber durch seine Ausstrahlung, die Unmengen an Wärme und Gelassenheit abgab, beruhigte er mich etwas.

Auf die Fragen, welche mir gestellt wurden, antwortete ich immer recht knapp entweder mit "ja", "nein" oder "weiß nicht".

Als aber plötzlich zwei Fragen auf einmal kamen, reichte es mir. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich könnte es nicht mehr aushalten.
Ich stand ruckartig auf, sodass der Stuhl nach hinten umfiel und verließ schon fast fluchtartig die Terrasse.
Ich rannte die Treppen zu meinem Zimmer hoch und knallte die Tür hinter mir zu. In meinem Zimmer drückte ich mir meine Hände auf die Augen um meine hochkommenden Tränen zu unterdrücken und rutschte mit meinem Rücken an der Wand hinunter.

Warum wollen die das denn alles wissen? Ich war einfach total überfordert mit der Situation gewesen. Die Tür öffnete sich langsam und ich schaute erleichtert zur Tür als nur Lucas eintrat.

Ein paar Millisekunden suchte er das Zimmer nach mir ab und fand mich in der letzten Ecke. Er schloss leise die Tür hinter sich, kniete sich neben mich und nahm mich einfach stumm in den Arm. Ab diesem Moment, konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich ließ sie einfach laufen und kuschelte mich noch weiter an ihn heran. Lucas wiegte mich langsam hin und her und strich mir beruhigend über die Haare.

Nach ein paar Minuten, wo endlich alle Tränen vergossen waren, löste ich mich von ihm. Ich lächelte ihn dankbar an und er lächelte mit einem wunderschönen Lächeln zurück.
Ach, wie ich diesen Jungen liebe.

Plötzlich klopfte es ander Tür. Ich löste mich aus Reflex komplett aus Lucas Armen und wischte mir beim Nase hochziehen noch einmal mit meinen Handrücken über die noch feuchten Augen.

Hannah und Alex traten ein und da sie mich schon kannten, schauten sie mit dem ersten Blick in die Ecke in der ich saß.
Hannah lächelte etwas betroffen und nahm mich sofort in den Arm. Lucas war bereits aufgestanden um etwas Platz bei mir zu schaffen.

H:"Es tut mir so leid. Ich weiß doch, dass du nicht gerne über dich redest. Ich hatte eingreifen sollen..."

Sie flüsterte, während sie mir mit ihrer Hand über den Rücken strich. Ich hatte mittlerweile schon wieder angefangen zu weinen und zog die Nase hoch.

I:"Du musst dich nicht entschuldigen. Ich war einfach nur total überfordert."

Sie lächelte mich beruhigt an und stand auf. Hannah stellte sich vor mich hin und hielt mir ihre Hände hin, welche ich auch dankend annahm. Sie zog mich hoch und umarmte mich nocheinmal. Dann schenkte sie mir noch ein Lächeln und verließ, während sie auf den Spiegel an meinem Kleiderschrank deutete, mein Zimmer. Auch Alex verließ mit einem bedrucktem Lächeln an mich den Raum. Er drückte Lucas, wahrscheinlich als Dankeschön, noch einmal die Schulter beim Vorbeigehen.

Ich wollte ihnen eigentlich gleich folgen, schaute aber noch einmal in den Spiegel.
So könnte ich noch nicht runter!
Meine Augen waren noch total rot und angeschwollen vom weinen. Auch mein Shirt war ein Wenig nass von den Tränen.
Ich beschloss dieses noch einmal zu wechseln und ging dann noch einmal ins Bad.
Ich band vor dem großen Spiegel, welcher über dem Waschbecken hing, meine Haare zu einen lockeren Pferdeschwanz und klatschte mir mit meinen Händen eiskaltes Wasser ins Gesicht.
Besser.
Lucas hatte auf mich gewartet und so gab ich ihm noch schnell einen Kuss und dann ging ich kurz nach ihm aus meinem Zimmer und nach unten zur Terrasse.

Irgendwie zieht sich das Ende jetzt doch ganz schön in die Länge. Damit hätte ich spontan nicht gerechnet. Ich will es jetzt aber auch nicht so ruckartig beenden. Das ist auch total doof.
Aber ich habe ja jetzt Zeit.

Es tut mir eigentlich wie sonst auch unglaublich leid, dass so lange nichts kam, obwohl ich es gesagt hab.
Trotzdem hoffe ich, dass es euch gefällt.

Eine bedeutende Begegnung ( eine ASDS und AS FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt