Teil 72

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Als ich wieder wach wurde lag ich auf einer Liege. Ich war in einem Raum, der einem Krankenhaus zum verwechselnd ähnlich sah, aber es war trotzdem irgendwie anders.
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich nicht alleine war und neben Paula eine  andere Frau im Raum war.
Ich schaute sie fragend an und sie stellte sich direkt freundlich als Finja vor.

I:"Wo bin ich?"

F:"Du bist auf der Krankenstation der Psychiatrie."

Ich schaute sie verängstigt an und wollte aufstehen um hier einfach nur raus zu kommen, aber das ging nicht. Ich würde von Paula, die neben mir saß, festgehalten. Ich wehrte mich, schlug und trat um mich, schrie.

I:"Ich will hier nicht sein! Lasst mich hier raus! Lasst mich doch einfach sterben! Warum habe ich nur so ein scheiß Leben?!"

Die vergeblichen Versuche von Paula mich zu beruhigen wirkten eher kontraproduktiv. Ich tickte jetzt richtig aus und drohte immer mehr damit mich um zubringen. Ich wehrte mich gegen jede Berührung.
Warum können mich nicht alle einfach in Ruhe lassen?
Mir wurde nach einer Zeit wieder schummerig und jede Bewegung tat mir weh, bis ich mich irgendwann gar nicht mehr bewegen konnte. Danach wurde alles schwarz.

Als ich wieder aufwachte lag ich in dem gleichen Raum und Finja saß gegenüber von mir auf einem Stuhl. Ich wollte ich aufsetzten und hatte wieder das Verlangen einfach hier raus zu kommen. Es ging aber nicht. Ich konnte meine Arme und Beine nicht mehr bewegen. Ich war mit so komischen Gurten an das Bett gefesselt.
Ich hatte jeweils einen fünf Zentimeter breiten Gurt um die Hand- und Fußgelenke. Der Gurt um meine Becken war deutlich breiter.
Ich bekam Panik und zog mit aller Kraftban den Gurten, aber nichts tat sich. Ich könnte mich kaum bewegen und meine Angst wuchs. Meine Atmung verselbstständigte sich und ich hatte das Gefühl, dass ich kaum noch Luft bekam.
Finja merkte das und kam auf mich zu. Sie schrie kurz nach einer Miriam und legte dann ihre Hand auf meinen Brustkorb. Sobald ich einatmete drückte sie darauf und es half tatsächlich, ich bekam immer besser Luft.
Eine Frau kam rein und ich war Meinung ich habe sie irgendwann schon einmal gesehen. Mir fiel aber beim besten Willen nicht ein, woher.

?:"Hallo Clara ich bin Miriam. Eine der Stationsärztinnen der Psychiatrie."

Ich wollte, als sie auf mich zu kam ein Stück von ihr wegrutschen, was mir aber durch die Gurte nicht gelang. Ich fing wieder an Panik zu bekommen und wehrte mich mit aller Kraft gegen diese blöden Gurte, aber es brachte nichts. Finja bekam mich auch nicht beruhigt.

M:"Ziehe mir mal bitte ein bisschen Beruhigungsmittel auf."

Finja nickte, gab es ihr und sie spritzte es mir danach sofort. Ich wurden tatsächlich ruhiger, fing jetzt aber an zu weinen. Ich wollte hier einfach nur raus.

I:"Wo ist Paula?"

M:"Sie hat Dienst, wollte aber mit Hannah heute Abend noch einmal kommen."

Ich nickte und drehte mich von ihr weg und schaute an die Decke. Ich will hier nicht sein!
Miriam sprach mich an, doch ich sagte nichts. Ich ignorierte sie einfach, doch sie ließ das einfach nicht zu. Sie drehte meinen Kof in ihre Richtung und schaute mir tief in die Augen.

M:"Warum? Auf dem Grillfest hast du doch Spaß gehabt. Das habe ich doch gesehen."

I:"Sie wissen das doch so oder so."

M:"Ja, aber ich will es von dir hören."

Ich drehte mich wieder von ihr weg und schaute an die Decke. Sie Strich mir über die Schulter, doch ich zuckte als Zeichen, dass sie mich nicht anfassen soll.
Sie seufzte noch einmal und ging dann Richtung Tür. Kurz bevor sie den Raum verließ drehte sie sich noch einmal zu mir um.

M:"Finja ist die ganze Zeit bei dir hinter der Scheibe. Wenn etwas sein sollte kannst du es ihr ja sagen."

Ich tat so, als ob ich sie nicht verstanden hatte und sie ging aus dem Raum.
Finja machte irgendetwas am Laptop und ich versuchte noch einmal mich von diesen beschissenen Gurten zu befreien. Ich drehte meine Handgelenke immer mehr in den Schlangen. Durch die Regelung würde das ganze ziemlich heiß und ich verbrannte mich. Das ignorierte ich aber und machte einfach weiter, bis die Schmerzen zu stark waren. Dann hörte ich auf und versuchte zu schlafen. Was anderes konnte ich gerade eh nicht machen.
Es klappte aber einfach nicht. Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit zwischen meiner Familie und der WG. Deren Reaktionen, wenn ich tot wäre und ob sie mich noch mögen oder nicht. Irgendwann entfloh ich meinen Gedanken doch und ich fiel in einen unruhigen Schlaf.

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Ich würde mich auch über Vorschläge freuen, was noch so alles in der Psychiatrie passieren könnte.




Eine bedeutende Begegnung ( eine ASDS und AS FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt